Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier

Donnerstag, 31. Januar 2013

Mittelalterliche Dominikanermission in Grönland

Ruine der mittelalterlichen katholischen Kirche in Hvalsey, Grönland

„Selbst Grönland sah mit den ersten Schiffen, die an seine Küste gelangten, Predigerbrüder (d. h. Dominikaner), und als zu Anfang des 17. Jhd. die Holländer nach Grönland kamen, ward ihnen gemeldet, dass schon 1280 dort ein Dominikanerkloster bestanden habe.“

(Aus: Orden und Kongregationen der katholischen Kirche, Dr. Max Heimbucher, Verlag Ferdinand Schöningh, 1907)

Mittwoch, 30. Januar 2013

Wie ein späterer Kardinal sich auf Missionsreise die Rippen brach...

Río Neuquén in Patagonien (Autor: Andarin2)

Herr Dominikus Milanesio aus der Kongregation der Salesianer berichtet aus Chile über einen traurigen Unfall, der seinen Bischof, Msgr. Cagliero, auf einer Missionsreise betroffen:

„Unsere Mission in den Einöden Patagoniens hatte vier Monate gewährt und mit Gottes Segen reiche Früchte getragen. Wir hatten Negro Muerto, Choel-Choel, Chichinal, S. Flora, Roca und las Cavanitas am Ufer des Rio Negro besucht.
Sodann waren wir 90 Meilen den Neuquen und Rio Agrio entlang gezogen, um zwei neue Stationen zu Codihue und Aorquin zu gründen. Dort, am Fuß der Kordilleren, hatte Msgr. Cagliero ein Kapellchen zu Ehren der hl. Rosa eingesegnet, P. Panaro soll hier den Dienst versehen.
Im ganzen betrug der Weg unserer apostolischen Wanderung 250 Meilen; jedem Stamme, den wir trafen, verkündeten wir die frohe Botschaft des Heiles; überall wurden wir mit Freuden aufgenommen.
Am 2. März schlossen wir die Mission von Malbarco. Zwei Stunden nach Mittag begaben wir uns auf den Weg, um in Chacay Mlei-hue, das 7 Meilen höher liegt, die gleiche Tätigkeit zu beginnen.
Bis jetzt hatten wir uns ausschließlich sanfter Reittiere, deren Charakter uns wohl bekannt war, bedient; allein da dieselben sehr abgemagert und matt waren, ließen wir sie zurück und nahmen von unseren Gastfreunden mit herzlichem Dank frische Pferde. Der Bischof indes schien ein Unglück zu ahnen; denn nur ungern wollte er sich des neuen Tieres bedienen. 


Unter dem Schutz der allerseligsten Jungfrau setzten wir uns in Bewegung. Herr Lucas Becerra, unser zuvorkommender Wirt, ließ es sich mit acht anderen Kolonisten nicht nehmen, den Bischof und seine Missionäre bis auf den halben Weg zu begleiten.
Drei Viertelstunden ritten wir den Rio Nehueve entlang, ehe wir ihn auf einer Furt übersetzen konnten. Dann ging es aufwärts über steile Pfade.
Oben fanden wir in reizender Lage bei kühlem Wasser eine verlassene Hütte, in der wir uns für die Nacht einrichteten. In der Morgendämmerung nahmen Herr Lucas und fünf seiner Gefährten Abschied, die drei anderen wollten uns bis zur nächsten Mission das Geleit geben. 


Ein Kuhhirte aus den Anden war unser Führer; chilenische Kaufleute, die bei den armen Bewohnern ein kleines Geschäft zu machen hofften, hatten sich der Reisegesellschaft angeschlossen. Heiter eilten wir die Höhe der Mala-Cuhuello hinan, nur Msgr. Konnte sich trüber Ahnungen nicht entschlagen.
Kaum hatten wir zwei Meilen zurückgelegt, da ging sein Sattelgurt los und schlug heftig in die Seiten und um die Füße des Pferdes. Das Tier scheut, wird unruhig, bäumt sich und jagt dann in wildem Galopp über den jähen, steinigen Pfad längs den grausigen Abgründen.

