Eine lustige Geschichte aus der Mission unter den Schilluk
im Südsudan:
Man darf nicht meinen, diese Leute seien wenig begabt. Im
Gegenteil, sie haben einen guten, natürlichen Verstand und sind schlau. Hierfür
ein Beispiel.
Pater Meroni hatte bei einem Besuch des Schilluk-Königs eine
an die Hüttenwand gemalte menschliche Figur mit sechs Fingern an der Hand
bemerkt und sagte zum König: „In unseren Ländern spricht man viel von deiner
Weisheit. Ich will dir eine Frage vorlegen. Höre! Die Schilluk haben an jeder
Hand fünf Finger, nicht wahr? Warum malt ihr Menschen mit sechs Fingern?“ Der König
beriet sich mit einem Vertrauten und sagte: „Kommt es nie vor, dass bei euch
Kinder mit sechs Fingern geboren werden?“ „Ja“, sagte der Pater. „Gut“, fuhr
der König fort, „wir wollten hier einen solchen Menschen malen, denn Leute mit
fünf Fingern braucht man nicht erst zu malen, da man sie immer vor Augen hat.“
(Aus: Annalen der Verbreitung des Glaubens, 1906)
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