Diese im Dezemberheft gestellte Frage hat ein mehrfaches Echo gefunden.
Unter anderem ging uns von einem einfachen Knecht aus dem Schweizerlande, einem
geborenen Elsässer, folgendes Schriftstück zu, das wir nach seinem Wortlaut
unverkürzt weidergeben:
„Aufruf an die katholischen Männer Deutschlands!
Die ‚kathol. Missionen‘ brachten in Nr 3 des laufenden Jahrganges einen
Bericht über das Wirken der St. Petrus Claver-Sodalität und einige Zahlen über
die Missionsvereinigung deutscher Frauen und Jungfrauen.
Am Schluss hieß es: ‚Wo
bleiben da die Männer?‘ Muss sich bei diesem Vorwurf nicht jedes katholische
Männerherz getroffen fühlen? Soll denn das schwache Geschlecht mehr Mut und
Opfersinn haben als das starke? Vergegenwärtigen wir uns im Geiste die statistischen
Zahlen dieser beiden von Frauen geleiteten und gegründeten Werke.
Warum sollen
wir Männer nicht auch Ähnliches zu standen bringen? Gewiss können wir das, wenn
wir nur wollen. Sind ja die Berichte aller Missionäre darin einig, dass die
gegenwärtige Periode zur Bekehrung der heidnischen Völker geeignet ist wie
vielleicht keine zweite. Wollen wir nicht Christus, unserem göttlichen Erlöser,
die Freude machen und ihm helfen, sein Reich auf der ganzen Erde auszubreiten!
Nur ein Beispiel.
Wie ist heute in Japan der Acker bereit, die Saat eines neuen
Glaubens aufzunehmen! Wird der wahre Glaube nicht hineingepflanzt, so kommt der
Irrglaube hinein. Und das Blut Jesu Christi wäre für Japan vergeblich
geflossen. Ebenso verhält es sich mit anderen Völkern.
Also, katholische
Männer, bleiben wir nicht zurück hinter unseren Frauen und Töchtern. Vereinigen
auch wir uns zur Arbeit am Heile der Seelen. Zeigen wir den guten Willen und
bitten wir Gott um seinen Beistand, den er uns nicht versagen wird. Und wenn
dann der Tod kommt, uns abzuholen, und wir sagen können: ‚Sieh, o Herr, so viele
Seelen habe ich dir retten helfen‘, wird er auch zu uns sagen: ‚Gehe ein in die
Freude deines Herrn.‘“
Wie beschämen diese Worte eines schlichten Mannes aus dem Volk so viele
Tausende aus unseren gebildeten Kreisen, die für das große Werk der Kirche kein
Verständnis und keine Begeisterung übrig haben!
(Aus: die katholischen Missionen, 1910)