Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier

Dienstag, 15. Mai 2012

Die Liebe der Indianer zu Papst Leo XIII.



Papst Leo XIII.

Am letzten Ignatiusfeste erzählte der hochw. Bischof von Helena, Msgr. Brondel, den Indianern von der großen Liebe, womit alle Christen in diesem Jahre das Jubelfest (Anm.: goldenes Priesterjubiläum von Papst Leo XIII.) des gemeinsamen Vaters feierten, und forderte sie auf, ihre Liebesgaben mit den Geschenken aller Völker zu vereinigen. 
Kaum war der Gottesdienst zu Ende, da brachten die Plattköpfe ihr Bestes zusammen und legten es zu Füßen des Bischofs nieder. Die Frauen entäußerten sich ihre Schmuckes, um auch etwas beitragen zu können; ein Mädchen von 18 Jahren opferte das Liebste, was es hatte — seinen schönen Gürtel. 
Wahrhaft rührend ist die Einfalt eines alten Mütterchens. Die gute Frau hatte sich im Walde bittere Wurzeln und wilde Rüben zur kargen Mahlzeit gesucht. Jetzt bringt sie dieselben herbei; denn sie will gerne hungern, damit nur der Heilige Vater an seinem Ehrentage etwas zu essen hat. 
Die Männer wollten natürlich nicht zurückstehen. Sie brachten ihre Pfeifen, Messer, überhaupt was in ihren Augen einigen Wert hatte, und veranstalteten sogar eine Sammlung, welche die für ihre Verhältnisse sehr hohe Summe von etwas mehr als 3 Mark ergab.

Aus: Die katholischen Missionen,  Illustrierte Monatsschrift, Nr. 2, März 1888, Herder’sche Verlagsbuchhandlung, Freiburg i. Br., S. 48)