Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier

Samstag, 21. September 2024

Ein altes Gebet für die Bekehrung der Juden und Türken (d. h. Moslems)

 Dieses Gebet aus der Regierungszeit Leos XIII. ist nicht nur weiter höchst relevant, es enthält auch die interessante Bitte nach der Erscheinung der Mutter Gottes unter den Juden und Moslems. In den letzten Jahren kam es wiederholt zu Berichten von Muslimen, die sich bekehrten, da ihnen nach ihrer Aussage der Heiland oder die allerseligste Jungfrau war.

O geliebtes und liebevollstes Herz Jesu, wir bitten Dich mit Inbrunst, gieße doch über die Kirche und die ganze Welt jene Ströme lebendigen Wassers aus, die von Dir wie von einer unerschöpflichen Quelle ausgehen und hingeleiten zum ewigen Leben. O Jesus, Sohn Davids und des lebendigen Gottes, habe Erbarmen mit uns, jenen Kindern, für die Dein Herz durchbohrt wurde. Nimm doch nicht hinweg von uns das Geschenk des hochheiligen Glaubens, wie wir es wegen unserer Sündenschuld und Undankbarkeit verdienen. Verbirg Dich nicht vor unseren Augen, der Du ja das wahre Licht und unsere einzige Hoffnung bist.

Da die Finsternisse und Irrtümer immer undurchdringlicher werden, bleibe bei uns, o Herr, und erfülle uns mit jener Liebesglut, die Du auf die Erde zu bringen gekommen bist, und von der Du willst, dass sie in allen Menschenherzen entzündet werde.

O Jesus, auf dem Altare des Kreuzes für uns geopfert, ziehe uns hin zu Dir und mit uns auch die Juden und Türken, für die Du auch Dein Blut bis auf den letzten Tropfen vergossen hast. Ach, möge dieses Blut, das einstens von den Juden zum Fluch herabgerufen worden ist, in Segensströmen auf ihr Haupt herabkommen und sie retten. Dieses Blut, das von den Türken verachtet und verunehrt worden ist, möge für sie einen Ruf um Erbarmen emporsenden und sie reinigen. Komm zu Hilfe, o Herr, wir beschwören Dich, komm zu Hilfe den armen Kindern Israels und Ismaels, für die Du das schmerzvollste Leiden erdulden wolltest. Mögen die heiligen Wundmale an Deinen Händen, Füßen und an Deiner Seite, die Du als Preis der allumfassenden Erlösung noch lebendfrisch und geöffnet an Dir trägst, mögen sie zu ihren Gunsten reden. Mit ihren mächtigen Gnadenrufen mögen sich vereinigen jene, die da ausgehen vom herzen Deiner süßesten Mutter. Dieses Herz, das mit dem Schmerzensschwert durchbohrt und mit dem Deinigen am Fuße des Kreuzes gemartert wurde, opfern wir Dir auf für das Heil so vieler unglücklicher Seelen.

O süßes Herz Mariä, sage du Jesus, was wir weder wissen noch sagen können, und er wird dich erhören. Denn wenn ein Wunder nötig ist, um den Widerstand jener zu brechen, für die wir Dich anflehen, so bitten wir dich, o unbefleckte Jungfrau, darum bei jener Liebe, die du zu Jesus trägst. Ach ja, würdige dich, den Juden und Türken zu erscheinen, wie du auch dem Ratisbonne erschienen bist, und auf einen Wink deiner machtvollen Rechten werden auch sie, wie jener, sich plötzlich bekehren. Möchte doch bald der Tag kommen, an dem die hochheilige Dreifaltigkeit durch dich in allen Herzen herrsche, und alle im Geiste und in der Wahrheit lieben und anbeten Jesus, die gebenedeite Frucht deines Leibes, der mit dem Vater und dem Heiligen Geiste lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

(100 Tage Ablass einmal täglich, Leo XIII. 18. Dez. 1899 – Quelle: Hilf Seelen retten! von Pater Hermann Fischer SVD)


Samstag, 7. September 2024

Missionsgründer im Nigerdelta – P. Carlo Zappa S.M.A., Apostolischer Präfekt von West-Nigeria

 

(Quelle: https://www.missioniafricane.it/carlo-zappa-1861-1917/)

Wie Lechaptois[1], so ist auch der am 30. Januar [1917] verstorbene Apostol. Präfekt von West-Nigeria, Karl Zappa aus dem Lyoner Seminar, zu den Missionsgründern zu rechnen. Als er im Jahre 1895 zur Leitung der damaligen Apostolischen Präfektur des Oberniger ernannt wurde, hatte er einen Missionsstab von fünf oder sechs Arbeitern und 200–300 Christen auf nur zwei Niederlassungen. Aber der noch junge Mann warf sich mit Feuereifer in seine Arbeit und brachte Leben in den afrikanischen Urwald. Er entwarf einen Feldzugsplan gegen die Mächte des Heidentums und sorgte für ein geordnetes und einheitliches Vorgehen. Während er die Arbeiten der anderen überwachte und leitete, übernahm er die schwierigsten Aufgaben selber. Sein Sprengel galt bald in der Gesellschaft [Lyoner Seminar] als Mustermission. Es lag ihm weniger an der Menge als an der gründlichen Erziehung seiner Gläubigen. Und trotzdem hatte er, als er starb, eine Herde von über 5000 Christen um sich gesammelt, die sich auf 12 Haupt- und 60 Nebenposten verteilten, und das, obwohl ein Teil seines Sprengels 1911 als Präfektur Ost-Nigeria abgezweigt worden war.

Neben seiner apostolischen Tätigkeit fand er noch genügend freie Zeit zu wissenschaftlichen Arbeiten. Er besaß bedeutende Kenntnisse in der Stern-, Erd- und Völkerkunde, und mehreren französischen Gesellschaften war er ein erwünschter Berichterstatter. Er verfasste außerdem ein Wörterbuch der Ibo-Sprache.

Als er sich dem Tode nahe fühlte, ließ er sich in den Hauptort der Mission Assaba bringen, wo er sterbend ankam. Er verschied in Gegenwart und wurde von seinem treuen Freund, dem Nachbarpräfekten P. Shanahan, bestattet.

(Aus: die katholischen Missionen, 1918)


[1] Msgr. Adolphe Lechaptois M.Afr., Apostolischer Vikar von Tanganjika