Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier

Dienstag, 27. Oktober 2015

Er ging beten, wie nur ein Eskimo beten kann


Der Inuitmissionär P. Turquetil O.M.I. berichtet über das große Gottvertrauen seiner Katholiken: „Wenn ich meine Christen beten sehe, dann schäme ich mich innerlich tief vor ihnen. Einen solchen Felsenglauben bringe ich nicht auf.“

Die folgende Geschichte veranschaulicht diesen Felsenglauben sehr gut. Ein Mann kam mit einer eiternden, faulenden Hand zu ihm. „Was tun? Die Hand hätte abgenommen werden müssen. Ich gab ihm ein Herz-Jesu-Skapulier und schickte ihn zum lieben Heiland in die Kirche. Der Mann band das Skapulier um die kranke Hand und ging beten, wie eben nur ein Eskimo beten kann. Am nächsten Morgen kam er mit glänzenden Augen zu mir und streckte mir freudestrahlend die Hand entgegen. Sie war tadellos heil mit einer zarten, rosigen Haut überzogen, wie bei einem neugeborenen Kind.“

(Quelle: Die Weltmission der katholischen Kirche, 11/12 1929)


Sonntag, 25. Oktober 2015

Zum Fest Christkönig: Die ganze Erde muss Gott dienen

Christkönigsstatue in Kerala, Indien (Quelle)
Die ganze Erde muss Gott dienen! Aber drei Fünftel der Menschheit schmachtet noch in den Ketten des Unglaubens und Aberglaubens. Die ganze Erde soll daher zu einem großen Gottesdome ausgebaut werden. An allen Orten soll dem Herrn ein reines Speiseopfer dargebracht werden, und vom Aufgang bis zum Niedergang der Sonne soll der Name des Herrn gepriesen werden (Mal. 1,11).

Die Erde ist Gottes Eigentum. Sie ist von der Hand Gottes geformt. „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ Mit diesem ersten Wort der Heiligen Schrift ist das göttliche Eigentumsrecht ausgesprochen. Das Heidenland, das den einen wahren Schöpfer nicht kennt, ist Gott entfremdetes Land, ist Gott entrissenes Land, ist Gott gestohlenes Land.

Die Erde ist Gottes Eigentum. Sie wird von Gottes Hand getragen. Sie lebt von Gottes Segen und Gottes Gnaden. Gottes Lob und Ehre muss sie daher auch verkünden. „Gott allein die Ehre und der Ruhm“ (Tim 1, 17). Das Heidenland, das fremden Göttern dient, ist der schrille Misston im Loblied der Schöpfung, der große Missbrauch mit Gottes Gabe, der schwarze Undank an Gottes Tafel.


(Aus: P. Robert Streit O.M.I.: Die Weltmission der katholischen Kirche. Zahlen und Zeichen auf Grund der Vatikan. Missionsausstellung 1925, Verlag der Oblaten, Hünfeld, 1928)

Samstag, 24. Oktober 2015

Der erste Märtyrer der Südsee und sein Rosenkranz

St. Peter Chanel (Quelle)

Vom hl. Peter Chanel heißt es in Die katholischen Missionen (1890): „Mit dem Rosenkranz in der Hand, nach dem schönen Ausdruck seines Biographen ‚gleichsam überallhin Ave Mariä aussäend‘, zog er durch Täler und steile Bergschluchten von einem Teil der Insel zum anderen. Noch viele Jahre später konnten sich die Insulaner in ihrer Erinnerung den seligen Martyrer nicht anders als mit dem Rosenkranz in der Hand vorstellen.“

Sonntag, 18. Oktober 2015

Zum Sonntag der Weltmission



Es ist nicht ganz leicht, für einen Blog, der nur die Weltmission behandelt, einen eigenen Post für den Sonntag der Weltmission zu schreiben. Darum lasse ich hier kurz denjenigen zu Wort kommen, der diesen Tag ins Leben gerufen hat. Es war nicht etwa Missio selbst, die diesen Tag ganz selbstständig eingeführt hat mit dem bloßen Zweck, Spenden zu sammeln. Es war auch nicht das Ziel, dass Kinder in Afrika endlich sauberes Trinkwasser haben, was natürlich eine gute Sache ist, aber nicht zu den Hauptaufgaben der Mission gehört. 

Papst Pius XI. hat auf Anregung des obersten Rats der Päpstlichen Missionswerke (heute Missio) am 14. Juni 1926 dieses Fest für die gesamte Kirche vorgeschrieben. Ziel war es, auf die Mission als eine Hauptaufgabe der Kirche hinzuweisen und die Kräfte der Weltkirche für die Missionsunterstützung zu bündeln. Was den Papst selbst dazu bewogen haben mag, waren wohl Gedanken wie diese aus seinem Missionsrundschreiben (aus Die Weltmission der katholischen Kirche, Nr. 11/12 1929):


  • Wir erwägen so oft, dass die Zahl der Nichtchristen rund eine Milliarde beträgt. Da haben wir keine Ruhe im Geiste und es kommt Uns vor, als gälte auch Uns jenes erschütternde Wort: O rufe laut! Halt nicht an dich! Und der Posaune gleich erhebe deine Stimme!


