Mit Eifer arbeiten die nordamerikanischen
Sekten im lateinischen Amerika, meistens im Dienst des nordamerikanischen
Imperialismus. Abgestandene (d. h. wohl abgefallene) und unwissende Katholiken
fallen ihnen zur Beute, im Übrigen werden sie vom brasilianischen Volk schroff
abgefertigt.
Als vor einigen Jahren die Pfarrei Palmeira
(groß wie ein bayerischer Regierungsbezirk) eine Zeitlang ohne Pfarrer stand,
erschienen auch gleich Sabbatisten und verlangten von dem alten Neger
Francisco, einem ehemaligen Sklaven, die Kirchenschlüssel, die er in Verwahrung
hatte. Er erklärte ihnen, nur einem vom Bischof gesandten Priester werde er den
Schlüssel abgeben; wenn sie „predigen, singen und aufklären“ wollten, so
könnten sie in den „Club“ gehen, die katholische Kirche sei nur für den wahren
Gottesdienst. Dank dieser Festigkeit mussten sich die Herren beschämt
zurückziehen.
Mitte 1921 wagten die Methodisten von
Urugayana aus einen Vorstoß nach Itaquy am Uruguayfluss. In der zweiten
Volksversammlung, die sie hielten, fragte ein Herr den Prediger, welche von den
Hunderten biblischer Sekten denn die richtige sei, wie denn aus einer Bibel so
viele sich widersprechende Sekten entstanden seien. Der Prediger blieb die
Antwort schuldig und verschwand mitsamt seinen Begleitern. (…)