Der Zweck des Vereins war,
recht brave Christen zu bilden, und er hat ihn erreicht. Die Zeit ist nicht
mehr, wo P. Fiorovich in den Straßen umherging und in seiner Art jenes Wort des
Erlösers: Compelle intrare! erfüllte.
Nein, heute zählen sie dort nach Tausenden, die wahrhaft christlichen Männerherzen, die unter einem armen Arbeiterkleid schlagen. Zu Tausenden ist auf diesem Weg „das Reich Gottes gekommen.“ Sie legen auch mitten im Elend wahre christliche Ergebung an den Tag. Einmal ging ein Priester mit P. Fiorovich spazieren.
Da blieb plötzlich ein groß und stark gebauter Mann bei ihnen stehen. Derselbe war blind und tastete mit seinem Stock, um den Weg zu finden, hatte aber den Pater an seiner Gangart erkannt. „Abuna (Pater)!“ rief er sofort, grüßte freundlich und suchte nach der Hand des Paters, um sie zu küssen.
Nachher teilte dieser seinem Begleiter die Geschichte des unglücklichen Mannes mit. „Er beichtete seit 16 Jahren alle acht Tage. Nun wurde er an einem Tag, ohne zuvor das mindeste Anzeichen zu gewahren, vollständig blind. Er ist Familienvater, hat gar keinen Verdienst, erblindet mit 40 Jahren, in der Vollkraft des Mannesalters, und muss sich oft zu Bett legen, ohne auch nur ein Stück Brot gegessen zu haben. Dieser Mann nun — sollte man es für möglich halten? — hat nie gegen die göttliche Vorsehung gemurrt, nie geklagt: ‚Mein Gott, warum hast du mich in solches Elend kommen lassen!‘ was doch so nahe läge; sondern er trägt sein Kreuz mit Geduld, ja mit Freude.“ — Ein anderes Beispiel einer gründlichen Bekehrung ist folgendes.
Ein verkommener Mensch, der im Libanon das Räuberhandwerk professionsmäßig betrieben, hatte sich in Beirut bei den Exerzitienvorträgen von P. Fiorovich ernstlich gebessert. Als Buße für sein schlechtes Vorleben machte er es sich zur Pflicht, in der Gegend, die er selbst seiner Zeit unsicher gemacht hat, Wache zu stehen.
Und er hielt Wort: 20 Jahre lang durchwachte er die Nacht und stand auf der Lauer gegen die Überfälle der beutesüchtigen Drusen, deren Dörfer in der Nähe sind.
In der Frühe schlief er ein wenig, und den Tag über brachte er lange Zeit kniend im Gebet in der Kirche zu.
Zum Essen begnügte er sich mit etwas Brot, das er von Tür zu Tür bettelte. Sein Andenken ist jetzt noch nach seinem Tod in jener Gegend gesegnet.
Schließlich müssen wir noch der trefflichen Musikbande der Kongregation gedenken, die 20 geübte Musikanten zählt. Sie ist nach europäischem Muster eingerichtet, war aber ursprünglich ein echt orientalisches Orchester, aus Pfeifen, Tamburinen, Cymbeln, Halbmonden und Tamtams bestehend.
In dieser ursprünglichen Form tritt sie jetzt nur noch bei Prozessionen auf, rächt sich dann aber auch dafür, dass sie sonst in den Hintergrund treten muss. Die Leistungen dieser Kapelle finden in Beirut großen Anklang.
Am Sonntagabend hat dieselbe auch bei den Versammlungen den gemeinsamen Gesang zu begleiten. Es sind ganz arabische Singweisen, gegen Ende immer schneller und schneller, um mit einem Mal zu verstummen.
Dann ertönt die Stimme des Priesters, der nach morgenländischem Gebrauch mit dem Bild U.L. Frau von den sieben Schmerzen den Segen gibt, indem er in der Landessprache in feierlicher Tonart singt:
„Durch die Fürbitte der Mutter der Schmerzen segne euch Gott der Vater“ — alle antworten: „Amen!“ — „und der Sohn“ — „Amen!“ — „und der Heilige Geist“ — „Amen!“
Das ist die große Arbeiterkongregation von Beirut, von deren segensreichen Früchten ganz Syrien Zeuge ist.
Was wäre aus vielen dieser jetzt musterhaften katholischen Männer inmitten all der Gefahren für den Glauben und die Sitten geworden, wenn sie nicht seit bald 30 Jahren ihre segensreiche Wirksamkeit entfaltet hätte!
Ehre darum ihrem seeleneifrigen Gründer! Ehre allen, deren Gaben ihn, da seine Kongreganisten durchwegs persönlich arm sind, in Stand setzen, die Vereinskosten zu bestreiten, und Ehre endlich jedem Priester, der sich so der armen Arbeiter annehmen will!
