Der 3. Dezember des verflossenen Jahres war ein besonderer Ehrentag für
die Laosmission in Indo-China. Obschon das Evangelium erste 1881 seinen Einzug
in dieses Gebiet, das die beiden Ufer des Mekongstromes vom Norden Kambodschas
an bis zu der chinesischen Grenze hin umfasst, gehalten hatte, fand sich doch
die erste Frucht für das Priestertum reif. Der glückliche Levit war Joseph
Moun, geboren 1883 zu Oubone. Seine Eltern gehörten zu den ersten Katechumenen,
die sich im Jahr 1881 in dieser Ortschaft den katholischen Missionären
anschlossen.
Schon ein Jahrzehnt nach Eröffnung der Laosmission glaubten die
Missionäre ein kleines Seminar eröffnen zu sollen. P. Pierre Excosson übernahm
1894 die Leitung der kleinen Anstalt. Das Dutzend junger Leute, denen er
Unterricht erteilte, lernte mit Leichtigkeit die Anfangsgründe der lateinischen
Sprache, aber nach zwei bis drei Jahren waren alle des Studiums müde und zogen
in ihre Dörfer zurück.
Das Jahr 1896 brachte gegen 20 gut talentierte Knaben, darunter Joseph
Moun. Von Anfang an zog dieser durch seinen Ernst, seine Begabung und
Frömmigkeit die Aufmerksamkeit des Direktors auf sich, und mit
unbeschreiblicher Freude gewahrte derselbe, wie er nicht nur während der sieben
Studienjahre stets an der Spitze blieb, sondern auch keinen Augenblick an
seinem Beruf irre wurde.
Für den von Alter und Krankheit gebeugten Mann war es
ein großer Trost, als der Apost. Vikar von Siam, Bischof Perros, seinem
Schützling die Hände auflegen konnte. „Nun scheide ich gern von dieser Welt“,
sagte er, „ich lasse meinen lieben Joseph Moun als ersten Priester des
Laoslandes zurück.“
(Aus: die katholischen Missionen, 1913)
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