Die im
Verlag Herder dahier erscheinende illustrierte Monatsschrift „Die katholischen
Missionen“ habe ich seit ihrem ersten Erscheinen immer mit lebhaftem Interesse
gelesen. Ihre Lektüre hält uns, die wir die Gnade des heiligen Glaubens und die
Zugehörigkeit zur heiligen Kirche von unseren Vätern ererbt haben, in
beständiger geistiger Verbindung mit den Glaubensboten, welche meist unter
unsäglichen Mühen und Entbehrungen das Licht des Evangeliums zu denen tragen,
die da sitzen in Finsternis und Todesschatten; in Verbindung auch mit den
Berufenen aus allen Nationen.
Die Anstrengungen und der Eifer der einen, die
Empfänglichkeit und selbst das Widerstreben der anderen wecken unsere lebhafte
Teilnahme an der Ausbreitung des Reiches Gottes, ermuntern zu Gebet und Opfern
für diesen heiligen Zweck und bewegen uns, die Gnade des Glaubens, die wir
meist ohne große Opfer empfangen haben, hochzuschätzen und eifrig zu benützen.
So können
die „Missionen“ im katholischen Volk nur sehr heilsam wirken, und es ist zu
wünschen, dass sie in möglichst vielen Familien gelesen werden. Zur
Familienlektüre eignen sie sich besonders wegen der anziehenden Form der Darstellung,
wegen der wechselvollen Reichhaltigkeit des Inhalts und der Illustrationen.
Bei der Zuverlässigkeit
ihrer Mitteilungen sind die „katholischen Missionen“ überdies geeignet,
allmählich das Material für eine Geschichte der katholischen Missionen auf dem
ganzen Erdkreis beizubringen.
Ich
empfehle sie deshalb dem katholischen Volk auf das Wärmste.
Freiburg,
den 6. November 1886
† Johannes
Christian, Erzbischof von Freiburg