Wappen von Bischof Philippe (von Daniel Erpelding) |
Am 6. Januar 1936 feierte die Missionssektion des
Luxemburger Priesterseminars den Gedenktag ihres 25-jährigen Bestehens. Der
hochwürdigste Herr Bischof von Luxemburg, Msgr. Philippe*, benutzte die
Gelegenheit zu einer bedeutsamen Missionsansprache bei der Festakademie im
Seminar. Nachdem er lobend den Missionsgeist der Seminaristen, der alten Überlieferungen
entspreche, hervorgehoben hatte, wies er auf die überragende Bedeutung der
Missionspflege für die werdenden Priester hin, die ihre Missionsliebe, diesen
Wesensbestandteil katholischen Lebens, einmal an das christliche Volk
weitergeben müssten. Denn jeder Katholik sei zum Missionar bestimmt durch das
Herrenwort: „Gehet hinaus und predigt den Völkern die Frohbotschaft.“
Gegen den zuweilen ausgesprochenen Einwurf, man habe bei uns
in Europa genug zu bekehren und könne sich den Luxus nicht leisten, wertvollste
Priesterkräfte für ferne Heidenländer freizustellen, wandte sich der Bischof
mit der Entgegnung, dieser enge, „liberalistisch“-christliche Gedanke
widerspreche sowohl dem weltweiten Wesen des Katholizismus als auch der Erfahrung.
Diese lehre, dass der Missionsgedanke als Kraftquelle übernatürlichen Geistes und
Opfermuts die Rettung sei für glaubensöde Gebiete der Heimat, und dass selbst
dort, wo Priestermangel herrsche, durch die Förderung von Missionsberufen
ungeahnter Gottessegen erblühe und auch die Zahl der heimatlichen
Priesterberufe sich mehre.
Mit einem Hinweis auf die allzeit ruhmvolle Mitarbeit der
Luxemburger Katholiken am Werk der Glaubensverbreitung und auf die
Notwendigkeit der Förderung und Unterstützung der luxemburgischen Glaubensboten
durch ihre Heimat schloss der Bischof seine begeistert aufgenommenen
Ausführungen.
(Aus: die katholischen Missionen, 1936)
* Msgr. Philippe war vor seiner Wahl zum Bischof Generalsuperior der Herz-Jesu-Priester, die selbst wichtige Missionsgebiete betreuten.
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