  • Sodann soll es den Gläubigen noch mehr zum Bewusstsein kommen, mit welch' innerer Begeisterung, mit welch' inständigem Beten zu Gott, mit welcher Freigebigkeit schließlich sie zu einem so heiligen und fruchtbringenden Werk einmütig mitarbeiten müssen.


  • Vor allen übrigen Werken und Zeichen der Liebe hat dieses sicherlich ebensosehr den Vorzug, wie die Seele höher steht als der Leib, der Himmel höher als die Erde, die Ewigkeit höher als die Zeit.



Mittwoch, 14. Oktober 2015

Kardinal Costantini über die Wichtigkeit des einheimischen Klerus

 Celso Kardinal Costantini (Quelle)


Aus einem Brief des Sekretärs der Propaganda, des späteren Kardinals Celso Costantini, an den Generalsuperior der Weißen Väter vom 28. Januar 1952:

„das Werk des einheimischen Klerus…ist zweifellos und bei weitem das wichtigste der missionarischen Tätigkeiten
.


(Aus: Die Weltmission der katholischen Kirche, 9/10 1953)

Dienstag, 13. Oktober 2015

„Liturgischer Rosenkranz“ zu Ehren der Pilgermadonna von Fatima

(Quelle)

Als die Pilgermadonna von Fatima im Jahre 1950 ihren Siegeszug durch Indien machte, hatten sich die maltesischen Missionäre in Jhansi einen ganz besonderen Rosenkranz zu Ehren der Muttergottes ausgedacht. Im Hof des Klosters waren 15 Altäre aufgestellt, an denen gleichzeitig zu Ehren der 15 Rosenkranzgeheimnisse die Messe gefeiert wurde. Als Krönung fand dazu parallel ein Pontifikalamt statt.


(Quelle: Die Weltmission der katholischen Kirche, 9/10 1953)

Samstag, 10. Oktober 2015

Eine treue Rosenkranzbeterin

(Quelle)

Jedes katholische Herz hat als ersten und schönsten Ausdruck seiner Liebe zu Maria den „ewigen Gruß“ und fügt denselben zusammen zum Rosenkranz. Darum ist auch das Rosenkranzgebet so beliebt und geübt in den Missionen und ist das Lieblingsgebet der Neubekehrten. In jeder Anstalt, in jeder Schule, vor jedem Gottesdienst, oft mehrmals des Tages wird der Rosenkranz gebetet; ein Rosenkranz ist das wertvolle Geschenk an den Neugetauften, und da seine primitive Kleidung keine Taschen hat, wird er um den Hals getragen. An allen Anstalten ist die Marianische Kongregation eingeführt; hinter Glas und Rahmen sind an der Wand der Missionskirche die Namen der „Marienkinder“ aufbewahrt, und mit berechtigtem Stolz weisen sie noch nach Jahren hin auf diese Ehre.

Ich wurde einmal benachrichtigt, dass ein Mädchen, welches vor Jahren in der Anstalt der Schwestern (in der Kapuzinermission unter den Mapuche in Chile) war, zum Tode krank darniederliege und nach mir verlange. Der Weg war weit und beschwerlich, und ich zweifelte, ob ich das heilige Sakrament mitnehmen könne. Aber es reitet sich doch so gut mit dem Heiland auf dem Herzen. Wir hatten einen tiefen Fluss zu durchreiten, und das Wasser reichte bis zum Sattel. Nach sechs Stunden kamen wir am Ziel an. In der armseligen Strohhütte lag das Mädchen auf einem Schaffell am Boden, im Fieber brannten die Wangen, aber die todmüden Augen leuchteten freudig auf, und die erste Frage war: „Hast du den lieben Heiland mit?“