Sie können sich unsere Angst denken; hinter ihm drein sprengen, hätte unfehlbar das wilde Tier nur noch wütender gemacht. Wir hielten den Atem an und beteten aus Herzensgrund für die Rettung unseres Bischofs.
Dieser hatte, Gott sei Dank, seine volle Besinnung bewahrt. Er empfahl sich dem Schutz Mariens und sprang aus dem Sattel. Zum Glück hatte eine weniger gefährliche Stelle gewählt, sonst wäre er sicher des Todes gewesen.
Im Nu waren wir an seiner Seite. Unter tausend Fragen suchten wir ihn aufzurichten; es dauerte jedoch mehr denn zwei Stunden, ehe er uns zu antworten vermochte. Die erste Sorge des Oberhirten, als er wieder zu sich kam, war die, seine Umgebung zu beruhigen. ‚Nada, Nada, es ist nichts‘, war sein Trost. 


Als er bemerkte, wie heftig Don Milanesio weinte, sagte er: ‚Warum so untröstlich, Don Milanesio, wollen sie mich glauben machen, ich sei verloren? Nur wie Rippen von allen gebrochen, das ging doch noch gut ab! Man lebt auch so noch mit einer oder zwei weniger. Mut! Mut! Das geht wieder vorbei.‘ Dann setze er hinzu: ‚Der liebe Gott hat es so geschickt, er sei gepriesen, sein heiliger Wille geschehe. Maria von der immerwährenden Hilfe, bitte für mich.‘ 


Je mehr der Verwundete zu sich kam, desto fühlbarer machten sich die Schmerzen; wir bereiteten ihm so gut es ging ein Lager aus unseren Pferdedecken und betteten ihn darauf.
Sofort ritt einer den vier Kolonisten nach, welche sich vor kurzem verabschiedet hatten, um ihnen Kunde von dem Unglück zu bringen. Bald nachher waren sie sämtlich zurück.
Der Schmerz der guten Männer beim Anblick ihres leidenden Oberhirten war groß, namentlich Herr Lucas Becerra konnte sich der Tränen nicht erwehren.
Der Bischof versuchte ihn zu trösten; er nahm ihn freundlich bei der Hand und sagte lächelnd: ‚Mein lieber Herr Lucas, könnten Sie nicht in der Nähe einen Schmied auftreiben?‘
Verwundert ob dieser Frage versetzte der Angeredete: Das dürfte schwer halten, indes unmöglich ist es nicht; aber was wollen Ehrwürdige Gnaden mit dem Schmied?‘ — ‚Das ist doch einfach, er soll mir meine zwei Rippen wieder an die rechte Stelle setzen.‘ Bei solchen Gesprächen hätte man nicht glauben sollen, welch heftige Schmerzen der Bischof auszustehen hatte.

Es war schon 8 Uhr morgens, die Sonne brannte schon heftiger, da trugen wir Msgr. behutsam in den Schatten eines Felsens, während einige wohl 2 Meilen weit her Wasser holten.
Um die Schmerzen des Verwundeten zu lindern, befeuchteten wir die leidenden Stellen mit unserem Messwein. Der linke Lungenflügel hatte offenbar gelitten. Ich ließ den Kranken einige Schluck Wein nehmen, was ihn sichtlich stärkte. Inzwischen hielten wir Rat über die nächste Zukunft.
Der hochw. Herr konnte unmöglich hier bleiben, wo es an allem zu seiner Pflege gebrach. Wir suchten das frömmste Tier unter unseren Pferden aus und hoben den Bischof darauf.
Vor ihm saß einer unserer Begleiter, zu beiden Seiten schritten zwei andere, während ich das Tier sachte am Zügel führte. Der Abstieg verursachte dem Verwundeten neue Qualen. Unablässig rief er in den heftigen Schmerzen die heiligen Namen an. 


Als wir den Neuquen erreicht hatten, verließen den Bischof die Kräfte; seine tiefen Seufzer zerschnitten uns fast das Herz. ‚Es geht gut, allein die Lunge will nicht recht arbeiten‘ sagte Msgr. ganz ergeben.
Es war hohe Zeit, dass wir uns bald menschlichen Wohnungen näherten, sonst wäre der Bischof erlegen. Im Hause des Herrn Lucas hatte die besorgte Frau alles zur Aufnahme des Kranken hergerichtet. 


Während wir abwechselnd Tag und Nacht bei dem Oberhirten wachten, verschafften ihm die einfachen Mittel des Hausherrn wunderbare Linderung. Am ersten Tag hatten wir einen Expressboten nach Chile abgeordnet.
Derselbe sollte von den Franziskanern in Chillan die unentbehrlichsten Arzneien bringen.
Der Bote legte den Weg in 10 Tagen zurück und kam Dank der Güte der Patres reich beschenkt zurück. Indessen erholte Msgr. sich langsam.
Täglich kamen die Eingeborenen scharenweise, um sich nach ihrem Vater zu erkundigen und ihm Geschenke zu bringen.

