Wappen der Ateneo de Manila University |
Wir haben uns schon früher mit dem Thema beschäftigt, ob die
katholische Kirche die Menschen dumm halten will (hier und hier).
Heute wollen wir kurz eine wichtige Bildungseinrichtung auf
den Philippinen als Gegenbeweis für diese Behauptung betrachten.
Das Jesuitenkolleg Ateneo wurde 1859 von spanischen Jesuiten
in Manila gegründet. Es war nicht nur den Kindern von spanischen Kolonisten,
sondern auch Mestizen und Filipinos zugänglich*. Ab 1870 konnte es akademische
Grade verleihen, die auch von spanischen Universitäten anerkannt wurden.
Eine besondere Sehenswürdigkeit war am Anfang des 20.
Jahrhunderts das Museum des Ateneo, das 2.892 mineralogische, 4.361 botanische
und 7.644 zoologische Exponate aufwies (Zahlen von 1910). Daran schloss sich
eine ethnologische Abteilung an.
Auch machte in einem der Türme des Kollegs P. Federico Faura
S.J. die ersten Beobachtungen zur sicheren Voraussage von Taifunen, was später
zur Gründung des meteorologischen Observatoriums von Manila führte, dem Faura
vorstand. Hinzu kam eine seismologische Abteilung. P. Faura erfand selbst
einige seismologische Apparate. Sein Nachfolger, P. Miguel Saderra Maso,
schrieb das bahnbrechende Werk Seismología
en Filipinas, das auf einem 10-jährigen genauen Studium der
Gesetzmäßigkeiten von Erdbeben fußte.
(Quelle: die katholischen Missionen 1910, 1899)
*Manila verfügt noch über eine weitere alte
Bildungseinrichtung, die University of Santo Tomas, die schon 1611 gegründet und
von Papst Leo XIII. 1902 zur Päpstlichen Universität erhoben wurde. Sie ist
eine der größten katholischen Universitäten der Welt.
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