Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier

Sonntag, 22. März 2020

Der große Edelmann Gottes – Msgr. Josef Lörks S.V.D., Apostolischer Vikar von Zentral-Neuguinea


Josef Lörks wurde am 24. März 1876 auf dem Wayschen Hof im niederrheinischen Hanselaer (heute Ortsteil von Kalkar) geboren und im Jahr 1892 vom heiligen Arnold Janssen auf dem Missionsgymnasium in Steyl aufgenommen. Nach seiner Priesterweihe im Missionshaus in St. Gabriel (Mödling bei Wien) am 18. Januar 1900 reiste er im August desselben Jahres in die Mission nach Kaiser-Wilhelms-Land (heute der nordöstliche Teil Papua-Neuguineas). Da sich die Haupttätigkeit der Glaubensboten um die Station Wewak an der Küste, die Insel Kairuru, den späteren Sitz des Bischofs, und den Sepikfluss entwickelte, erkannte P. Josef Lörks bald die Bedeutung der Schifffahrt für die Mission. Er machte in Hamburg das Kapitänsdiplom und überführte das Missionsschiff Stella Maris selbst nach Zentral-Neuguinea. Später kam noch die St. Gabriel hinzu.

Nicht zuletzt wegen der großen Anstrengungen der Laienbrüder SVD, die zahlreiche Pflanzungen anlegten und mit einfachen Mitteln großartige Kirchen bauten, gedeihte die einst so steinige Mission in Neuguinea, die besonders durch die Feindseligkeit der Eingeborenen noch zusätzlich erschwert wurde (mehrere Missionäre wurden von ihnen ermordet), in den 1920er und 1930er Jahren. Das Missionsgebiet wurde aufgeteilt und Josef Lörks wurde 1928 zunächst Apostolischer Präfekt, im Jahr 1933 dann Apostolischer Vikar von Zentral-Neuguinea und empfing im Priesterseminar St. Augustin bei Bonn am 17. Dezember 1933 von Kardinal Schulte die Bischofsweihe. Bei seinen Gläubigen stand der neue Bischof wegen seines Fleißes in hohem Ansehen.

Die ersten Kriegsjahre verliefen ruhig, auch wenn die Missionare nun von der deutschen Heimat abgeschnitten waren. Doch die Gewitterwolken brauten sich zusammen, als die Japaner Neuguinea im Jahr 1942 als Sprungbrett für Angriffe auf Australien einnahmen. Bald wurden die Missionare von der Besatzungsmacht interniert, drangsaliert und sogar hingemordet, wie es etwa der Fall von P. Jakob und Bruder Emanuel auf der Station But war.

Im März 1943 sollten Bischof und Missionare einige Artikel unterschreiben, die die Japaner ihnen vorlegten. Der Bischof weigerte sich jedoch, weil sie der Gerechtigkeit und Wahrheit widersprachen. Am 16. März wurden insgesamt 21 Steyler Missionare samt Bischof und 17 Steyler Missionsschwestern auf das japanische Kriegsschiff Akikaze gebracht.

In den letzten Kriegsjahren und den ersten Nachkriegsjahren war der Verbleib der Missionare von Zentral-Neuguinea Anlass für verschiedene Gerüchte, etwa dass das Schiff, auf das sie verbracht wurden, durch amerikanische Bomber versenkt wurde. Erst das Verhör eines Offiziers der Akikaze und anderer japanischer Soldaten vor der australischen Untersuchungskommission für Kriegsverbrechen im Jahr 1947 brachte Klarheit: Nachdem das Schiff in Lorengau ausgelaufen war, erhielt der Kapitän vom Achten japanischen Flottenkommando in Rabaul Befehl, das Deck von „feindlichen Zivilisten“ frei zu machen. Der Autor des Artikels in 75 Jahre im Dienst des Göttlichen Wortes schreibt zu den Ereignissen des 17. März 1943: „In der Mitte von ihnen stand einer, der von dem japanischen Offizier bezeichnet wurde als ‚Bischof-san‘ (Herr Bischof). Er beschrieb ihn als einen großen Mann von edlem Benehmen, mit grauem Bart und einem Kreuz. Keine Beschreibung könnte besser passen für diesen großen Edelmann Gottes, Bischof Josef Lörks, Apostolischer Vikar von Zentral-Neuguinea. Er hatte über 40 Jahre seines Lebens den Eingeborenen geweiht, der größte Bahnbrecher der Mission. Er war als furchtlos bekannt sein Leben lang, und er war furchtlos im Tod.“

Unter den Missionaren starb der Bischof als Erster. Er wurde wohl bis auf die Unterwäsche entkleidet, an den Handgelenken an eine Art Galgen gebunden und mit Gewehrschüssen getötet. Dieselbe Prozedur wurde bei allen anderen erwachsenen Ausländern durchgeführt, die Kinder wurden ins Meer geworfen. Insgesamt fielen dem Massaker 62 Zivilisten zum Opfer, darunter auch Herz-Jesu-Missionare und lutherische Angehörige der Liebenzeller Mission, beide von den Admiralitätsinseln. Für dieses Verbrechen wurde nach dem Weltkrieg keiner der Beteiligten belangt.

Bischof Josef Lörks und seine Gefährten fanden als Märtyrer des 17. März 1943 Aufnahme in das Deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts. Die katholische Volksschule in Kalkar trägt den Namen des großen Missionsbischofs, der neben Bischof Finnemann und Bischof Wolf einer der drei Steyler Bischöfe war, die im Zweiten Weltkrieg gewaltsam zu Tode gekommen sind.


Samstag, 21. März 2020

Der heilige Joseph Freinademetz und die Typhusepidemie


Über die letzten Tage des hl. Joseph Freinademetz während der Typhusepidemie, deren letztes Opfer er selbst sein sollte, berichtet Bischof Henninghaus:

„Wie ein guter Vater stand er mitten unter seinen leidenden Kindern, suchte zu trösten, zu helfen und vor allem die Schwerkranken auf einen guten Tod vorzubereiten. Jeden Morgen wanderte er von Zimmer zu Zimmer, un den einzelnen die heilige Kommunion zu reichen. In seiner demütigen Bußgesinnung, die ihm von jeher eigen war, sah er in all diesen Leiden eine Züchtigung Gottes für seine und der Mission Sünden. Öfters sagte er: 
‚Wir haben gesündigt mit unseren Vätern, darum hat die Hand des Herrn uns getroffen.‘“

Beten wir in unseren schweren Zeiten zu diesem heiligen Missionar, dessen mächtige Fürsprache schon viele erfahren durften.