Am 12. März erhob sich der Kranke zum ersten Mal, Tags darauf an einem Sonntag ließ er sich nicht abhalten, einigen 20 Personen die heilige Firmung zu spenden.
Am Fest Mariä Verkündigung feierte Msgr. Cagliero seit seinem Sturz wiederum das erste heilige Messopfer, reichte 18 Personen die heilige Kommunion und firmte 11 weitere.
Diese Anstrengung ermüdete ihn jedoch so, dass er sich abermals zu Bett legen musste.

(Aus: die katholischen Missionen, 1887)

Dienstag, 29. Januar 2013

Als es noch katholische Staaten gab...

Kathedrale von Bogotá

Der Kongress der Vereinigten Staaten von Kolumbien hat beschlossen, den Schluss des ersten Jahrhunderts ihres Bestandes als freie, unabhängige Nationen durch eine öffentliche und feierliche Kundgebung ihres Glaubens an die göttliche Natur und Autorität Jesu Christi und des Dankes für alle von ihm empfangenen Gnaden zu begehen.
Gleichsam als Verkörperung dieses nationalen Dankes und zur ewigen Erinnerung soll in der Kathedrale von Bogotá ein passendes Denkmal errichtet werden. Eine Kopie dieses zum Gesetz erhobenen Beschlusses soll durch den Geschäftsträger in Rom dem Heiligen Vater überreicht werden.


(aus: die katholischen Missionen, 1899)

Montag, 28. Januar 2013

Zeitgenössische Briefe über die Märtyrer von Uganda (Teil 2)


Fortsetzung von hier

„Ein junger Krieger, (St.) Jakob Buzabaliao, welcher sich durch seine große Herzenseinfalt und fast noch mehr durch seinen Eifer auszeichnete, womit er die Kinder der Hauptstadt im Glauben unterrichtete, wurde vor den König beschieden. Muanga bedrohte ihn mit dem Tod, falls er nicht aufhöre, anderen von der Religion zu sprechen; allein der Krieger kannte keine Furcht, sondern setzte sein Apostolat unerschrocken fort.

Nun warf der Herrscher seinem Untertanen vor, dass er es gewagt habe, ihn selbst unterrichten und bekehren zu wollen. Das war freilich ein Verbrechen, welches unsern Neophyten zu einem der ersten Opfer für den Glauben bestimmte.
‚Bist du das Haupt der Christen von Kigoa?‘ herrschte der König den Krieger an. —‚Ich bin zwar Christ, aber ihr Haupt, wie du sagst, bin ich nicht.‘ — ‚Der junge Mensch will den Großen spielen‘— erwiderte Muanga; ‚wenn man ihn sieht, sollte man ihn für den Mukinda (Landesherrn) halten. — ‚Danke,‘ sagte Buzabaliao, ‚danke für den erlauchten Titel welchen du mir gibst.‘ — ‚Das ist derselbe Mensch, der mich zum Christentum hinüberziehen wollte; Henker, packt ihn, macht ihn auf der Stelle nieder, mit dem wollen wir anfangen.‘ — ‚Lebe wohl, König,‘ sagte der junge Christ ohne Zittern, ‚ich gehe hinauf ins Paradies, um bei Gott für dich zu beten.‘
Jakob musste an mir vorbei, um zum Richtplatz zu gelangen, wo ihn der Henker enthaupten sollte. Ich erhob die Rechte, um ihm die letzte Lossprechung zu erteilen. Als Antwort streckte er die gefesselten Hände empor und zeigte auf den Himmel, wo wir uns einst wiederzusehen hoffen. Heiter lächelnd, als ginge es zu einem Feste, schien mir sein Blick sagen zu wollen: ‚Pater, warum klagen? All diese Leiden sind ja nichts im Vergleich mit den ewigen Gütern, die du uns kennen gelehrt hast.‘

Karl Luanga, der Aufseher der Pagen, wurde von seinen Gefährten getrennt. Vielleicht hoffte man, so ihn leichter zum Abfall bewegen zu können.
Um den Mut des Glaubenszeugen auf die Probe zu stellen, erbat sich ein Henker vom König unseren Christen, indem er versprach, denselben nach Gebühr peinigen zu wollen. Der Unmensch röstete Karl langsam, indem er bei den Füßen die Marter begann.

