Über die Lage
in Peramos schreibt uns P. Theophistos. Bis zum 6. Juli (Datum des Briefes)
hatte sich an der schmerzlichen Lage der dortigen Katholiken nichts
Wesentliches geändert. Sie wurden von der aufgehetzten schismatischen
Bevölkerung verfolgt, misshandelt, boykottiert und in jeder Weise gequält. Der
griechisch-schismatische Bischof forderte sogar bei einem Besuch die Schulkinder
auf, die Katholiken auf offener Straße anzuspucken und mit Steinen zu werfen.
Trotzdem scheint die Mehrzahl der Katholiken treu geblieben zu sein. Einzelne
kamen heimlich nach Konstantinopel, um dort ihre religiösen Pflichten zu
erfüllen. Inzwischen haben die Assumptionisten und kirchlichen Behörden bei der
türkischen Regierung Schritt getan, um sie zu bewegen, den unerträglichen Verhältnissen
ein Ende zu machen, wie es scheint, mit Erfolg. Wie P. Theophistos schreibt,
soll der katholische Priester im Namen der Regierung und unter
Militärbegleitung in Peramos eingeführt und die amtlich anerkannte katholische
Gemeinde wirksam beschützt werden.
P. Isaias Papadopulos rüstet sich zur Abfahrt;
P. Theophistos will bald darauf folgen. Worauf es zunächst ankommt, ist, durch
käuflichen Erwerb von Grundbesitz sich das Bürgerrecht in Peramos und den Platz
für die zu errichtenden Missionsbauten zu sichern. Für diesen Ankauf braucht
die Mission etwa 1000 Franken, und P. Theophistos bittet dringend, ihm diese
Summe aufbringen zu helfen.
(Aus: die
katholischen Missionen, 1910)