Wie Mitteilungen aus letzter Zeit besagen, gibt das neue Oberhaupt der Basutos seinen Untertanen das beste Beispiel und ist eine große Stütze der Mission. Bezeichnend für seine Anschauungsweise ist das Schreiben, das er dem Apostolischen Vikar gelegentlich dessen Romreise für den Heiligen Vater mitgab. Der Brief lautet:
„Dem Heiligen Vater meinen untertänigsten Gruß. In meiner Freude vernahm ich kürzlich, dass Msgr. Cenez, der Bischof des Basutolandes, eine Romreise antreten werde, und so fühlte ich das innige Verlangen, ihm dieses Schreiben mitzugeben.
Heiligster Vater, ich weiß recht wohl, dass ich unter all Deinen Söhnen in der weiten Welt der geringste und unwürdigste bin; aber in der Überzeugung, dass ein Vater auch das elendste seiner Kinder liebt, wage ich es, mich Dir zu Füßen zu werfen und Dir meine aufrichtigen und herzlichen Grüße anzubieten. Zugleich teile ich Dir, Heiliger Vater, mit, dass mir vor vier Jahren die Gnade und das große Glück zu Teil wurde, in die katholische Kirche aufgenommen zu werden.
Seit jener Zeit bin ich trotz meiner Unwürdigkeit überaus glücklich, und bis zur Stunde weiß ich nicht, wie ich dem Herrn dafür genügend Dank abstatten soll.
Erlaube mir, Heiliger Vater, Dir zu sagen, dass in diesem Lande, das ich nach Gottes verborgenen Ratschlüssen regieren soll, das unter meinem Vater Moschuschu begonnene Bekehrungswerk der Oblaten von der Unbefleckten Jungfrau Maria immer größere Fortschritte macht.
Mein heißester Wunsch ist es, allenthalben Kirchen zu errichten; aber leider ist die Zahl der Arbeiter für die reiche Ernte gering. Ich bitte daher, Heiligster Vater, sende uns Priester!
Verzeihe, Heiligster Vater, wenn ich eine zweite Bitte beizufügen wage, die Bitte um Dein Gebet und Deinen Segen für mich und mein Volk, damit Gott in seiner Gnade uns allen den rechten Weg zeigen möge.“
(Aus: die katholischen Missionen, 1915)
Wissen wir auch, ob es eine Reaktion aus Rom gegeben hat?
AntwortenLöschenLeider fehlen uns nach diesem Band die beiden folgenden, daher wissen wir nicht, ob dort über eine Antwort berichtet wird. Man kann aber wohl mit Sicherheit davon ausgehen, dass Papst Benedikt XV. einen solch demütigen, hoch erfreulichen Brief aus der Mission nicht unbeantwortet gelassen hat.
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