Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier

Montag, 9. Dezember 2013

Eine Missionsdruckerei am Kongo

Kathedrale des Erzbistums Lubumbashi, DR Kongo (Quelle: Nick Hobgood)

Bereits früher einmal haben wir über die typographischen Bestrebungen der Jesuitenmissionäre am Kongo berichtet. Heute geht uns über die Ignatius-Druckerei in Ki-Santu eine ausführlichere Meldung zu. „Ich beschränke mich“, schreibt unser Gewährsmann, „auf die einfache Aufzählung der von unseren Missionären publizierten Werke.“

Zunächst veröffentlichtet P. van Henxthoven gleich anfangs einen kleinen Katechismus, der lange Zeit beim Unterricht als grundlegendes Textbuch diente. P. Butaye gab unter andrem ein umfangreicheres und vollständigeres katechetisches Werk unter dem Titel Malongi ma Nzambi (…) heraus. 
Dieser folgte seine Malongi mantete, eine Elementarlehre, welche die jungen Kongolesen in die Geheimnisse des Schreibens und Lesens einführte; sodann Ekanga diampa, das Neue Testament, eine Prachtausgabe für höhere Klassen; endlich Bisambu bia bana ba Nzambi, oder Gebetsbuch für Gotteskinder, eine hübsche Sammlung der anmutendsten Gebete. 
Das Hauptwerk des P. Butaye, die Frucht mehrjähriger Arbeit, erschien aber im verflossenen Jahre. Es ist dies eine kongolesische Grammatik mit dem Anhang eines französisch-siotschen und siotschen-französischen Wörterbuchs, nicht weniger als 650 Druckseiten umfassend.

Alle vorgenannten Werke wurden in Belgien gedruckt, was infolge der Hin- und Hersendung der Korrekturbögen manche Schwierigkeiten mit sich brachte, so dass die Drucklegung eines Buchs oft mehr als ein Jahr in Anspruch nahm. 
Diesem Übelstand wurde abgeholfen durch das wahrhaft großmütige Geschenk des Herrn Joh. Hugghe, Redakteur der „Nieuws van den dag“ und des „Vlaming“. Es war dies eine Presse im Wert von mehreren Tausend Franken. Als Erstlingswerk ging aus dieser neuerrichteten Druckerei eine umfangreiche Liedersammlung hervor. 

Bald erschien die erste Nummer des Ntetembo eto, der bereits früher erwähnten kongolesischen Zeitschrift, die gegenwärtig 400 Abonnenten zählt. Zurzeit ist ein Neues Testament, Ekangu dinkulu, sowie ein Katechismus mit Erläuterungen unter der Presse. Diesen Werken soll eine Predigtsammlung des P. van Henxthoven folgen, ebenfalls in kongolesischer Sprache abgefasst. Auch der unermüdliche P. Butaye bereitet eine Kirchengeschichte vor. 

– Unser Berichterstatter schließt seine Notiz mit den Worten: „Der Nutzen einer einheimischen Presse für die Evangelisation der Neger ist zweifellos. Wenn die japanischen Christen trotz der dreihundertjährigen Absonderung von der ganzen katholischen Welt ihren Glauben unversehrt bewahrten, so verdankten sie dieses namentlich den Büchern, die ihnen die Missionäre des 16. und 17. Jahrhunderts hinterlassen hatten.“


(Aus: die katholischen Missionen, 1902)