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Montag, 3. September 2012

Die Schwarzen und die katholische Kirche

Die Märtyrer von Uganda

Die Neger und die katholische Kirche  — Unter diesem Titel enthält das Wochenblatt der „Amerika“ vom 24. Mai 1876 folgenden Artikel: „Wahrhaft Gebildete, mit der Geschichte der Vergangenheit Vertraute wussten es längst, dass der Neger keine treuere Freundin als die katholische Kirche hat. Oder hat nicht, lange ehe die Urgroßmutter von Harriet Beecher Stowe geboren war, ja ehe an das Ding, genannt Abolitionismus, auch nur gedacht wurde, einer der hervorragendsten Priester des Jesuitenordens, der selige (jetzt heilige) Petrus Claver, sein Leben dem Dienste der damals so verachteten Schwarzen gewidmet? Er, ein Sohn des höchsten katalonischen Adels, ließ sein Schloss und das Erbe seiner Väter, um ‚der Sklave der Neger für immer‘ zu werden. 
Er pflegte sie in ihren ekelhaften Krankheiten, besuchte die Gefangenen und speiste die Hungrigen. Und während die hochfahrenden Nachkommen der ‚Pilgerväter‘ einen Farbigen noch heute schwer in ihre Gesellschaft zulassen, haben Clavers geistliche Söhne dieselben allzeit als ihre Brüder behandelt.
Wir können noch Manches hinzufügen, wie z.B. die katholischen Synoden von Mexiko und Lima den Unterricht der Negersklaven in der christlichen Lehre anbefahlen, ihre Ehe unter kirchlichen Schutz stellten und die ihnen zugefügten Misshandlungen mit Zensuren belegten; auch könnten wir auf die Tätigkeit des hochw. Herr Vaughan und zahlreicher anderer Priester in der Gegenwart hinweisen. Inzwischen wollen wir hier nur eines Faktums Erwähnung tun, aus welchem erhellt, dass auch unter den dem Katholizismus fern stehenden Negern ein Gefühl für dessen Verdienste um ihre Volk im Erwachsen ist.
Der Methodistenbischof John M. Brown hat jüngst in der methodistischen Zeitschrift ‚The Independent‘ einen Artikel veröffentlicht, in welchem er die Farbigen vor ‚den Angriffen der römisch-katholischen Kirche auf ihre Reihen‘ warnt.
Mit Rücksicht auf diese Warnung hat nun Edward W. Blyden, ein Vollblutneger und Präsident der Negeruniversität zu Liberia, das Verhältnis der ‚beiden großen christlichen Konfessionen‘ zu den Negern ausführlich beleuchtet. ‚
Der denkende und gebildete Neger‘ — so erklärt Blyden in dieser Abhandlung — ‚kann, auch wenn er Protestant ist, unmöglich Geschichte studieren, ohne unwiderstehlich zur Anerkennung der Pflicht der Dankbarkeit getrieben zu werden, die seine Rasse der katholische Kirche schuldet.
Die einzigen christlichen Neger, die sich selbst befreiten und ihre Stellung als freie Bürger aufrecht erhielten, die Haitianer, waren Katholiken. Und der größte Neger, den die christliche Welt bis jetzt hervorgebracht hat, Toussaint L’Ouverture, gehörte ebenfalls dieser Kirche an.‘
‚Rom‘— so fährt der Afrikaner dann fort — ‚hat viele Neger, männlichen wie weiblichen Geschlechts, kanonisiert.
Welcher Ehre hat der Protestantismus seine Farbigen würdig befunden? Schon im 16. Jahrhundert ist ein Neger Professor der lateinischen und griechischen Sprache zu Granada geworden und hat eine vornehme Spanierin geehelicht. Sein Denkmal steht noch heute in der Kathedrale der Stadt am Genil. Welche protestantische Universität hat einen Neger unter ihren Professoren geduldet?
Die Historiker Brasiliens preisen den Namen des Negergenerals Henry Diaz. Und er war nicht der einzige seiner Rasse, der in der portugiesischen Armee zu Ehren und Würden stieg.
Ist etwas dieser Art auch in den Kriegsheeren protestantischer Völker gebräuchlich? Und ist der ‚Negerbischof‘ der Methodistenkirche, der Schreiber jenes Warnungstraktats, John M. Brown, etwa selber ein Neger?‘

Alle diese Erklärungen sind umso merkwürdiger, als Herr Blyden an vielen Stellen seines Traktats seinen Standpunkt als den eines Unitariers von der freieren Richtung nicht undeutlich zu erkennen gibt.“


(Aus: die katholischen Missionen, 1876)

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