Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier

Samstag, 14. Mai 2016

Zu Pfingsten (Teil 1)



Andächtige Christen!

In Sturmesbrausen und Feuerzungen kommt es am heutigen Tage über die Jünger im Saale zu Jerusalem. Aber der Sturm, der das Apostelhaus umbraust, vernichtet nicht, und das Feuer, das vom Himmel auf die Apostelschar niederfällt, zerstört nicht. Nein, dieser Sturm ist göttlichen Geistes Wehen, der auf schnellen Flügeln das weite Erdenrund durcheilen und den ganzen Erdkreis erneuern wird.

Diese Feuerflamme ist Gottes Licht, das aufleuchten wird über allen Völkern der dunkeln Heidenwelt. Unter friedlichen Sturm- und Feuerzeichen beginnt am heiligen Pfingsttage das Missionswerk unserer heiligen Kirche.

Das christliche Missionswerk, andächtige Christen, was ist es anderes als die Herabkunft des Heiligen Geistes über die Völker? Der Heilige Geist kam über die Jünger, um die Erlösungsgnade in ihnen fruchtbar zu machen, um die göttliche Offenbarung an die Menschen zu vollenden und das göttliche Werk der Heiligung und Beseligung zu beginnen. Unter dem Antrieb und mit der Kraft des Heiligen Geistes ziehen die Missionäre unserer heiligen Kirche zu den Heidenvölkern hinaus. Sie wollen das Seelenerdreich der Heidenwelt durch Vermittlung der Erlösungsgnaden  für den Himmel fruchtbar machen. Sie wollen das Licht der göttlichen Offenbarung, die reine Flamme unseres heiligen Glaubens über der Nacht des Heidentums entzünden. Sie wollen allen Menschen die Mittel der Gnade und der Heiligung reichen. Das Missionswerk ist die Fortsetzung und die ständige Erneuerung des stürmenden und leuchtenden Pfingsttages von Jerusalem.


(Aus: Robert Streit O.M.I.: Missionspredigten, Herder, 1913)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen