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Mittwoch, 25. Februar 2015

Große Missionsbischöfe: Ein Sohn Don Boscos als Märtyrerbischof – St. Luigi Versiglia S.D.B., Apostolischer Vikar von Shiuchow



Heute vor 85 Jahren, am 25. Februar 1930, starb der Salesianerbischof Luigi Versiglia zusammen mit einem Mitbruder, dem hl. Callisto Caravario, den Märtyrertod in Südchina.
Luigi Versiglia wurde am 5. Juni 1873 in Oliva Gessi in der Lombardei geboren. Er kam mit 12 Jahren in die Obhut des hl. Don Bosco, der ihn tief beeindruckte. 1888, kurz nach Don Boscos Tod, wurden sieben Salesianermissionäre feierlich in die Mission gesandt, worauf der junge Luigi sich entschied, auch Salesianer und Missionar zu werden. Doch zunächst sollte er, der bereits mit 23 Jahren zum Priester geweiht wurde, ein wichtiges Amt übernehmen: Don Rua, der selige Nachfolger Don Boscos, ernannte ihn zum Novizenmeister in Genzano di Roma, eine Aufgabe, der er sich zehn Jahre lang widmete, bis er schließlich 1906 eine Gruppe von sechs Salesianermissionären anführte, die nach Südchina ausgesendet wurden.

In der Mission von Macao und Heungchow eröffnete er Waisenhäuser und Oratorien und gründete sogar ein Orchester. 1918 übernahmen die Salesianer die Mission von Shiuchow, und ab 1921 bekleidete der Heilige das Amt des Apostolischen Vikars. Er verlieh seinem neuen Sprengel eine solide Struktur mit einem Seminar, einem Haus für Berufungen und widmete sich der Planung von Altenheimen. Besonders im Gebet sah er ein unerlässliches Werkzeug des Missionars: „Ein Missionar, der viel betet, erreicht viel.“

Ab 1925 wurde sein Missionsgebiet ständig von umherstreifenden Banden von Soldaten, Kommunisten und Räubern bedroht. Fünf Mal wurde er selbst festgehalten und ausgeraubt. Er konnte sich so wohl schon auf seinen gewaltsamen Tod einstellen, denn später sagte er einmal, als ein Mitbruder ihm einen Kelch schenkte: „Du gibst mir einen Kelch, der vielleicht mit meinem Blut gefüllt werden muss!“ 1928 wurde er zur Seligsprechung von Don Bosco nach Rom eingeladen, was er allerdings ablehnte, da er in diesen schweren Zeiten seine Herde nicht verlassen wollte. Einem Mitbrüder gegenüber sagte er: „Wenn Gott das Opfer meines Lebens wünscht, um unserem armen China den Frieden zu geben, so habe ich gebetet, er möge mich zuerst hinwegnehmen. Ja, der Herr möge mich hinwegnehmen!“

Am 25. Februar 1930 brach er zusammen mit P. Caravario und einer Gruppe, unter der sich zwei einheimische Lehrerinnen und eine Schwester befanden, mit dem Boot zu einer Visitationsreise auf. Nach dem Angelusgebet wurde sie von einer Bande von Flusspiraten überfallen. Diese verlangten zunächst eine große Summe Lösegeld, die natürlich nicht bezahlt werden konnte. Daraufhin wollten sie sich bereits auf die beiden Priester stürzen, um sie umzubringen. Als die Piraten auch die Frauen bemerkten, die sich versteckt hatten, wollten sie diese ergreifen, wohl mit der Absicht, sie später zu vergewaltigen, wurden aber von den beiden Märtyrern abgewehrt. Versiglia und Caravario wurden schließlich samt der Gruppe gefangengesetzt, jedoch abgesondert und nach kurzer Zeit erschossen. die beiden Heiligen konnten sich vorher noch gegenseitig die Beichte abnehmen. Ihre Leichen wurden schrecklich verstümmelt. Die Frauen konnten am 2. März unbeschadet von Soldaten befreit werden.


Papst Johannes Paul II. sprach Luigi Versiglia und Callisto Caravario am 1. Oktober 2000 heilig.

(Quellen: sdb.org, Die Weltmission der katholischen Kirche, Jahrgang 1933, Nr. 5/6)