Andächtige Christen!
In Sturmesbrausen und Feuerzungen kommt es am heutigen Tage über die Jünger im Saale zu Jerusalem. Aber der Sturm, der das Apostelhaus umbraust, vernichtet nicht, und das Feuer, das vom Himmel auf die Apostelschar niederfällt, zerstört nicht. Nein, dieser Sturm ist göttlichen Geistes Wehen, der auf schnellen Flügeln das weite Erdenrund durcheilen und den ganzen Erdkreis erneuern wird.
In Sturmesbrausen und Feuerzungen kommt es am heutigen Tage über die Jünger im Saale zu Jerusalem. Aber der Sturm, der das Apostelhaus umbraust, vernichtet nicht, und das Feuer, das vom Himmel auf die Apostelschar niederfällt, zerstört nicht. Nein, dieser Sturm ist göttlichen Geistes Wehen, der auf schnellen Flügeln das weite Erdenrund durcheilen und den ganzen Erdkreis erneuern wird.
Diese Feuerflamme ist Gottes Licht, das aufleuchten wird
über allen Völkern der dunkeln Heidenwelt. Unter friedlichen Sturm- und
Feuerzeichen beginnt am heiligen Pfingsttage das Missionswerk unserer heiligen
Kirche.
Das christliche Missionswerk, andächtige Christen, was ist
es anderes als die Herabkunft des Heiligen Geistes über die Völker? Der Heilige
Geist kam über die Jünger, um die Erlösungsgnade in ihnen fruchtbar zu machen,
um die göttliche Offenbarung an die Menschen zu vollenden und das göttliche
Werk der Heiligung und Beseligung zu beginnen. Unter dem Antrieb und mit der Kraft
des Heiligen Geistes ziehen die Missionäre unserer heiligen Kirche zu den
Heidenvölkern hinaus. Sie wollen das Seelenerdreich der Heidenwelt durch
Vermittlung der Erlösungsgnaden für den
Himmel fruchtbar machen. Sie wollen das Licht der göttlichen Offenbarung, die
reine Flamme unseres heiligen Glaubens über der Nacht des Heidentums entzünden.
Sie wollen allen Menschen die Mittel der Gnade und der Heiligung reichen. Das
Missionswerk ist die Fortsetzung und die ständige Erneuerung des stürmenden und
leuchtenden Pfingsttages von Jerusalem.
(Aus: Robert Streit O.M.I.: Missionspredigten, Herder, 1913)
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