Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier

Donnerstag, 21. Juni 2012

Eifer der chinesischen Christen



(…) Wir waren Zeugen, wie Schaaren von Neuchristen denjenigen, welche sie aufforderten, vom Glauben abzufallen, oder doch wenigstens sich den Schein zu geben, als wären sie abgefallen, großmütig die Antwort gaben: „Wir sind Christen und wollen in unserer heiligen Religion leben und sterben.“
Mehrere, durch ihre Frömmigkeit ausgezeichnete Personen haben durch ihr Leben wie durch ihren Tod ein mehr als gewöhnlich erhebendes Beispiel gegeben. Ich will nur folgenden Zug von einer jungen Mutter anführen: Als diese Frau auf dem Todesbett lag, rief sie unseren Heiland und die heilige Jungfrau mit einer so ergreifenden Frömmigkeit an, dass selbst die umstehenden Heiden sich der Tränen nicht erwehren konnten.
In einer Hand den Rosenkranz, in der anderen ihr Gebetsbuch, betete sie; da auf einmal hält sie, wie in Gedanken verloren, einen Augenblick inne, ruft den Umstehenden zu: „Betet, betet! Seht da die heilige Jungfrau, welche mich zum Scheiden einlädt.“
Damit begann sie das Salve Regina (Sei gegrüßt, o Königin), machte eine Bewegung, um sich zu erheben, und gab den Geist auf. 

— Ein Missionär wurde durch den Eifer, den ein altes Ehepaar von Achtzigjährigen für den Empfang der heiligen Sakramente an den Tag legte, sehr erbaut. 
Diese beiden alten Leutchen, welche lange Zeit nicht mehr die Gelegenheit gehabt hatten, sich dem Tisch des Herrn zu nahen, unternahmen eine zweitägige Fußreise, um zu beichten und zu kommunizieren.
— Noch ein letztes Beispiel! Ein gutes altes Mütterchen von mehr als 60 Jahren, welches nur Mühsam sein tägliches Brot verdient, legt schon lange Zeit für die Anschaffung eines neuen Tabernakels in der Dorfkirche einige Sapeken zurück.
Sie denkt eben, man werde dann während der Tage, an denen der Missionar anwesend sei, an Sonn- und Festtagen das heilige Sakrament aufbewahren können, und diese gute Seele, welche den Wert einer solchen Gnade zu schätzen weiß, hofft den Trost zu haben, hingehen und den göttlichen Heiland anbeten zu können.



(aus: die katholischen Missionen, 1886)

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