Nein, heute zählen sie dort nach Tausenden, die wahrhaft christlichen Männerherzen, die unter einem armen Arbeiterkleid schlagen. Zu Tausenden ist auf diesem Weg „das Reich Gottes gekommen.“ Sie legen auch mitten im Elend wahre christliche Ergebung an den Tag. Einmal ging ein Priester mit P. Fiorovich spazieren.
Da blieb plötzlich ein groß und stark gebauter Mann bei ihnen stehen. Derselbe war blind und tastete mit seinem Stock, um den Weg zu finden, hatte aber den Pater an seiner Gangart erkannt. „Abuna (Pater)!“ rief er sofort, grüßte freundlich und suchte nach der Hand des Paters, um sie zu küssen.
Nachher teilte dieser seinem Begleiter die Geschichte des unglücklichen Mannes mit. „Er beichtete seit 16 Jahren alle acht Tage. Nun wurde er an einem Tag, ohne zuvor das mindeste Anzeichen zu gewahren, vollständig blind. Er ist Familienvater, hat gar keinen Verdienst, erblindet mit 40 Jahren, in der Vollkraft des Mannesalters, und muss sich oft zu Bett legen, ohne auch nur ein Stück Brot gegessen zu haben. Dieser Mann nun — sollte man es für möglich halten? — hat nie gegen die göttliche Vorsehung gemurrt, nie geklagt: ‚Mein Gott, warum hast du mich in solches Elend kommen lassen!‘ was doch so nahe läge; sondern er trägt sein Kreuz mit Geduld, ja mit Freude.“ — Ein anderes Beispiel einer gründlichen Bekehrung ist folgendes.
Ein verkommener Mensch, der im Libanon das Räuberhandwerk professionsmäßig betrieben, hatte sich in Beirut bei den Exerzitienvorträgen von P. Fiorovich ernstlich gebessert. Als Buße für sein schlechtes Vorleben machte er es sich zur Pflicht, in der Gegend, die er selbst seiner Zeit unsicher gemacht hat, Wache zu stehen.
Und er hielt Wort: 20 Jahre lang durchwachte er die Nacht und stand auf der Lauer gegen die Überfälle der beutesüchtigen Drusen, deren Dörfer in der Nähe sind.
In der Frühe schlief er ein wenig, und den Tag über brachte er lange Zeit kniend im Gebet in der Kirche zu.
Zum Essen begnügte er sich mit etwas Brot, das er von Tür zu Tür bettelte. Sein Andenken ist jetzt noch nach seinem Tod in jener Gegend gesegnet.
Schließlich müssen wir noch der trefflichen Musikbande der Kongregation gedenken, die 20 geübte Musikanten zählt. Sie ist nach europäischem Muster eingerichtet, war aber ursprünglich ein echt orientalisches Orchester, aus Pfeifen, Tamburinen, Cymbeln, Halbmonden und Tamtams bestehend.
In dieser ursprünglichen Form tritt sie jetzt nur noch bei Prozessionen auf, rächt sich dann aber auch dafür, dass sie sonst in den Hintergrund treten muss. Die Leistungen dieser Kapelle finden in Beirut großen Anklang.
Am Sonntagabend hat dieselbe auch bei den Versammlungen den gemeinsamen Gesang zu begleiten. Es sind ganz arabische Singweisen, gegen Ende immer schneller und schneller, um mit einem Mal zu verstummen.
Dann ertönt die Stimme des Priesters, der nach morgenländischem Gebrauch mit dem Bild U.L. Frau von den sieben Schmerzen den Segen gibt, indem er in der Landessprache in feierlicher Tonart singt:
„Durch die Fürbitte der Mutter der Schmerzen segne euch Gott der Vater“ — alle antworten: „Amen!“ — „und der Sohn“ — „Amen!“ — „und der Heilige Geist“ — „Amen!“
Das ist die große Arbeiterkongregation von Beirut, von deren segensreichen Früchten ganz Syrien Zeuge ist.
Was wäre aus vielen dieser jetzt musterhaften katholischen Männer inmitten all der Gefahren für den Glauben und die Sitten geworden, wenn sie nicht seit bald 30 Jahren ihre segensreiche Wirksamkeit entfaltet hätte!
Ehre darum ihrem seeleneifrigen Gründer! Ehre allen, deren Gaben ihn, da seine Kongreganisten durchwegs persönlich arm sind, in Stand setzen, die Vereinskosten zu bestreiten, und Ehre endlich jedem Priester, der sich so der armen Arbeiter annehmen will!
(Aus: die katholischen
Missionen, 1891)
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