‚Ob Gott wohl kommt und dich aus der Glut befreit?‘ spottete der Mörder, als er das Feuer an sein Opfer brachte. Ruhig erwiderte der Blutzeuge: ‚Armer Unglücklicher, du weißt nicht, was du sagst. In diesem Augenblick ist mir, als gössest du Wasser über meinen Leib aus; dich aber wird Gott, den du jetzt lästerst, eines Tages in wirkliches Feuer verstoßen.‘
Nach diesen Worten sammelte er sich wiederum und erduldete die langsamen Qualen, ohne einen Schmerzenslaut von sich zu geben.

(aus: die katholischen Missionen, 1887)

Sonntag, 27. Januar 2013

Zeitgenössische Briefe über die Märtyrer von Uganda (Teil 1)

der heilige Karl Lwanga und Gefährten, die heiligen Märtyrer von Uganda


Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Christen in Uganda durch König Muanga II. grausam verfolgt. Diese Verfolgung hat der katholischen Kirche 22 heilige Märtyrer geschenkt, die ersten Heiligen Afrikas in der Neuzeit.
Sie wurden von Papst Benedikt XV. 1920 selig-, im Jahr 1964 von Papst Paul VI. heiliggesprochen. Papst Pius XI. erklärte den "Anführer", Karl Lwanga, zum Patron der Jugend Afrikas. Nachfolgend ein Brief von Msgr. Livinhac über die Verfolgung seiner Katholiken: 

Msgr. Livinhac, der apostolische Vikar von Victoria-Nyanza, schreibt unter dem 31. Juli 1886 aus der Station U.L.F. von Kamoga (Bukumbi):

„Ich hatte mich in unsere teure Mission von Buganda (Uganda) begeben, um die Visitation abzuhalten. Zugleich machte ich mir Hoffnung, dort am Heile der Seelen arbeiten zu können, so lange mich meine Amtspflichten nicht anderswohin riefen. Leider wurde meine Hoffnung vereitelt; denn kaum  hatten wir den Fuß ans Land gesetzt, als die Verfolgung mit doppelter Heftigkeit losbrach.
Ein Gesetz verbot unter Todesstrafe die Ausübung unserer heiligen Religion.
So können wir also in den Dörfern keine Missionen mehr abhalten, unsere Neophyten und Katechumenen dürfen sich höchstens unter dem Schutz der Nacht zu uns wagen, aber auch so laufen sie noch Gefahr, von den Spionen des Königs ergriffen zu werden. 

Während des Monats, den ich zu U.L.F. von Nubaga zubrachte, zögerten viele nicht, sich dieser Gefahr auszusetzen, und so konnte ich 97 der am besten Vorbereiteten die heilige Firmung spenden. Es kam wohl vor, dass ich vier- und fünfmal in derselben Nacht geweckt wurde, um diese teuren Besucher zu empfangen. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie sehr die Wirkungen der göttlichen Gnade in den Herzen der Neubekehrten rührten.
Dem grausamen Tod, der sie bedroht, sehen sie mit dem ruhigen Mute eines unerschütterlichen Glaubens entgegen. ‚Die Mörder‘, sagen sie oft, ‚töten den Leib, die Seele können Sie nicht töten; sie quälen uns eine Zeitlang, aber die Seele erreichen sie nicht; denn die geht zum lieben Gott, der sie auf ewig glücklich macht.‘

Viele fragen uns, ob sie sich ohne den Schein eines Abfalles vom Glauben verbergen dürfen, oder ob es nicht besser sei, vor dem König offen ihr Christentum zu bekennen. 

Bei den Bugandas dürfte die Zahl der Opfer wohl hundert übersteigen, indessen konnten wir bis jetzt erst die Namen von 22 Märtyrern erfahren. Die Seelenstärke, welche sie inmitten der schrecklichsten Qualen bewiesen, brachte, wie in den ersten Zeiten des Christentums, die Heiden auf den Glauben, wir besäßen ein geheimnisvolles Zaubermittel, das uns die Leiden versüße und den Tod verachten lasse. 

