Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier

Montag, 28. Januar 2013

Zeitgenössische Briefe über die Märtyrer von Uganda (Teil 2)


Fortsetzung von hier

„Ein junger Krieger, (St.) Jakob Buzabaliao, welcher sich durch seine große Herzenseinfalt und fast noch mehr durch seinen Eifer auszeichnete, womit er die Kinder der Hauptstadt im Glauben unterrichtete, wurde vor den König beschieden. Muanga bedrohte ihn mit dem Tod, falls er nicht aufhöre, anderen von der Religion zu sprechen; allein der Krieger kannte keine Furcht, sondern setzte sein Apostolat unerschrocken fort.

Nun warf der Herrscher seinem Untertanen vor, dass er es gewagt habe, ihn selbst unterrichten und bekehren zu wollen. Das war freilich ein Verbrechen, welches unsern Neophyten zu einem der ersten Opfer für den Glauben bestimmte.
‚Bist du das Haupt der Christen von Kigoa?‘ herrschte der König den Krieger an. —‚Ich bin zwar Christ, aber ihr Haupt, wie du sagst, bin ich nicht.‘ — ‚Der junge Mensch will den Großen spielen‘— erwiderte Muanga; ‚wenn man ihn sieht, sollte man ihn für den Mukinda (Landesherrn) halten. — ‚Danke,‘ sagte Buzabaliao, ‚danke für den erlauchten Titel welchen du mir gibst.‘ — ‚Das ist derselbe Mensch, der mich zum Christentum hinüberziehen wollte; Henker, packt ihn, macht ihn auf der Stelle nieder, mit dem wollen wir anfangen.‘ — ‚Lebe wohl, König,‘ sagte der junge Christ ohne Zittern, ‚ich gehe hinauf ins Paradies, um bei Gott für dich zu beten.‘
Jakob musste an mir vorbei, um zum Richtplatz zu gelangen, wo ihn der Henker enthaupten sollte. Ich erhob die Rechte, um ihm die letzte Lossprechung zu erteilen. Als Antwort streckte er die gefesselten Hände empor und zeigte auf den Himmel, wo wir uns einst wiederzusehen hoffen. Heiter lächelnd, als ginge es zu einem Feste, schien mir sein Blick sagen zu wollen: ‚Pater, warum klagen? All diese Leiden sind ja nichts im Vergleich mit den ewigen Gütern, die du uns kennen gelehrt hast.‘

Karl Luanga, der Aufseher der Pagen, wurde von seinen Gefährten getrennt. Vielleicht hoffte man, so ihn leichter zum Abfall bewegen zu können.
Um den Mut des Glaubenszeugen auf die Probe zu stellen, erbat sich ein Henker vom König unseren Christen, indem er versprach, denselben nach Gebühr peinigen zu wollen. Der Unmensch röstete Karl langsam, indem er bei den Füßen die Marter begann.

‚Ob Gott wohl kommt und dich aus der Glut befreit?‘ spottete der Mörder, als er das Feuer an sein Opfer brachte. Ruhig erwiderte der Blutzeuge: ‚Armer Unglücklicher, du weißt nicht, was du sagst. In diesem Augenblick ist mir, als gössest du Wasser über meinen Leib aus; dich aber wird Gott, den du jetzt lästerst, eines Tages in wirkliches Feuer verstoßen.‘
Nach diesen Worten sammelte er sich wiederum und erduldete die langsamen Qualen, ohne einen Schmerzenslaut von sich zu geben.

(aus: die katholischen Missionen, 1887)

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