Ehe ich aber die heilige Beichte begann, wollte ich mich noch vergewissern, ob die Kranke in ihrer heidnischen Umgebung doch treu geblieben ihren christlichen Vorsätzen, und so stellte ich einige Fragen. Erstaunt, fast verstimmt gab sie zur Antwort: „Ja, was meinst du denn? Ich bin ja ein ‚Marienkind‘. Ich habe alle Tage meinen Rosenkranz gebetet vor meinem Altar.“ Fast musste ich lächeln; nur zu gut wusste ich, dass in einer solchen Indianerhütte kein Tisch, keine Wand ist, wo ein Altar anzubringen wäre. Auf ihren Wink ging eine der drei Frauen ihres Vaters in einen Winkel der Hütte und brachte ein Stück Brett, auf welchem die Heiligenbildchen aufgeklebt waren, die sie in der Schule für ihren Fleiß erhalten hatte, und in der Mitte derselben ihr Andenken an die erste heilige Kommunion. Dann nestelte sie vom Hals ein Schnürchen los, an dem anderthalb Gesätzchen des Rosenkranzes hingen. „Beim Arbeiten ist halt der Rosenkranz zerrissen, und ich habe nur mehr so viel davon; dieses habe ich alle Tage fünfmal gebetet. Meinst du, dass es gegolten hat?“ Gerührt versicherte ich ihr, dass es sicher Gott und unserer himmlischen Mutter gefallen habe. Jetzt begriff ich auch, wie es ihr möglich war, in einer noch ganz heidnischen Umgebung den Glauben treu und das Herz rein zu bewahren – sie war ein treues Marienkind geblieben.

Sie wusste, dass sie sterben würde, die Lungenentzündung war zu weit vorgeschritten; beim Fischen im kalten Meere hat sie sich dieselbe zugezogen; und sie starb gerne. Nur einen Wunsch brachte sie vor: In geweihter Erde wollte sie begraben sein, und ein Kreuz sollte ihren Grabhügel schmücken. Ich konnte ihr diesen Wunsch erfüllen, und auf dem Kreuz steht: „Sie starb, wie sie gelebt hat, eine treue ‚hija de María‘ eine Tochter Mariens.“


(Aus: das seraphische Weltapostolat, 1925)

Samstag, 3. Oktober 2015

Die heilige Theresia von Lisieux, Patronin der Missionen


Die so beliebte Theresia vom Kinde Jesus, die heutige Tagesheilige, war und ist eng mit der Mission verbunden. Bereits ihre heiligen Eltern baten Gott um einen „kleinen Missionär“. Sie ahnten aber wohl kaum, dass es sich dabei um ihre jüngste Tochter handeln würde. Gerne wollte die hl. Theresia selbst in die Mission nach Vietnam. Sie sagte: „Ich möchte nach Hanoi gehen, um viel für den lieben Gott zu leiden; ich möchte hingehen, um ganz allein zu sein, um keinen Trost, keine Freude auf Erden zu haben.“

P. Adolphe Roulland M.E.P.

Der Wunsch nach der körperlichen Anwesenheit in den Missionsländern blieb ihr zwar verwehrt, auf Geheiß ihrer Oberin verband sie aber eine geistige Bruderschaft mit zwei Missionären, mit P. Roulland vom Pariser Missionsseminar in China und P. Bellière von den Weißen Vätern in Zentralafrika. Ihre Aufgabe war es, ganz besonders für die Mission dieser beiden Priester zu beten, im Gegenzug beteten die Missionäre für sie. Dem ersteren sagte sie, dass sie ihm Himmel viel nützlicher sein sollte. Und tatsächlich konnte P. Roulland nach ihrem Tod Folgendes berichten: „Ich kann bezeugen, dass in unseren japanischen, chinesischen und indischen Missionen der Glauben an die Macht der Fürbitte Schwester Theresias sehr verbreitet ist und dass sie einen deutlich erkennbaren Einfluss auf die Bekehrung der Seelen und ihren Fortschritt in der Tugend ausübt. Besonders in Japan versichern viele der Trappistinnen, dass sie ihren Beruf der Fürbitte der Schwester Theresia vom Kinde Jesu verdanken, deren Leben sie gelesen haben.“

Msgr. Prosper Augouard C.S.Sp., Apostolischer Vikar von Ubanghi

Auch in den Missionen der Weißen Väter wirkte ihre Fürsprache. So kamen zahlreiche Heiden von weit her, um in einer Mission am Religionsunterricht teilzunehmen, nachdem in fast allen Hütten der Christen und in den Räumen, wo der Unterricht stattfand, das Bild der Heiligen aufgehängt wurde. Der berühmte Missionsbischof Prosper Augouard, der im Kongo wirkte, bat 1910 die heilige Theresia, ihn von seinem Rheumatismus zu befreien, der ihn zur Tatenlosigkeit verdammt hätte, zog dann aber seine Bitte zurück zugunsten eines seiner Priester, der an der tödlichen Schlafkrankheit litt. Schließlich wurden beide geheilt und der Kirchenfürst machte eine Pilgerfahrt nach Lisieux, um für die gewährte Gnade zu danken. Auch bat er Papst Pius X., bald ihre Seligsprechung einzuleiten.

1927, zwei Jahre nach ihrer Heiligsprechung, wurde sie von Pius XI. neben dem großen hl. Franz Xaver zur Patronin der Missionen erklärt.


(Quelle: Das Leben der heiligen Theresia vom Kinde Jesu, von Msgr. Laveille, deutsche Ausgabe)