P. Joseph Vaz hat das Bischofsamt abgelehnt, deswegen hält er auf diesem Bild den Stab nicht in der Hand und trägt die Mitra nicht. |
(...) Nach
Zaleski (Msgr. Zaleski war Apostolischer Delegat für Hinterindien) verdankt die Kongregation (der Oratorianer in Indien) ihre Entstehung dem großen Erzbischof von Goa, Manuel Souza de Menendez O.S.Aug. (+1644), und
wurde später durch den berühmten P. Joseph Vaz (1651-1711) reformiert und in
festere Form gebracht. Diese aus lauter Brahmanen bestehende Genossenschaft wirkte
hauptsächlich in Bijapur (Distrikt Satara), später auf Ceylon.
Als er am 16. Januar 1711 starb, war die kleine Herde,
die er angetroffen und sorglich gepflegt, auf 60.000 bis 70.000 Katholiken angewachsen.
Ebenso wunderbar als sein Wirken war sein Leben. P. Freire S.J., Provinzial von
Malabar, schrieb von ihm an den Vizekönig von Goa: „Alle betrachten ihn als
einen Heiligen. Obschon die Häretiker überall nach ihm fahnden, können sie ihn
doch nicht erwischen; er entzieht sich ihnen wie ein Proteus in allen möglichen
Verkleidungen.“ „Das Leben, das P. Vaz führt“, so meldete P. J. Menezes 1698 an
den Obern des Oratoriums von Goa, „ist mehr wunderbar als natürlich.“
Selbst
ein so bitterer Feind der katholischen Kirche wie Harward nennt ihn „einen
zweiten Franz Xaver“, und Sir J. Emerson Tennent spricht in seinem großen Werk
über Ceylon mit Bewunderung von ihm. Msgr. Zaleski aber hofft eines Tages den
Seligsprechungsprozess dieses einheimischen indischen Priesters einzuleiten.
(er
wurde am 21. Juli 1995 vom sel. Johannes Paul II. seliggesprochen)