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Sonntag, 9. Dezember 2012

Lob auf die (schwarzen und weißen) katholischen Ordensschwestern in New Orleans


Schwestern der heiligen Familie, New Orleans


Dem Wirken der katholischen Ordensschwestern spendet ein protestantischer Prediger im Weekly Register das folgende, gewiss wohl verdiente Zeugnis. Er schildert, was er in verschiedenen katholischen Anstalten New Orleans‘ gesehen hat, und kommt dann auch zum Kloster und Noviziat der heiligen Familie.
„Das Kloster beherbergt bloß farbige Nonnen und befindet sich in dem Bau, der früher unter dem Namen ‚Kreolen-Ballsaal‘ bekannt war, ein Ort, berüchtigt durch die wilden Orgien und die blutigen Zweikämpfe, die sich bei Gelegenheit der wüsten Trinkgelage dort abspielten. 


Noch heute sind an einigen Stellen der alten Flur[sic] die Blutspuren sichtbar. Die Schwestern von der heiligen Familie weihen sich besonders den Werken der Liebe und der Erziehung der Kinder ihrer eigenen Rasse. Sie besitzen Schulen und Zufluchtshäuser in verschiedenen Teilen der Vereinigten Staaten und tun für die Hebung der schwarzen Rasse mehr als alle Politiker. Steht man in Gegenwart der Oberin, Schwester Augustin, so vergisst man ganz auf ihre Farbe und denkt nur daran, dass sie das Alter beherbergt, die Jugend erzieht, die Hungrigen speist und die Nackten bekleidet.
Es muss etwas Göttliches um eine Religion sein, welche einen so verruchten Ort wie den alten Kreolen-Ballsaal in ein Paradies verwandeln kann.“ 


Ergreifend schön ist die Schilderung, die der protestantische Prediger vom Spital der (weißen) Barmherzigen Schwestern in der Stadt entwirft. Er schließt: „Schwester Agnes, die Seele dieses großen Haushaltes, war so gütig, uns persönlich durch die Anstalt zu begleiten. 


Alle Kinder kamen herbeigelaufen und hängten sich an sie. Jedes trübe Auge glänzte bei ihrem Nahen freudig auf. Es war, als ob die segnenden Engel Heilung und Hoffnung ihr zur Seite gingen. Kein Wunder, dass die katholische Kirche dasteht wie Gibraltar. Eine einzige solche Frau genügt, um 10.000 Ungläubige zu schlagen.
Oder was will ein Ingersoll (ein berüchtigter Freidenker) sagen, wenn er einer Schwester Agnes gegenübersteht?“


Wir haben hier wieder ein Beispiel, wie mächtig der Eindruck ist, den das stille, opfermutige Wirken unserer guten Schwestern auf jeden vorurteilsfreien Geist ausübt.
Die oben genannte schwarze Genossenschaft von der heiligen Familie zählte 1896 38 Schwestern, 12 Novizen und 4 Postulanten. Sie erzieht in ihren Schulen 530, in ihrem Waisenhaus 80 schwarze Kinder und pflegt 35 alte Leute. 


Neben dieser „schwarzen“ besteht auch in den Vereinigten Staaten eine „rote“ Schwesterngemeinde, nämlich die 1891 von der Tochter des berühmten Dakotahäuptlings „Krähenfeder“ gegründete Genossenschaft der Indianerschwestern. 


Im Munde der Rothäute hieß die Gründerin und erste Generalpriorin, Mutter Maria Katharina, „heiliger Weißer Büffel“. Ihre erste Niederlassung wurde in der Fort Berthold-Agentur (North Dakota) gegründet. Später kam noch ein zweites Klösterchen in derselben Agentur zu Stande. 

Über den schönen Tod der Gründerin am Fuße des Altars in der Kapelle des Klosters vom heiligsten Herzen, 2. Mai 1893, wurde früher berichtet. Unter der jetzigen General-Priorin, Mutter M. Liguori (Tasagyesnawin) zählt die Genossenschaft 9 Schwestern, 3 Novizen, in ihren Schulen 25 Indianermädchen, in ihrem Spitale 28 Pfleglinge.


(aus: die katholischen Missionen, 1897)