Schon öfters
haben wir auf den unehrlichen Kniff der amerikanischen Prediger hingewiesen,
den sie auf den ehemaligen Antillen sowohl wie auf den Philippinen zur
Anwendung bringen, um das einfache Volk in Irrtum zu führen. Er besteht darin,
dass sie sich als katholische Priester aufspielen und ihm alles nachmachen.
Selbst vor der sakrilegischen Entweihung des Beichtstuhles scheuen diese
Verkündiger des reinen Evangeliums nicht zurück. Einen neuen Beleg für dieses
Treiben gibt P. Schipman aus Sagada auf Luzon. Die dortige von den Augustinern
erbaute Kapelle war durch die Revolutionäre 1898 zerstört, der Priester
vertrieben worden. Als die belgischen Missionäre von Scheutveld anlangten,
fanden sie nur noch Ruinen. Inzwischen aber waren die Episkopalen eingedrungen
und hatten durch den erwähnten Kniff in Verbindung mit reichen Geldspenden
einen Teil der Bevölkerung an sich gezogen. Der Prediger hat sich einen
katholischen Priestertalar angelegt und trägt denselben nicht bloß in der Kirche,
sondern oft den ganzen Tag. Die Anwendung solcher Mittel wirft doch ein
merkwürdiges Licht auf die Kraft des „reinen Evangeliums“.
(Aus: die
katholischen Missionen, 1911)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen