Eine kleine, zur Förderung der
Marienverehrung in den Missionsländern zur Verfügung gestellte Summe wurde dem
hochw. Herrn H. Demangelle, Missionär in Japan, zugeführt, der seit Jahren für
eine Lourdeskirche mit Grotte zu Sekiguchi, wo das Waisenhaus der Erzdiözese
Tokio sich befindet sammelt. Der hochw. Herr dankt für die Gabe und begründet
eingehender sein Unternehmen, gegen welches wir einige Bedenken ausgesprochen
hatten.
Die Bekehrung Japans, so führt er aus, sei sehr schwierig. Ein jeder
Missionär wende die Mittel und Wege an, die ihm am erfolgreichsten schienen. P.
Droüart de Lezey habe sich auf die Presse und die Verbreitung
populär-wissenschaftlicher Aufklärungsliteratur geworfen.
„Er sucht die Japaner
beim Verstand zu nehmen. Ich dagegen will sie beim Herzen fassen und habe daher
ein Mittel gewählt, das im religiösen Leben der Japaner eine große Rolle
spielt: die Wallfahrt…Unweit von Sekiguchi befindet sich ein der japanischen
Göttin Kishi-bozin geweihter Tempel, zu welchem das ganze Jahr hindurch
zahlreiche Pilger aus allen Teilen Japans wallen. Mein Plan ist nun, die guten
Japaner von ihrer falschen Göttin abzuziehen und zur Mutter Christi zu führen (um jeglicher Verwirrung bei Protestanten oder Nichtkatholiken vorzubeugen, die diesen Artikel lesen: Maria wird von der katholischen Kirche nicht als Gottheit angebetet, sondern als Mutter Gottes verehrt, da Christus die zweite Person der heiligen Dreifaltigkeit und somit wahrer Gott ist. Mehr dazu hier auf Englisch).
Die Japaner sind geborene Pilger. Man trifft sie überall, in Wald und Feld, in
Stadt und Land. Die meisten gehen zu Fuß, auf dem Rücken die Matte tragend, die
ihnen als einzige Lagerstätte dient.
P. Demangelle lebt der freudigen
Hoffnung, dass viele dieser Pilger den Weg zum japanischen Lourdes und dadurch
zum wahren Gott finden werden. Am 8. Dezember 1910 soll die neue Kirche
vollendet sein.
(Aus: die katholischen Missionen,
1911)
Hier das Ergebnis...