Der selige Columba Marmion studierte vor seinem Eintritt in
den Benediktinerorden in Rom am Irischen Kolleg sowie am Kolleg der Propaganda.
Durch seinen Studienfreund François Moreau erfuhr er von dem Werk des
Abtbischofs Rosendo Salvado OSB, der das benediktinische Leben in seiner Abtei
New Norcia in Westaustralien mit der Mission unter den Ureinwohnern verband.
Der Selige war sofort von diesem Apostolat begeistert – denn er fühlte
sich sowohl zum Ordensleben sowie zur Mission hingezogen. Dies schrieb er auch
im Jahr 1881 an den Bischof:
„Ich fühlte mich immer innerlich angesprochen, wenn ich
etwas über die vielen Tausende von Menschen hörte oder las, für die Jesus sein
Blut vergossen hat und die dahinleben, ohne ihn zu kennen. Als ich nun Einzelheiten
über Ihre Missionstätigkeit las, erkannte ich, dass es genau das war, wozu ich
mich berufen wusste. Es ging mein Wunsch in Erfüllung: Ich könnte Mönch werden,
und dürfte zugleich an der Rettung verlassensten Seelen arbeiten, und zwar in
Gehorsam.“
Sein Freund Moreau wollte zuerst zu Msgr. Salvado stoßen und
trat zu diesem Zweck in Belgien in der Abtei Maredsous ein, um sich im
benediktinischen Leben ausbilden zu lassen – derselben Abtei, von der Marmion
später Abt wurde. Es ist nicht ganz sicher, wieso Columba Marmion nicht in die
Missionen ging. Fakt ist, dass Moreau nach einem Jahr wieder austrat und so
wahrscheinlich die Verbindung zu New Norcia einschlief. Doch bei seinem
glühenden Seeleneifer ist es sehr wahrscheinlich, dass Columba Marmion dem
Missionswerk weiter zugetan war.
Seliger Columba
Marmion, bitte für die Missionen!
(Quelle: P. Raymond Thibaut: Columba Marmion. Ein
Meister des Lebens in Christo. Buch-Kunstverlag Ettal)