Diesen Söhnen des hl. Franziskus war bereits am 3. Juli der Apostol. Vikar der Süd-Mandschurei,
Msgr. Laurent Guillon aus dem Pariser Missionsseminar, im Tod vorausgegangen. „Wir
stehen auf einem Vulkan“, meldete schon im Juni 1900 ein Brief aus der
Mandschurei.
Die Boxerbewegung griff hier so rasch um sich, dass die Russen an mehreren Stellen überrumpelt wurden und der Apostol. Vikar seine Missionen nicht rechtzeitig warnen konnte. Msgr. Guillon war gerade von einer längeren Hirtenreise nach der Hauptstadt Mukden zurückgekehrt und fand sich hier, ehe er sich versah, mit zwei Missionären und den Schwestern, die gleichfalls in der Nähe der Kathedrale ein Haus hatten, umzingelt und eingeschlossen.
Am Nachmittag des 30. Juni gelang es einigen Boxern, in die Sakristei einzudringen, wo sie alles kurz und klein schlugen. Dicht daneben in der Kirche knieten der Bischof mit P. Emonet und P. Joh. Li, die eben nach Konsumierung der heiligen Spezies (Kommunion) ihre Danksagung verrichteten. Seltsamerweise wagten die Räuber nicht, in das Gotteshaus vorzudringen, sondern zogen wieder ab. Der Bischof eilte nun rasch in das nahe Waisenhaus, um die Schwestern und ihre Waisenmädchen zu warnen und ihnen die letzte Absolution zu spenden. Abends wurde die Kirche von den hierher geflüchteten Christen in Verteidigungszustand gesetzt und drei Tage lang gegen die anstürmenden Boxer gehalten.
Die Boxerbewegung griff hier so rasch um sich, dass die Russen an mehreren Stellen überrumpelt wurden und der Apostol. Vikar seine Missionen nicht rechtzeitig warnen konnte. Msgr. Guillon war gerade von einer längeren Hirtenreise nach der Hauptstadt Mukden zurückgekehrt und fand sich hier, ehe er sich versah, mit zwei Missionären und den Schwestern, die gleichfalls in der Nähe der Kathedrale ein Haus hatten, umzingelt und eingeschlossen.
Am Nachmittag des 30. Juni gelang es einigen Boxern, in die Sakristei einzudringen, wo sie alles kurz und klein schlugen. Dicht daneben in der Kirche knieten der Bischof mit P. Emonet und P. Joh. Li, die eben nach Konsumierung der heiligen Spezies (Kommunion) ihre Danksagung verrichteten. Seltsamerweise wagten die Räuber nicht, in das Gotteshaus vorzudringen, sondern zogen wieder ab. Der Bischof eilte nun rasch in das nahe Waisenhaus, um die Schwestern und ihre Waisenmädchen zu warnen und ihnen die letzte Absolution zu spenden. Abends wurde die Kirche von den hierher geflüchteten Christen in Verteidigungszustand gesetzt und drei Tage lang gegen die anstürmenden Boxer gehalten.
Als der
Bischof sah, dass ein weiterer Widerstand nutzlos sei, versammelte er alle
anwesenden Missionäre, Schwestern, Waisenkinder und etwa 200 Christen im Chor
der Kathedrale um sich, wo er im vollen bischöflichen Ornat sie ermahnte, mutig
und christlich den Tod zu erleiden.
Während er sprach, traf ihn eine Kugel von der Sakristei aus. Doch hielt er sich noch aufrecht und hob das Kruzifix höher, um noch ein letztes Wort an die Umstehenden zu richten. Eine zweite Kugel brachte ihn zu Fall. Da ergriff der chinesische Priester P. Joh. Li das Kruzifix, das den Händen des Bischofs entfallen war, um es den Gläubigen zu zeigen, als auch ihn eine tödliche Kugel erreichte. P. Emonet wurde auf seinem Betstuhl kniend getötet.
Von allen Seiten drangen nun die Soldaten und Boxer auf die Wehrlosen ein. Ein Teil der Christen rettete sich durch die Flucht; die übrigen, 150-200 an der Zahl, meist Kinder und Frauen, unter ihnen auch zwei Schwestern der Vorsehung, erlitten den Tod. Darauf wurde die Kathedrale in Brand gesteckt, und das einstürzende Dach begrub alle in einem gemeinsamen Grab.
Während er sprach, traf ihn eine Kugel von der Sakristei aus. Doch hielt er sich noch aufrecht und hob das Kruzifix höher, um noch ein letztes Wort an die Umstehenden zu richten. Eine zweite Kugel brachte ihn zu Fall. Da ergriff der chinesische Priester P. Joh. Li das Kruzifix, das den Händen des Bischofs entfallen war, um es den Gläubigen zu zeigen, als auch ihn eine tödliche Kugel erreichte. P. Emonet wurde auf seinem Betstuhl kniend getötet.
Von allen Seiten drangen nun die Soldaten und Boxer auf die Wehrlosen ein. Ein Teil der Christen rettete sich durch die Flucht; die übrigen, 150-200 an der Zahl, meist Kinder und Frauen, unter ihnen auch zwei Schwestern der Vorsehung, erlitten den Tod. Darauf wurde die Kathedrale in Brand gesteckt, und das einstürzende Dach begrub alle in einem gemeinsamen Grab.
Msgr.
Guillon war geboren am 8. November 1854 zu Chindrieux in der Erzdiözese
Chambéry, stand also noch im rüstigsten Mannesalter. Er war seit 1889 Apostol.
Vikar der Mandschurei und hatte das ungeheure Missionsgebiet durch seine
Tatkraft und Umsicht zu so glücklicher Entwicklung gebracht, dass der Nordteil
1897 als eigenes Vikariat abgetrennt werden musste. Seit seinem Eintritt ins
Missionsseminar 1876 hatte Msgr. Guillon jeden Abend um die Gnade des
Martyriums gebetet. Sein Gebet war erhört worden.
(Aus: die
katholischen Missionen, 1901)