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Samstag, 2. Juni 2012

Der Tod einer indianischen Ordensgründerin


Von der Mission des Heiligsten Herzens in Fort Berthold, North Dakota, kommt die Kunde vom Tode der ehrw. Mutter Maria Katharina, der Gründerin der indianischen Benediktinerinnen-Kongregation und Generalpriorin ihrer kleinen Schwesterngemeinde.
Schwester Maria Katharina, aus dem Stamme der Hunkpapas, war eine ungewöhnliche Frau, und ihr Leben und ihre Gründung zeigte, dass unter dem wohltätigen Einfluss des katholischen Glaubens die rote Rasse der schönsten, edelsten Entwicklung fähig ist.
Die Generaloberin genoss einen ungewöhnlichen Einfluss auf ihre Stammesgenossen und hat denselben wiederholt in feurigen Aufforderungen an ihr Volk wirksam geltend gemacht. Ihr Tod war sehr schön. Einige Zeit vorher hatte ihr der Apostolische Delegat Msgr. Satolli den päpstlichen Segen geschickt. Am Sonntag den 30. April, am Feste ihrer Patronin, der heiligen Katherina von Siena, empfing Mutter Katharina zum letzten Mal die Häuptlinge und Hauptvertreter der North-Dakota-Stämme und gab ihnen ihre letzten Ratschläge und Segenswünsche für ihr Volk.
Am Morgen des 2. Mai, als sie den Tod herannahen fühlte, ließ sie sich von ihren Schwestern in die Klosterkapelle des Heiligsten Herzens tragen und sich in ihrem Ordenskleide nahe bei den Stufen des Altars niederlegen. Hier empfing sie die letzte Wegzehrung und ihre Schwestern ebenfalls die heilige Kommunion.
Dann forderte sie dieselben auf, einige lateinische, indianische und englische Hymnen zu singen, das indianische Salve Regina und den Hymnus zu Ehren der ehrw. Katharina Thekakiulha (eines im Rufe der Heiligkeit verschiedenen Huronenmädchens) nach der Melodie des Te Deum. „Ich setzte hierauf“, so berichtet der Hochw. Herr Kraft, „das Allerheiligste aus, und sie machte ihre letzte Anbetung inmitten ihrer Schwestern.
So starb sie, das Kruzifix in den Händen, den Blick auf ihren göttlichen Bräutigam im allerheiligsten Sakrament gerichtet, und mit den Weihrauchwolken, die noch den Altar umwallten, stieg ihre reine Seele empor zum Himmel, um dort am Thron Gottes den Weihrauch ihres fürbittenden Gebetes für ihr armes Volk aufzuopfern.“



(Aus: die katholischen Missionen, 1894)

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