In den zwei
Wochen vom 12. bis 24. September veranstaltete der Ludwig-Missionsverein in
wöchentlich drei Abendvorträgen einen Missionskursus für die katholischen
Lehrer und Lehrerinnen Münchens. Um 7 Uhr abends wurde jeweils eine Andacht vor
dem Allerheiligsten mit kurzer Schriftlesung und Gebet für die Verbreitung des
Glaubens gehalten, um 7.30 Uhr begann sodann jeweils die eigentliche
Versammlung, meist bis 9 Uhr dauernd. Die Teilnahme war vom Anfang bis zum Ende
außerordentlich erfreulich: ca. 200 Lehrer und Lehrerinnen fanden sich
allabendlich ein und lauschten mit gespanntestem Interesse den gerade ihrem
Ideenkreis angepassten Ausführungen.
Referenten und
Vorträge waren folgende: Erzabt Norbert Weber: Die Missionspflicht jedes
Katholiken. Generalsekretär Johann Neuhäusler: Der Ernst unserer gegenwärtigen
Missionslage. Fürst Alois zu Löwenstein: Heidenmission und Heimatsorgen.
Fräulein Volksschullehrerin A. Rösch: Mittel und Wege der Missionspflege in und
außerhalb der Schule. P. Rudolf Schütz S.J.: Wert der Missionspflege für
Lehrperson und Schulkind. Schwester Ignatia Ebner: Ruhmesblätter aus der
Geschichte der Frauenmission.
Am letzten Tag
wurde vom Veranstalter eine
Missionsbücherausstellung geboten, die nicht bloß
mit lebhaftem Interesse besichtigt wurde, sondern auch zu ausgiebigem
Bücherkauf führte. Eine große Anzahl von Teilnehmern zeigte auch den Willen zur
dauernden verlässigen Orientierung über Missionsfragen durch Bestellung der „Katholischen
Missionen“.
Ein Missionsfest,
veranstaltet von den Herberggebern, den Armen Schulschwestern am Anger und
ihren Schulkindern, gab dem Kurs einen schönen Abschluss. In einem
Missionszirkel der Lehrer und Lehrerinnen mit monatlicher Zusammenkunft soll
der Kurs sich fortsetzen und zu praktischer Auswertung kommen, vor allem durch
Übernahme und Vorbereitung von Vorträgen in den vielen Standesvereinen. Der ganze
Verlauf des Kursus berechtigt wirklich zu den schönsten Hoffnungen. (J. Neuhäusler)
(Aus: die
katholischen Missionen, 1922)