Der selige Cyprian Tansi, ein nigerianischer Priester |
Der neue Apostol. Vikar, Msgr. Pellet, welcher in der englischen
Kolonie Lagos residiert, beschäftigt sich mit dem Plan der Heranbildung eines
einheimischen Klerus für Westafrika.
In Topo soll ein Seminar errichtet, und
unter den jungen Eingeborenen, welche sich vielfach zum Priestertum melden,
sollen die tauglichsten ausgewählt und erzogen werden. Der Bischof ist der
Ansicht, dass die Gefahren des für Europäer wahrhaft mörderischen Klimas
notwendig einheimische Priester verlangen, wenn je das Land in größerem Maßstab
missioniert werden soll. Dazu kommt, dass die Kenntnis der Landesgebräuche und
der Sprache für den eingeborenen Priester einen großen Vorteil bedeutet und
sich derselbe so natürlicherweise leichter das Vertrauen seiner Landsleute
erwerben kann als ein Fremder.
Die größte aller Gefahren an der Westküste ist
das überraschend schnelle Anwachsen des Mohammedanismus. Vor 50 Jahren war in
Lagos noch kein einziger Mohammedaner, heute sind 7.000-9.0000 dort, welchen
nur 6.000 Katholiken gegenüberstehen. Noch bemerkenswerter ist dieser
Fortschritt im Lande Yoruba. Ganze Städte, wie z.B. Ilorin, sind
mohammedanisch.
Es ist somit dringend nötig, Missionäre zu haben, und zwar so
bald als möglich und so viele als möglich. Das geplante Seminar soll allen
Missionen der Westküste, besonders denen am Niger, in Dahomey, an der Gold- und
Elfenbeinküste, zu Hilfe kommen.
Msgr. Pellet empfiehlt sein wichtiges Unternehmen dringend der
christlichen Mildtätigkeit.
(Aus: die katholischen Missionen, 1896)