Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier

Montag, 23. Juni 2014

Ein Trappist verirrt sich im australischen Busch


Über die im Jahr 1892 neu gegründete Trappistenkolonie des göttlichen Herzens in der Beagle Bay (West-Australien), über die wir 1893, S. 198 berichtet, haben wir inzwischen keine Kunde mehr erhalten. Doch scheint die Gründung gut voranzugehen. Ein trauriges Erlebnis hatte dem „Vergissmeinnicht“ zufolge einer der dortigen Laienbrüder, Br. Bernhard. 

Auf einem Ausgang zur frei weidenden Schafherde verirrte er sich im Busch und wurde drei Tage lang vergeblich gesucht. Am vierten Tag endlich fanden die mit Pferden und Proviant versehenen und von zwei Negerknaben begleiteten Brüder endlich seine Spuren. Der arme Verirrte war immer im Kreis herumgelaufen und hatte sich einmal der Station bis auf zwei englische Meilen genähert. Dank dem wunderbaren Spürsinn der sich anschließenden Eingeborenen, die selbst die schwächsten Spuren in dem ausgetrockneten harten Boden verfolgen konnten, fand man endlich den armen Bruder in einem grabähnlichen Loch unter einem Baum im Zustand äußerster Erschöpfung. 

Er konnte nur die leisten Worte hervorbringen: „Gott sei Dank, Gott sei Dank!“ Eine Woche Pflege und Ruhe brachten den Kranken wieder zu Kräften. Seit vier Tagen hatte er nichts mehr gegessen oder getrunken. Es war also die höchste Zeit gewesen.


(Aus: die katholischen Missionen, 1895)