Über die im
Jahr 1892 neu gegründete Trappistenkolonie des göttlichen Herzens in der Beagle
Bay (West-Australien), über die wir 1893, S. 198 berichtet, haben wir
inzwischen keine Kunde mehr erhalten. Doch scheint die Gründung gut
voranzugehen. Ein trauriges Erlebnis hatte dem „Vergissmeinnicht“ zufolge einer
der dortigen Laienbrüder, Br. Bernhard.
Auf einem Ausgang zur frei weidenden
Schafherde verirrte er sich im Busch und wurde drei Tage lang vergeblich
gesucht. Am vierten Tag endlich fanden die mit Pferden und Proviant versehenen
und von zwei Negerknaben begleiteten Brüder endlich seine Spuren. Der arme
Verirrte war immer im Kreis herumgelaufen und hatte sich einmal der Station bis
auf zwei englische Meilen genähert. Dank dem wunderbaren Spürsinn der sich
anschließenden Eingeborenen, die selbst die schwächsten Spuren in dem ausgetrockneten
harten Boden verfolgen konnten, fand man endlich den armen Bruder in einem
grabähnlichen Loch unter einem Baum im Zustand äußerster Erschöpfung.
Er konnte
nur die leisten Worte hervorbringen: „Gott sei Dank, Gott sei Dank!“ Eine Woche
Pflege und Ruhe brachten den Kranken wieder zu Kräften. Seit vier Tagen hatte
er nichts mehr gegessen oder getrunken. Es war also die höchste Zeit gewesen.
(Aus: die
katholischen Missionen, 1895)