Kirche in Bagamoyo (Chen Hualin) |
„P. Hirtzlin“, so schreibt die
Schwester Maria Augustina, Oberin von Bagamoyo, „war unermüdlich auf der Suche
nach armen Negerkindern, um sie loszukaufen oder vor dem Tode zu taufen. Eines
Tages ging er in das Haus eines Inders, wo sich, wie man ihm gesagt, ein
kleines, krankes Sklavenmädchen befand, das wahrscheinlich seinem Tode nahe
sei.
In der Tat fand der Pater ein Negermädchen von 5-8 Jahren am Boden ausgestreckt, dessen Leben nur noch an einem dünnen Faden zu hängen schien. Ohne Aufschub taufte er das arme Geschöpf.
Am folgenden Tag ging er wieder hin und fand das Kind noch am Leben. So gingen mehrere Tage vorbei; der Zustand der Kleinen besserte sich so zusehends, dass der Pater, nicht gewillt, diese kostbare getaufte Seele in den Händen eines Ungläubigen zu lassen, die Frau des Hauses bat, ihm das Kind abzutreten.
Der Handel war bald geschlossen, und Pater Hirtzlin, ganz glücklich über seine Eroberung, nahm wie ein recht guter Hirt das arme Schäflein auf seine Schultern und brachte es in die sichere Hürde. Als er bei uns anlangte, war gerade der Unterricht der Frauen im Gange. Er setzte das Kind mitten in der Gruppe der Negerinnen auf den Boden, und dieses schaute mit großen Augen sich die Versammlung an.
Auf einmal blieb sein Blick auf einer der Frauen haften, und mit dem lauten Aufschrei: „Mama, Mama!“ sprang es vom Boden auf und auf die Negerin zu. Diese, die bis jetzt das Mädchen nicht näher beachtet hatte, schaute ganz erstaunt auf. Sofort erkannte sie es, schloss es in ihre Arme, nannte es ihr liebes Herzenskind und bedeckte es mit Tränen und Küssen.
Nach einer Weile fragte sie erstaunt: ‚Aber hat denn der Pater gewusst, dass ich ein Kind habe, und ist er es suchen gegangen?‘
Der Pater sagte, er habe von diesem seltsamen Zusammentreffen keine Ahnung gehabt. Da warf sich die glückliche Frau auf die Knie, nahm ihr Kind in ihre Arme, hob es gen Himmel, das Auge voll Tränen, und rief: ‚Gott ist es, der liebe Gott; er allein hat mir mein Kind zurückgegeben!‘ Und sie dankte Gott in der rührendsten Weise vor den Zeugen dieser wirklich ergreifenden Szene. Wie bewunderungswürdig ist doch diese zarte Aufmerksamkeit der göttlichen Vorsehung.
O wie mich das ermutigt, an der Verwirklichung der Pläne zu arbeiten, die er mit diesen armen Kindern Afrikas vorhat!“
In der Tat fand der Pater ein Negermädchen von 5-8 Jahren am Boden ausgestreckt, dessen Leben nur noch an einem dünnen Faden zu hängen schien. Ohne Aufschub taufte er das arme Geschöpf.
Am folgenden Tag ging er wieder hin und fand das Kind noch am Leben. So gingen mehrere Tage vorbei; der Zustand der Kleinen besserte sich so zusehends, dass der Pater, nicht gewillt, diese kostbare getaufte Seele in den Händen eines Ungläubigen zu lassen, die Frau des Hauses bat, ihm das Kind abzutreten.
Der Handel war bald geschlossen, und Pater Hirtzlin, ganz glücklich über seine Eroberung, nahm wie ein recht guter Hirt das arme Schäflein auf seine Schultern und brachte es in die sichere Hürde. Als er bei uns anlangte, war gerade der Unterricht der Frauen im Gange. Er setzte das Kind mitten in der Gruppe der Negerinnen auf den Boden, und dieses schaute mit großen Augen sich die Versammlung an.
Auf einmal blieb sein Blick auf einer der Frauen haften, und mit dem lauten Aufschrei: „Mama, Mama!“ sprang es vom Boden auf und auf die Negerin zu. Diese, die bis jetzt das Mädchen nicht näher beachtet hatte, schaute ganz erstaunt auf. Sofort erkannte sie es, schloss es in ihre Arme, nannte es ihr liebes Herzenskind und bedeckte es mit Tränen und Küssen.
Nach einer Weile fragte sie erstaunt: ‚Aber hat denn der Pater gewusst, dass ich ein Kind habe, und ist er es suchen gegangen?‘
Der Pater sagte, er habe von diesem seltsamen Zusammentreffen keine Ahnung gehabt. Da warf sich die glückliche Frau auf die Knie, nahm ihr Kind in ihre Arme, hob es gen Himmel, das Auge voll Tränen, und rief: ‚Gott ist es, der liebe Gott; er allein hat mir mein Kind zurückgegeben!‘ Und sie dankte Gott in der rührendsten Weise vor den Zeugen dieser wirklich ergreifenden Szene. Wie bewunderungswürdig ist doch diese zarte Aufmerksamkeit der göttlichen Vorsehung.
O wie mich das ermutigt, an der Verwirklichung der Pläne zu arbeiten, die er mit diesen armen Kindern Afrikas vorhat!“
(Aus: die katholischen Missionen,
1890)
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