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Kardinal Norman Thomas Gilroy (unten Mitte) bei seinem Besuch in Japan |
Es war im Jahre 1946. In Japan war eine große Priesternot bei glänzenden Aussichten für das Apostolat. Ein Hilferuf ging nach Australien. Kardinal Gilroy und Bischof McCabe begaben sich nach Japan und erklärten nach einer Prüfung der Verhältnisse ihre Bereitschaft, in Australien unter den Weltpriestern Freiwillige für Japan zu werben. Obwohl die Kirche Australiens, in starker Ausdehnung begriffen und den bisher lebenswichtigen Zustrom irischer Weltpriester entbehrend, selbst unter schwerer Priesternot litt, stellte sie 14 Weltpriester zur Verfügung, die sich für fünf Jahre dem Apostolat in Japan verpflichteten. Diese Priester beherrschten natürlich nur das Englische. Sie hatten deshalb im Anfang unsägliche Schwierigkeiten. Aber ihre Begeisterung und ihr Seeleneifer überwanden allmählich alle Hemmnisse. Sie organisierten sogar neue Pfarreien und hielten in anderen so lange aus, bis nachrückende Ordenspriester und Mitglieder eines Weltpriester-Missionsinstitutes in aller Ruhe die japanische Sprache erlernt hatten. Der Einfluss dieser Weltpriester, dem u. a. Japan die Einführung der Marianischen Legion in allen Diözesen verdankt, ist heute noch spürbar. Der australische Katholizismus wurde durch diesen Einsatz missionarisch stark belebt. Und es zeigte sich gerade in diesem Falle, welche enge Verbindung zwischen der Missionsliebe im Volke und der Missionsliebe im Diözesanklerus besteht. Außer Australien sandte auch die Diözese Valencia in Spanien und die Diözese Boston in USA einige Weltpriester nach Japan.
(Aus: Priester und Mission, Heft 1/54)
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