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Montag, 11. August 2014

Neue Serie: So war der erste Weltkrieg in den Missionen: Pallottinermission in Kamerun

Britische Artillerie in Kamerun

Nachdem ja in den Medien anlässlich dieses zweifelhaften Jubiläumsjahrs zum Ausbruch des ersten Weltkriegs viel über das große Völkermorden berichtet wird, ist vielleicht auch eine Serie über den Krieg in den Missionen angebracht, der wohl kaum von der Presse behandelt werden wird. Nachfolgend ein Bericht aus der deutschen Kolonie Kamerun:

Die Mission der der Pallottiner in Kamerun ist durch die Engländer und Franzosen beinahe vollständig vernichtet. Bis zum 8. Dezember 1914 waren sieben Stationen ihrer Missionäre beraubt, darunter auch die Station Engelberg, die 40–50 Waisenkinder, meist Säuglinge, beherbergte. In Duala, Marienberg, Edea und Engelberg beschlagnahmten die neuen Herren sämtliche Viehbestände und plünderten Duala und Edea vollständig aus. Selbst die Gotteshäuser wurden nicht geschont. In Edea erbrachen die Soldaten die Tabernakel, zerschlugen Altartische und Statuen, schütteten die heiligen Öle zu Boden und raubten Kelche und Paramente. Der gesamte Materialschaden der Mission betrug Anfang Dezember weit über 100 000 Mark.

Vom Missionspersonal wurden 2 Brüder, die unter Waffen gewesen, als Kriegsgefangene nach Dahomey (im heutigen Benin) gebracht, 6 Patres, 2 Laienbrüder und 3 Schwestern mussten nach Deutschland zurückkehren, 25 Missionäre und Schwestern wurden nach der Insel Fernando Poo transportiert, wo sie beim spanischen Bischof Coll mit größter Zuvorkommenheit Aufnahme fanden. So stehen also 7 Hauptstationen mit wenigstens 77 Nebenschulen und 7600 Schülern verlassen und 11 000 Katholiken und 6000 Katechumenen sehen sich auf sich selbst angewiesen. Zwar haben die Missionäre von Fernando Poo aus beim englischen Oberkommandierenden in Duala, General Dobell, Protest eingelegt; aber die Worte der Glaubensboten werden einstweilen ungehört verhallen. Der Staatssekretär Dr. Solf hat sowohl der Propaganda in Rom als den Pallottinern in Limburg sein Beileid wegen der Zerstörung des 25-jährigen Friedenswerks ausgedrückt. (…)


(Aus: die katholischen Missionen, 1915)