Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier

Sonntag, 28. September 2014

Feuriger Aufruf für Missionsberufungen


Von dem hochw. P. Peter Wacht O.S.B. im Kloster St. Ludwig bei Wipfeld am Rhein geht uns ein feuriger „Appell an die wissenschaftlich gebildeten Kreise Deutschlands“ zu. Derselbe fordert zu einer regeren Beteiligung am Missionswerk der Kirche auf unter Hinweis auf die kritische Lage, in welcher sich die katholischen Missionen in Asien und Afrika im vielfach ungleichen Kampf gegen Heidentum, Islam und Irrlehre befinden. Da sich das hier Gesagte im Wesentlichen mit dem deckt, was wir selbst wiederholt (vgl. die Aufsätze: „Die Missionspflicht der deutschen Katholiken“, Jahrg. 1908/1909, und „Die Missionsfrage auf dem Breslauer Katholikentag“, Jahrg. 1909/1910) ausgeführt, so sei darauf zurückverwiesen. Was aber der Appell besonders bezweckt, ist, Missionsberufe zu wecken. Unsere Missionäre bilden im Verhältnis zu der riesigen Aufgabe, die sie zu lösen haben, doch nur ein kleines Häuflein, das sich durch übergroße Arbeit vor der Zeit erschöpft und durch die Not der Lage gezwungen sieht, sich, mehr als gut ist, zu zersplittern. Darum der Ruf: Auf zur Missionsfahne!

„Wer daher noch frei ist von unlösbaren Banden, wer Interesse hat für die heilige Sache Gottes, wem der Gedanke einmal grell aufgeleuchtet, dass er an dem Ort, wo er steht, eigentlich unnötig ist, weil Dutzende bereit stehen, die ihn dort ersetzen können, der schließe sich den Missionären an, verstärke das Freikorps* Christi  und helfe den gewaltigen Kampf zum siegreichen Ende zu führen, von dem das Heil von Millionen abhängt. Priester sind in erster Linie willkommen, Studenten und Akademiker aller Fakultäten finden hier ein weites Feld für die edelsten Bestrebungen des Herzens; tüchtige Offiziere und Beamte waren stets hervorragende Zierden des Streitheeres Christi.“

An Berufen, so meint P. Peter, fehle es nicht; es gelte nur den schlummernden Beruf in vielen edlen jungen Herzen zu wecken. Namentlich gibt er den jungen Priestern zu bedenken, dass, während sie an ihrem jetzigen Posten kaum nötig sind, ihre Gegenwart in den Missionsländern für Tausende die Rettung bedeuten kann.


(Aus: die katholischen Missionen, 1910)

*Freikorps ist hier nicht in dem Sinne der paramilitärischen Einheiten in der Weimarer Republik zu verstehen, der Artikel ist ja von 1910.