Franz Xaver tauft in Indien |
„Lobet den Herrn, alle Völker, preiset ihn, alle Nationen!“ (Ps.
116, 1). So hat Gott schon vor dreitausend Jahren durch den Mund seines Psalmisten
alle Bewohner der Erde zur Anerkennung seiner höchsten Majestät aufgefordert.
Und es ist billig und recht, dass mit der ganzen Schöpfung
vor allem jede menschliche Kreatur Gott den Herrn preist und anbetet, dem sie
die Erschaffung und Erhaltung, Erlösung und Heiligung verdankt, der allein ihr
ewiges glückliches Endziel ist.
Aber schau umher; wie traurig sieht es um die Ehre des
göttlichen Namens in der Welt auch heute noch aus. Schon neunzehnhundert Jahre
fast wandern die katholischen Glaubensboten zu den Völkern der Erde, um sie zu Anbetern
des wahren Gottes zu machen; aber trotzdem gibt es noch achthundert Millionen
Heiden [Zahl von 1918], die Gott nicht kennen.
Welch ein Verlust ist das für die Ehre unseres Gottes. Alle
diese vielen Millionen müssten mit uns niederknien und einstimmen in unseren
Lobgesang: Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geist!
Aber stattdessen liegen die Heiden vor ihren Götzen und beten
zu diesen Fratzen Satans. Sie denken nicht an den wahren Gott, danken ihm nicht
für seine vielen Wohltaten, beten seine Majestät nicht an, lieben nicht seine ewige
Schönheit und Güte.
Die armen Heiden wissen freilich nicht, was sie tun. Wir
Christen aber, die Gott kennen und lieben, fühlen es, wie viel Ehre ihm durch
das Heidentum verloren geht. Welch eine Verherrlichung unseres guten Gottes
wäre es, wenn diese vielen Millionen irrender Götzendiener in Anbeter des
wahren Gottes umgewandelt würden!
Das aber ist es, was das heilige Missionswerk anstrebt. Und
je mehr es gefördert wird, um so mehr schwindet das Heidentum und gewinnt die
Verehrung des wahren Gottes an Ausbreitung.
Welch ein rührend schönes Schauspiel ist es doch, dass von
den Missionären jedes Jahr Hunderte neue christliche Altäre in der heidnischen
Wildnis erbaut werden, auf denen das unbefleckte Opfer des Neuen Bundes zum
Preise des wahren Gottes gefeiert wird. Dadurch wird immerfort an der Verwirklichung
jener herrlichen Verheißung gearbeitet, die Gott durch den Propheten Malachias
gegeben hat: „Vom Aufgang bis zum Niedergang wird mein Name groß werden unter
den Völkern, und an allen Orten wird meinem Namen geopfert und ein reines
Speiseopfer dargebracht werden.“ (Mal. 1,11).
Und um diese Altäre des wahren Gottes versammelt der
Missionär die Kinder der Wildnis, die Indianer Amerikas, die Neger Afrikas, die
braunen Söhne Australiens, die gelben Inder, Chinesen, Japaner und wie die heidnischen
Völker alle heißen. Und sie hören die frohe Botschaft des heiligen Evangeliums
und fangen an mit den christlichen Gebeten und Gesängen den dreieinigen Gott zu
preisen und anzurufen: Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geist!
Wer möchte an einem solchen Werke nicht helfen, das so
entschieden wie kein anderes die herrliche Parole auf seine Fahne geschrieben
hat: „Zur größeren Ehre Gottes!“
(Aus: Hilf Seelen retten! Vollständiges Gebetbuch mit vielen
Belehrungen für alle Missionsfreunde. Von Hermann Fischer, Missionspriester
S.V.D.)
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