Nebst der Gnade Gottes verdanken wir vor allem den eifrigen Missionaren
die vielen Erfolge auf dem Missionsfeld. Manche opfern sich als wahre Helden
ganz selbstlos ihrem Beruf.
Msgr. Marcou, der Apostolische Vikar von Phat-diem, der 35 Jahre lang
das Missionsgebiet verwaltet hatte, verzichtete kürzlich zugunsten seines
einheimischen Hilfsbischofs, Msgr. Tong, auf seinen Posten.
Zur Erbauung aller
erbat er sich vom Oberhirten von Than-hoa, der bis zur Abtrennung dieses
Gebiets von Phat-diem im Jahre 1932 sein Hilfsbischof gewesen war, den
vielleicht undankbarsten Posten von Thanh-hoa zur Betreuung.
Es gibt dort eine
Gemeinde, die seit 200 Jahren christlich ist und sogar einen Märtyrer
hervorgebracht hat. Aber schon seit langer Zeit verlieren die Männer mit ganz
wenigen Ausnahmen schon in jungen Jahren ihren Glauben und weihen sich dem
Dienst einer berühmten Pagode.
Die Frauen hingegen halten am katholischen Glauben fest. Msgr. Marcou
hatte oft seine Hirtenbesuche in der Gemeinde auf mehrere Wochen ausgedehnt,
doch ohne Erfolg. Jetzt, da er von seiner bischöflichen Verwaltung entbunden
ist, will er seine letzten Kräfte zur Bekehrung der dortigen Männerwelt
einsetzen.
Ein ähnliches Beispiel bietet uns P. Héraud aus dem Apostolischen
Vikariat Rangoon. Er hatte seine 38 Missionsjahre fast ganz auf dem Posten
Thinganaing verbracht.
Die Christengemeinde wurde von ihm gegründet und mit
Kirche und eigener Schule ausgestattet. Heute ist sie gut ausgebaut und kann
sich selbst erhalten. Da geht der Missionar wieder auf Wanderschaft und
überlässt den guten Posten einem einheimischen Priester.
Er lässt sich in einem
weltverlorenen Winkel nieder und wohnt, nicht der verdienten Ruhe gedenkend, in
einer Barracke, die nicht den Namen eines Hauses verdient. Da sammelt er die
ersten gutwilligen Leute um sich, um ihnen die Wahrheit des christlichen
Glaubens zu künden.
(Aus: die katholischen Missionen, 1937)
(Aus: die katholischen Missionen, 1937)