Was wird nun die Verfolgung in diesem Teil unserer jungen Kirche zu Stande bringen? Menschlicherweise betrachtet, muss das Christentum hier im Keime erstickt werden; denn Muanga hat erklärt, dessen Bekenner in seinem Land auszurotten, und für ihn ist das ja eine Leichtigkeit.
Ich meinerseits hoffe, dass hier, wie anderswo, das Blut der Märtyrer zum Samen des Christentums werde; ich bin voll Vertrauen und danke Gott, dass er sich würdigte, unsere Christen als ersten Blutzeugen unter den Negern zu erwählen (…)“

(aus: die katholischen Missionen, 1887) 

Fortsetzung hier

Freitag, 25. Januar 2013

Die Fastenzeit ist nicht mehr so weit...

...wie kann man sie gnadenreich einleiten? Beispielsweise durch Almosen an fromme Mönche!

Carmelite Monks of Wyoming


Hier ein Post auf Heiligstes Herz Jesu, der eine Gemeinschaft von eifrigen Karmelitern vorstellt, die im Diaspora-Bundesstaat Wyoming mitten in der wunderbaren Natur der Rockies ein großes Karmeliterklostern errichten wollen, um die stetig wachsende Gemeinschaft mit vielen jungen Berufungen zu beherbergen. Dafür ist natürlich Geld nötig.

Spenden auf Paypal ist einfach zu leicht, als dass man diese Gelegenheit verstreichen lassen könnte.
Alle heiligen Karmelitermissionare, bittet für uns!

Montag, 21. Januar 2013

Mahnung zur Einheit

Johann Peter El Hagg, maronitischer Patriarch von Antiochien (1810-1898)

"Wir müssen alle brüderlich Hand in Hand gehen, um die Seelen zu retten. Das ist der Geist Jesu Christi, der seine Apostel nicht bloß zu den Juden, sondern auch zu den Heiden gesandt hat. In seiner Kirche gibt es keine Lateiner, Griechen, Armenier, sondern Katholiken, d.h. Kinder einer Mutter, die alle dem gemeinsamen Oberhirten, dem Stellvertreter Christi auf Erden, unterstehen."

- Johann Peter El Hagg, maronitischer Patriarch von Antiochien (1810-1898)
(Aus: die katholischen Missionen, 1899)

Sonntag, 20. Januar 2013

Bilder: Patriarchen und Missionsbischöfe

Mar Ignatius Behnam II Benni (1831-1897), syrisch-katholischer Patriarch von Antiochien. Er setzte sich auf dem ersten Vatikanischen Konzil für das Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit ein.
Giuseppe Valerga (1812-1873),  lateinischer Patriarch von Jerusalem, der als erster seit den Kreuzzügen wieder dort residierte.


der syro-malabarische Bischof Alexander Churaparambil (1877-1951) mit Neupriestern.

Msgr. Alois Benziger OCD,  Bischof von Quilon in Südindien, schweizer Karmeliter aus der berühmten Verlegerfamilie Benziger aus Einsiedeln. Er war maßgeblich an der Union der syro-malankarischen Kirche mit Rom beteiligt.
Das nachkolorierte Foto von 1921 zeigt einen interessanten Brauch, der leider Ende der 60er Jahre abgeschafft wurde: Bischöfe aus Orden und Äbte trugen bischöfliche Soutanen in der Farbe ihrer üblichen Ordenstracht, hier Karmeliterbraun und weiß.

Freitag, 18. Januar 2013

Gestern orthodoxer Bischof – morgen katholischer Heiliger?

Mar Ivanios (Quelle: Altera levatur)
Eine der bedeutendsten Konversionen der indischen Geschichte war wohl die des orthodoxen Erzbischofs Mar Ivanios Geevarghese, der 1882 in eine bekannte syrisch-orthodoxe Familie in Südindien (Bundesstaat Kerala) geboren wurde.
Er war zunächst 
Bischof der syrisch-malankarischen orthodoxen Kirche, gründete den Orden Bethany Ashram, den Orden der Nachfolge Christi (O.I.C.) und bekehrte sich 1930 mit Teilen seines Klerus und seiner Gläubigen zur katholischen Kirche.
Die so entstandene neue Teilkirche, die syro-malankarische katholischen Kirche, befolgt auch heute noch die liturgischen Gebräuche des westsyrischen Ritus (Interessante Fotos von der Liturgie mit Basilios Kardinal Catholicos hier).


