Jesuitenkirche San Ignacio in Buenos Aires
Einst wirkte in der Heimatstadt des Papstes ein deutscher
Jesuit, der unter dem paulinischen Motto „allen alles werden“ ein wahrer
Großstadtapostel wurde. Der heiligmäßige Rheinländer P. Johannes Auweiler
wirkte zunächst in der Gegend um Santa Fe im Nordosten Argentiniens bei den
deutschen und Schweizer Immigranten und konnte auch von Missionserfolgen unter
den Ureinwohnern berichten, bevor er 1878 nach Buenos Aires versetzt wurde. In
der Weltstadt am Rio de la Plata kam es ihm zugute, dass er 12 Sprachen
beherrschte – darunter auch Arabisch. Er wirkte dabei nicht nur unter den
Katholiken, die zum Teil jahrzehntelang ihre religiösen Pflichten nicht erfüllt
hatten, sondern ging auch einer echten Missionstätigkeit nach. Hier sein
eigener Bericht:
„Meine Beschäftigung im Allgemeinen waren die eines
Seelsorgers. Da ich schon früher die traurige Erfahrung gemacht hatte, dass gar
viele Fremde in dieser großen Weltstadt ohne den Trost der heiligen Sakramente
sterben, weil es an sprachkundigen Geistlichen fehlt, so widmete ich alle freie
Zeit dem Sprachstudium und erlernte nach und nach die in hiesigen Hospitälern
am meisten angewandten Sprachen. Auf diese Weise war es möglich, im Verlauf
dieser Jahre etwa 1400 Konversionen zustande zu bringen – annähernd 550
Indianer, Muselmänner und etwa 850 Häretiker und Schismatiker verschiedener
Nationalitäten. Die hochwürdigsten Bischöfe unterstützten mich in dieser
Absicht allzeit mit den weitesten Vollmachten, und da sie später bemerkten,
dass die neu eingeführte Zivilehe unermesslichen Schaden unter den Katholiken
anrichtete, so boten sie auch in dieser Beziehung alle Vollmachten an, um die Familien
mit Gott und der Kirche zu versöhnen, so dass Tausende sich aus dem Verderben
gerettet haben.“
P. Auweiler starb am 17. Juli 1911 im Rufe der Heiligkeit,
beweint von ganz Buenos Aires.
(Quelle: Jesuitenkalender für das Jahr 1926)
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