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Mittwoch, 11. Januar 2012

Das Heidentum, wie es ist


Während eine gewisse Art von Gelehrten dem Christentum nur blinden Hass und auf krasser Unwissenheit beruhende Vorurteile entgegenbringt, schwärmen sie für das Heidentum und wissen nicht genug die „reinen und erhabenen“ Ideen der indischen Religionsphilosophie zu preisen.
Diese „Milch- und Wasser-Ansicht“ des Heidentums hat vor einiger Zeit in der englischen Reisenden Mrs. Isabella Bird Bishop eine scharfe Kritik erfahren. In einem Vortrag über die Religionen Asiens machte sie für jene unrichtigen Ideen auch die aus jenen Ländern heimgekehrten protestantischen Missionäre verantwortlich, die aus einem verkehrten Zartgefühl sich scheuten, die Dinge unverblümt so zu schildern, wie sie dieselben gefunden.
„Während meiner Reisen durch Asien“, so führte sie u.a. aus, „kam es mir wiederholt zum Bewusstsein, wie wenig wir gehört und wie wenig wir die Tatsache kennen, bis zu welchem Grad in diesen Ländern die Sünde auf den Thron erhoben, vergöttlicht und angebetet wird. Überall macht sich die Sünde in schmachvoller Frechheit breit.
 „Der Mohammedanismus ist korrupt bis ins Mark hinein. Die Sitten der mohammedanischen Länder sind verrottet und die sittlichen Vorstellungen niederträchtig. Und wie korrupt der Buddhismus und die Buddhisten sind!
Lassen sie mich nur auf die eine Wirkung dieser falschen Religionen hinweisen.
Sie erniedrigen die Frau zu einer unendlichen Erniedrigung. Ich habe das alltägliche Leben der eingeschlossenen Frauen mit angesehen und kann aus bitterer Erfahrung sprechen, welcher Art dieses Leben ist.
Ihr Geist bleibt zwerghaft verkrüppelt, so dass die Frau von 20-30 Jahren intellektuell mehr einem Kinde von acht Jahren gleicht, dagegen werden die schlimmsten Leidenschaften der menschlichen Natur in ihnen gezüchtet und zu einem schrecklichen Grade entwickelt: Eifersucht, Neid, mörderischer Hass, so glühend und unnatürlich, dass ich in einigen Ländern kaum je ein Frauenhaus betrat oder in die Nähe eines Frauenzeltes kam, ohne um Gift und schädliche Geheimmittel gebeten zu werden. Wohl an die 200 Male wurde mir dieses Ansinnen gestellt.
Der ganze asiatische Kontinent ist korrupt, eine Szene voll von barbarischen Sitten, Torturen, brutaler Gewalttätigkeit und Unterdrückung.“
Offenbar sind es mehr die höheren Kreise der Gesellschaft, welche die berühmte Reisende schildert. Glücklicherweise sind auch hier ehrenvolle Ausnahmen nicht so selten.
Im Ganzen aber ist das überzivilisierte alte und neue Heidentum so, wie schon der Völkerapostel es mit kurzen aber scharfen Zügen gezeichnet (Röm. 1,24 ff.) und alles Bemänteln der atheistischen Gelehrten vermag daran nichts zu ändern.

 (Aus: die katholischen Missionen, 1895)