(Quelle: Institutum Historicum Augustinianum) |
Abilio Gallego Abad kam am 22. Februar 1895 in der spanischen
Provinz Palencia als Sohn frommer Bauern zur Welt. Bereits mit 16 Jahren trat er
in Valladolid in das Noviziat der Augustiner ein. In seiner Studienzeit muss er
besonders durch seinen Missionseifer für China aufgefallen sein, der ihm den
Spitznamen „El Chino“ (der Chinese) einbrachte. Im März 1921, neun Monate nach
seiner Priesterweihe, traf er im Land seiner Träume ein. Die spanischen Augustiner der Provinz vom heiligsten Namen Jesu auf den Philippinen hatten
Ende des 19. Jahrhunderts von Papst Leo XIII. das Apostolische Vikariat
Nord-Hunan in Zentralchina erhalten. Dort sammelte der junge Ordensmann auf verschiedenen
Missionsstationen erste missionarische Erfahrungen, bevor er seine eigenen
Posten erhielt. Allgemein war P. Abilio für seine Demut und seine Armut bekannt;
er lebte von kleinen Mengen einfachster Nahrung wie einer Handvoll Mais mit
etwas Reis. So erhielt er bald den ehrfurchtsvollen Spitznamen „der Arme“. Sein
ganzes Leben lang pflegte er eine große Liebe zur heiligen Eucharistie und zur
Mutter Gottes. Diese Frömmigkeit und sein hoher aszetischer Zug verbanden sich mit
seiner Liebenswürdigkeit und seinem feinen Kunstsinn. Er schrieb Gedichte und
Theaterstücke, wobei er letztere als eine besonders geeignete Katechesemethode betrachtete.
Wie viele andere Missionare war Pater Abilio den häufigen Unruhen im China der 1920er Jahre ausgesetzt. In Ganfu wurden einmal seine Kirche
und Residenz niedergebrannt, weshalb er nach Hankow flüchten musste. Als er im
August 1933 mit seinen Katechisten Andreas Chang und dem Missionsgehilfen Karl von
Hwajung nach Yochow zur Feier des Festes des heiligen Augustinus reisen wollte,
wurde ihr Segelboot von Räubern überfallen. Andreas Chang und Pater Abilio Gallego
wurden gefesselt und von Bord an Land geschleppt, wo beide den Tod fanden. Die Räuber
schlitzten dem knienden Pater Abilio die Kehle und den Brustkorb über dem Herz
auf. Die Leichen wurden am 25. August von Soldaten am Ufer des Dongting-Sees geborgen
und an die Mission in Yochow übergeben, wo ein feierliches Requiem gehalten
wurde, bevor man die Särge nach Yalan überführte.
Der Informativprozess für die Diener Gottes Abilio Gallego
Abad und Karl Chang wurde im Jahr 2004 in der Diözese Palencia eröffnet.
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