Im Mai des
vergangenen Jahres beschlossen die Missionäre des Provikariats vom Nyanza, ihre
Mission nochmals der unbefleckt empfangenen Jungfrau zu weihen, und den
Weiheakt mit ihren Unterschriften unter der Muttergottes-Statue, die über dem
Altar ihrer bescheidenen Kapelle angebracht ist, niederzulegen. Er lautet
folgendermaßen:
"Heute, am
letzten Tag des Maimonats, weihen wir Unterzeichnete, Missionäre von Uganda,
die Nyanza-Mission von neuem der unbefleckten Jungfrau. Wir schenken und weihen
dieser himmlischen Mutter unsere Seele und unseren Leib, unsere Arbeiten, unser
ganzes Leben, unseren Tod und unsere Ewigkeit. Wir beschwören sie, selbst
unsere Herrin und Oberin zu sein, damit wir durch sie, in ihr und mit ihr den
Willen ihres göttlichen Sohnes erkennen, für dessen Ehre wir uns ganz
hinzuopfern verlangen. Wir erklären, dass wir alles Gute, was hier gestiftet
werden mag, Maria zu danken haben, und dass ihr alle Ehre davon gebührt. Zur
Beglaubigung dessen haben wir diesen Akt unterzeichnet und ihn unter dem Bilde
unserer guten Mutter und höchsten Herrin niedergelegt.
Schon früher
berichteten wir, dass der König von Uganda an der Dysenterie erkrankte und
durch P. Lourdel davon befreit wurde. Diese fast wunderbare Heilung, ohne
Zweifel ein Geschenk der mächtigen Patronin, der die Missionäre feierlich sich
und ihre Arbeit geweiht hatten, führte eine größere Annäherung zwischen diesen
und dem König herbei. Sie hatten von neuem Unterredungen mit ihm über die
Göttlichkeit unseres Glaubens, wie das Tagebuch der Mission berichtet.
Dieselben fanden namentlich in den Monaten August und September statt. Eines
Tages brachte ihm der Pater einen Katechismus mit Bildern und ein reich
ausgestattetes arabisches Neues Testament. Sie gefielen dem König recht sehr,
und er bat, diese beiden Bücher behalten zu dürfen, um sie eingehender zu
prüfen. Beim Anblick des Bildes, welches die Verkündigung Mariä darstellt,
fühlte er sich durch den Ausdruck der jungfräulichen Sittsamkeit getroffen, der
auf dem Antlitz der Gottesmutter liegt, und seitdem fragt er bei allen
Gemälden, wo die Jungfrau Maria sei.
(Aus: die
katholischen Missionen, 1881)
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