Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier

Dienstag, 11. Februar 2014

Papst Pius X. nimmt anlässlich des Chrysostomus-Jubiläums an der katholisch-byzantinischen Liturgie teil


„Die erste dieser Taten (zu Gunsten der Ostkirche)“, so schreibt die Zeitschrift Roma e l’Oriente, „war die feierliche Assistenz Pius X. beim Pontifikalamt, das von den Orientalen im Vatikan bei Gelegenheit der Festlichkeiten des Chrysostomus-Jubiläums gehalten wurde. 

Der orientalisch-katholische Patriarch der Melchiten, Seine Seligkeit Cyrill VIII., vollzog die feierliche Liturgie des hl. Johannes Chrysostomus, während gleichzeitig mit ihm die Bischöfe und Archimandriten des griechischen Ritus zelebrierten. 

Pius X., bekleidet mit den Gewändern seines Ritus und seiner Würde, umgeben vom Kardinalskollegium und dem ganzen päpstlichen Hofstaat, assistierte von seinem Thron aus. Nach den Vorschriften des Ritus sprach er in griechischer Sprache diejenigen Teile, die der höchste Würdenträger zu sagen hat. So rief er mehrmals segnend den Frieden auf alle herab, lud sie ein, die Herzen zu Gott zu erheben und dem höchsten Herrn Dank zu sagen.


Ein unvergessliches Schauspiel! An diesem Tag stand Pius X. wirklich da als höchstes Haupt aller Kirchen, als Hirte, nicht als Lateiner, nicht als Grieche, sondern als allgemeiner Hirt der Griechen und Lateiner, der katholischen Kirche. An diesem Tag fanden sich unter den Augen des Papstes und zwischen seinen Armen, die zum Segnen erhoben waren, vereint zum feierlichen Akt der katholischen Religion zusammen die lateinische und die griechische Kirche.

Ein solches Schauspiel hat sich seit der unglückseligen Trennung der orientalischen Kirche niemals mehr vollzogen. Diese Handlung erinnerte an die frohen Zeiten, da ein Glaube Rom und den Orient verband und der Nachfolger des hl. Petrus auf dem römischen Stuhl das einzige Zentrum der Kirche war. 
Hätte Pius X. während seines Pontifikats nichts anderes zur Belehrung und Rückrufung der schismatischen Orientalen getan, diese eine Tatsache würde genügen, um den toten Papst unter jene zu rechnen, die in außergewöhnlicher Weise zur Gewinnung der Orientalen beigetragen haben.“

(Aus: die katholischen Missionen, 1916)