|
Der selige Kuriakose Elias Chavara T.O.C.D., Gründer der Carmelites of Mary Immaculate |
P. Simon Stock, ein indischer Karmelit vom syrischen Ritus, schickt uns
über die Genossenschaft, der er angehört, folgende Mitteilung: „Vor gut 80
Jahren legten zwei heiligmäßige indische Priester der Malabarküste den Grund zu
einer Karmeliterkongregation des syrischen Ritus. Als Zweck bezeichneten sie
nicht nur Selbstheiligung, sondern vor allem Arbeit am Seelenheile des
Nächsten, namentlich unter der Heidenbevölkerung. Die Bischöfe nahmen sich der
Genossenschaft voll Eifer an, und im Jahre 1906 wurde sie endgültig vom
Heiligen Stuhl bestätigt. Die Kongregation zählt gegenwärtig 7 Priorate und 4
Vikariatklöster mit 45 Aspiranten und 155 Mitgliedern, wovon 75
Professpriester, 35 Professkleriker, 10 Chornovizen und 35 Laienbrüder. Die
Hauptstudienanstalt für den jungen Nachwuchs befindet sich in Mangalore, wo die
Kleriker die philosophischen und theologischen Vorlesungen im Priesterseminar
der italienischen Jesuiten hören. In den letzten drei bis vier Jahren haben die
Patres nicht weniger als 9000 Seelen dem Glauben gewonnen.“
Diesen kurzen Angaben dürfen wir hinzufügen, dass nach Zeugnis des
Apostol. Delegaten, Erzbischof Zaleski, und des Bischofs Perini S.J. von
Mangalore der beste Geist diese religiöse Genossenschaft beseelt. Besäßen die
Patres mehr Mittel zur Errichtung ausreichender Studienanstalten, so könnte
hier eine vorzügliche Pflanzschule zur Heranbildung einheimischer Priester
geschaffen werden. Der Weltkrieg hat die Aufmerksamkeit wieder in besonderer
Weise auf das Problem des einheimischen Klerus (Anm.: sprich der geringen Zahl
eines solchen) gewannt; eine kräftige Unterstützung der syro-malabarischen
Karmeliter trüge sicher zur Lösung der Frage in Vorderindien bei.
(Aus: die katholischen Missionen, 1915)