Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier

Sonntag, 28. Dezember 2014

Auf so eine Schule wäre ich auch gerne gegangen



Mit aufrichtiger Freude bemerkt man, wie in den Vereinigten Staaten der Missionseifer sichtlich im Wachsen ist. Ein bemerkenswertes Beispiel, das wir zur Nachahmung in unseren zahlreichen Erziehungsanstalten recht sehr empfehlen möchten, bringt die Bostoner Zeitschrift The field afar, die es sehr gut versteht, in den amerikanischen Katholiken den apostolischen Geist zu wecken. Wie die Lehrerin an einer höheren Mädchenschule in Northampton (Massachusetts) mitteilt, ist dort seit einiger Zeit eine eigene „Missionsklasse“ eingeführt worden, die vorläufig wöchentlich einmal unter Leitung der besagten Lehrerin gehalten wird. Letztere trägt einen selbst oder unter Mitwirkung einiger Mädchen verfassten kleinen Aufsatz vor, der ein Missionsthema zum Vorwurf hat und an dessen Verlesung sich jedes Mal eine gemeinsame Besprechung anschließt. Die Themen des ersten Jahres waren unter anderem: 1. Der Glaubensverein, Gründung, Einrichtung, Entwicklung; 2. das Missionshaus von Mill Hill (England) und seine Wirksamkeit; 3. das Seminar für auswärtige Missionen von Paris [Pariser Missionsseminar]; 4. Skizze und Überblick der Missionen von China, Japan, Indien usw. Jeder Missionsskizze wurde eine kurze geographische, von einem der Mädchen verfasste Beschreibung des betreffenden Landes vorausgeschickt. 5. Lebensskizze des Missionärs und Märtyrers Theophan Vénard; 6. das Lebenswerk des P. Damian u. a. m. Dazwischen kamen öffentliche Vorträge im Schulsaal von Auswärtigen, so ein Vortrag eines Konvertiten über die Indianer der Vereinigten Staaten und die katholische Mission nach eigenen Eindrücken, ein anderer des Direktors des Glaubensvereins in Boston über katholische Missionsweise u. dgl. An diesen Vorträgen nahmen auch andere Personen teil. Die Vorträge wurden durch Bilder und Fotografien unterstützt und interessant gemacht. Vorläufig zählt die Klasse 48 eingeschriebene Teilnehmer. Zweck des ersten Jahres war, wie die Leiterin schreibt, den Mädchen einen allgemeinen Begriff über das katholische Missionswerk im Großen und Ganzen zu vermitteln. Später sollen die Missionen im Einzelnen vorgeführt werden, um so Geist und Herz der Kinder mehr und mehr für die große Weltmission der Kirche zu begeistern. Könnte nicht bei einigem Geschick und gutem Willen Ähnliches leicht in so manchen unserer Pensionate und Erziehungsanstalten eingeführt werden? Wie oft geht die im Kindheits-Verein ins junge Herz gepflanzte Begeisterung für die Missionen verloren, weil im Übergangsalter keine Anregung mehr geboten wird, und wie nützlich und anregend ließen sich solche „Missionsstunden“ selbst für die näheren Zwecke der Schule gestalten!

(Aus: die katholischen Missionen, 1908)

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