Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel (bitte beten Sie für den Photographen) |
Die Catholic Review von Brooklyn teilt folgenden Brief eines Pfarrers
aus dem Staat New York mit:
„Unter meinen protestantischen Bekannten befindet sich eine sehr
angesehene Familie, in deren Mitte sich jüngst folgendes merkwürdiges Ereignis
zutrug.
Kein Glied der Familie war getauft, obgleich sie alle die
protestantische Episkopalkirche (anglikanische
Kirche in den USA) zu besuchen pflegten; seit einiger Zeit hatten sie
begonnen, sich mit der katholischen Kirche bekannt zu machen und der Erfolg dieser Nachforschungen
hatte sie der Kirche näher gebracht, ohne dass jedoch von einer Konversion die
Rede gewesen wäre.
Vor wenigen Wochen machte das Haupt der Familie, ein echter
amerikanischer Gentleman, in Begleitung seiner einzigen Tochter, eines Mädchens
von etwa 16 Jahren, einen Ausflug nach seinem Landsitz.
Hier wurde er bei
seiner Rückkehr von einem Spaziergang von einem heftigen Schlaganfall
getroffen, der sein Leben in die höchste Gefahr setzte.
Die arme Tochter war
außer sich vor Schreck und Angst; sie sendete Boten ab zu den Ärzten der
Nachbarschaft und erkundigte sich angelegentlich um einen katholischen
Priester; allein der nächste wohnte in einer Entfernung von 22 Meilen.
Da lässt
das Mädchen, welches, obwohl nicht getauft, eine katholische Klosterschule
besucht hatte, die irischen Mägde des Hauses kommen und bittet dieselben um
etwas Weihwasser; aber diese hatten selbst keines.
Sie fragt dann, ob sie nicht
ein Skapulier trügen, und als diese Frage bejaht wurde, bat sie inständig, ihr
ein solches zu leihen.
Mit dem ganzen Glauben und Vertrauen ihres jungen
Herzens legte sie dieses um den Hals ihres Vaters, und bat die allerseligste
Jungfrau, durch ihre mächtige Fürbitte ich die Gesundheit zu erlangen.
Das
Gebet des guten Kindes wurde erhört und der Vater ihr wiedergeschenkt. Es war
gewiss ein bewundernswerter Akt des Glaubens bei einer Nicht-Katholikin, der
auch noch größere Gnaden verdiente.
Der Vater hat seither seine Einwilligung
gegeben, dass seine Tochter im katholischen Glauben unterrichtet und getauft
werde; er selbst ist gleichfalls entschlossen, denselben anzunehmen, und seine
treffliche Frau wird wohl, denke ich, seinem Beispiel folgen.“
(Aus: die katholischen Missionen, 1876)