Kathedrale des Erzbistums Lubumbashi, DR Kongo (Quelle: Nick Hobgood) |
Bereits früher einmal haben wir über die typographischen Bestrebungen
der Jesuitenmissionäre am Kongo berichtet. Heute geht uns über die
Ignatius-Druckerei in Ki-Santu eine ausführlichere Meldung zu. „Ich beschränke
mich“, schreibt unser Gewährsmann, „auf die einfache Aufzählung der von unseren
Missionären publizierten Werke.“
Zunächst veröffentlichtet P. van Henxthoven gleich anfangs einen
kleinen Katechismus, der lange Zeit beim Unterricht als grundlegendes Textbuch
diente. P. Butaye gab unter andrem ein umfangreicheres und vollständigeres katechetisches
Werk unter dem Titel Malongi ma Nzambi (…) heraus.
Dieser folgte seine Malongi
mantete, eine Elementarlehre, welche die jungen Kongolesen in die Geheimnisse
des Schreibens und Lesens einführte; sodann Ekanga diampa, das Neue Testament,
eine Prachtausgabe für höhere Klassen; endlich Bisambu bia bana ba Nzambi, oder
Gebetsbuch für Gotteskinder, eine hübsche Sammlung der anmutendsten Gebete.
Das
Hauptwerk des P. Butaye, die Frucht mehrjähriger Arbeit, erschien aber im
verflossenen Jahre. Es ist dies eine kongolesische Grammatik mit dem Anhang
eines französisch-siotschen und siotschen-französischen Wörterbuchs, nicht
weniger als 650 Druckseiten umfassend.
Alle vorgenannten Werke wurden in Belgien gedruckt, was infolge der
Hin- und Hersendung der Korrekturbögen manche Schwierigkeiten mit sich brachte,
so dass die Drucklegung eines Buchs oft mehr als ein Jahr in Anspruch nahm.
Diesem Übelstand wurde abgeholfen durch das wahrhaft großmütige Geschenk des
Herrn Joh. Hugghe, Redakteur der „Nieuws van den dag“ und des „Vlaming“. Es war
dies eine Presse im Wert von mehreren Tausend Franken. Als Erstlingswerk ging
aus dieser neuerrichteten Druckerei eine umfangreiche Liedersammlung hervor.
Bald erschien die erste Nummer des Ntetembo eto, der bereits früher erwähnten
kongolesischen Zeitschrift, die gegenwärtig 400 Abonnenten zählt. Zurzeit ist ein
Neues Testament, Ekangu dinkulu, sowie ein Katechismus mit Erläuterungen unter
der Presse. Diesen Werken soll eine Predigtsammlung des P. van Henxthoven
folgen, ebenfalls in kongolesischer Sprache abgefasst. Auch der unermüdliche P.
Butaye bereitet eine Kirchengeschichte vor.
– Unser Berichterstatter schließt
seine Notiz mit den Worten: „Der Nutzen einer einheimischen Presse für die
Evangelisation der Neger ist zweifellos. Wenn die japanischen Christen trotz
der dreihundertjährigen Absonderung von der ganzen katholischen Welt ihren
Glauben unversehrt bewahrten, so verdankten sie dieses namentlich den Büchern,
die ihnen die Missionäre des 16. und 17. Jahrhunderts hinterlassen hatten.“
(Aus: die katholischen Missionen, 1902)