© Manuel González Olaechea y Franco |
Der berühmte Wallfahrtsort ist längst der Zielpunkt der Katholiken aller Länder Europas geworden. Vor einiger Zeit fanden sich auch vier katholische Inder dort ein. Zwei davon waren ehemalige Zöglinge des Jesuitenkollegs St. Joseph in Tritschinopoly, die zwei anderen katholische Kaufleute aus Colombo in Ceylon.
Ihre Pilgerreise führte sie zuerst nach dem Heiligen Land, wo sie in
Jerusalem die Karwoche verbrachten. Von dort zog es sie nach dem Mittelpunkt
der Christenheit, wo sie Zeugen der großartigen Seligsprechungsfeier der
Jungfrau von Orleans wurden und bei einer Privataudienz dem geliebten
Oberhirten der Kirche unter Tränen der Freude die Hand küssen durften.
Nach dem Besuch der Wallfahrtsorte von Loreto und Pompeji ging es weiter nach Lourdes. Hier trafen sie in P. Heraudeau S.J. einen alten Missionär von Madura und konnten sich mit ihm in ihrer Heimatsprache unterhalten. Vor einer 1000-köpfigen Menge sangen die vier Inder an der Grotte tamilische Marienlieder. Der Bischof von Tarbes, Msgr Schoepfer, wies in einer Predigt auf diese Waller aus weitester Ferne hin, deren Gegenwart und Beispiel so schön jenes prophetische Wort beleuchte: „Selig preisen werden mich alle Geschlechter!“
Nach dem Besuch der Wallfahrtsorte von Loreto und Pompeji ging es weiter nach Lourdes. Hier trafen sie in P. Heraudeau S.J. einen alten Missionär von Madura und konnten sich mit ihm in ihrer Heimatsprache unterhalten. Vor einer 1000-köpfigen Menge sangen die vier Inder an der Grotte tamilische Marienlieder. Der Bischof von Tarbes, Msgr Schoepfer, wies in einer Predigt auf diese Waller aus weitester Ferne hin, deren Gegenwart und Beispiel so schön jenes prophetische Wort beleuchte: „Selig preisen werden mich alle Geschlechter!“
Mit wachsender Begeisterung nahmen die Inder an der unvergleichlichen
Kerzenprozession am Abend teil, sahen mit eigenen Augen die wunderbar geheilten
Kranken und die zahlreichen Exvotos, welche die Dankbarkeit von Tausenden im
Heiligtum aufgehängt hat.
Von Lourdes machten die Inder eine Rundfahrt durch das schöne
Frankreich, knieten in Paray-le-Monial, bewunderten Notre-Dame und die Basilika
auf Montmatre zu Paris und freuten sich, in dem so übel beleumundeten
Frankreich überall noch so viele schöne Zeugnisse katholischer Gesinnung und
religiösen Lebens zu finden: Voll von erhebenden Eindrücken kehrten die Pilger
in ihre ferne Heimat zurück und erzählten dort ihren Glaubensbrüdern mit
Begeisterung, was sie in Europa geschaut und erlebt hatten.
(Aus: die katholischen Missionen, 1910)