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Kirche des lateinischen Ritus in Bagdad |
Als einst P. Polykarp, der Direktor des Kollegs [der Karmeliter in Bagdad] im Hafen von Fao landete, kam ein Beamter der Sanitätspolizei an Bord zur Feststellung des Gesundheitszustands. Kaum sah er den Pater, als er auf ihn zueilte und auf Französisch anredete: „Sie sind ein Karmeliter, nicht wahr, und wohl auf dem Weg nach Bagdad?“ Als der Pater ganz erstaunt dies bejahte, erklärte der Beamte: „Ich bin ein alter Zögling des Kollegs in Bagdad. Ich liebe die Patres noch immer wie in meinen jungen Jahren. Wenn ich heute mein Brot habe für mich und meine Familie, so verdanke ich dies ihnen. Es freut mich daher sehr, wenn ich einem der Patres begegne.“ Dabei traten ihm die Tränen in die Augen. „Ich weiß,“ fuhr er fort, „dass viele Leute den lateinischen Missionären gram sind und sie verleumden. Ich habe sie stets verteidigt, denn was die Christen in Bagdad und Basra an Bildung besitzen, verdanken sie ja den Patres. Sie haben das Land zivilisiert.“
(Aus: die katholischen Missionen, 1900)