Nach den Aussagen von Mar Ivanios in einem Interview auf dem Eucharistischen Kongress in Dublin im Jahr 1932 war es das Studium der Geschichte des Christentums, das ihn überzeugte, katholisch zu werden: 



(...) Dieses Studium überzeugte mich, dass unser Herr nur eine Kirche gegründet hat, die eins ist in ihrer Organisation und ihrem Glauben, und dass das Oberhaupt dieser einen Kirche der Papst ist.

Sein Weihbischof, 37 Priester und 8.000 Gläubige machten diesen Schritt der Konversion zur katholischen Kirche mit ihm, über die verbleibenden 500.000 Orthodoxen in Südindien sagte er:

Es ist mein aufrichtiger Wunsch, sie alle zu bekehren.

Interessante Fotos von Mar Ivanios gibt es hier

Der Seligsprechungsprozess von Mar Ivanios wurde 2007 eingeleitet. 

Heute hat die syro-malankarische katholische Kirche weltweit 430.000 Mitglieder. Das nennt man wohl gelungene, echte Ökumene, die immer nur die volle Einheit mit der katholischen Kirche und ihrem Oberhaupt, dem Papst bedeuten kann.

(Quellen: http://www.bethanyashram.org/index.htm , http://marivanios.info/ , Wikipedia)

Donnerstag, 17. Januar 2013

Wussten Sie schon, dass der Ku Klux Klan...

Wunschdenken

... die antikatholische Verfolgung durch die mexikanische Regierung unter Präsident Plutarco Elias Calles in den 1920er Jahren  unterstützte? Zu lesen hier bei EWTN

Der Ku Klux Klan war zutiefst antikatholisch, was wohl wenigen Europäern bewusst ist. Dieser Artikel befasst sich mit der Agitation des Ku Klux Klan in den nördlichen Industriestädten der USA, die vor allem darauf abzielte, dem politischen Einfluss von Katholiken und Juden entgegenzuwirken.

Am 11. August 1921 wurde der katholische Priester Fr. James Coyle in Birmingham, Alabama von E.R. Stephenson, einem Teilzeitprediger der Methodist Episcopal Church und Klanmitglied, erschossen, da der Priester wenige Stunden vorher die Ehe zwischen Stephensons Tochter und einem puertoricanischen Einwander eingesegnet hatte. Der Täter war wohl durch die Lektüre von antikatholischen Pamphleten, die damals millionenfach zirkulierten, zusätzlich aufgestachelt worden. Stephenson wurde wegen „vorübergehender Unzurechnungsfähigkeit“ freigesprochen.

Die Karikatur hebt die Einstellung der Klanmitglieder hervor:  
der protestantische angelsächsische Klan triumphiert über die katholische Kirche, versinnbildlicht durch den Papst.

Hätten sie nur die Holy Bible, die heilige Schrift, die der Vermummte emporstreckt, richtig gelesen, denn dort steht:

Und ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen (Matthäus 16,18)



Mittwoch, 16. Januar 2013

Mission unter den Halbblutindianern in Kanada

Metis-Trapper, ca. 1870


Bekanntlich war Kanada bis 1754 französisch, und die Nachkommen der alten französischen Kolonisten, sogenannte habitants, bilden zumal in der Provinz Quebec noch heute einen starken und sehr geachteten Bruchteil der Bevölkerung.

Gleichfalls ursprünglich französischen Ursprungs sind die Métis oder Bois-Brulés (Halbblutindianer), die Nachkommen jener abgehärteten Waldläufer oder Trapper, die seit alters die weiten Jagdgebiete und Wälder des rauen Westens durchstreifen und vom Ertrag der Jagd und des Pelzhandels lebten.
Sie waren ehemals mit den Indianern die einzigen Herren der unermesslichen Prärien und spielten bei der Pazifizierung und Evangelisierung der roten Rasse als wertvolle Helfer und Schützer der Missionäre eine nicht unwichtige Rolle.
Ihr unerschrockener Mut und ihre sprichwörtliche Redlichkeit verschaffen ihnen beim roten Mann großes Ansehen, und ihr tief religiöser Sinn ließ sie ihren Stolz darein setzen, dasselbe zum Besten der Religion zu verwenden.

Allein die friedliche Eroberung des Nordwestens durch die fremde Einwanderung hat dieses kräftige und biedere Geschlecht ähnlich wie die rote Rasse, mit denen es sich im Laufe der Zeit vielfach vermischt hat, sehr stark und leider ungünstig beeinflusst.
Die teilweise Besetzung und Besiedelung des Landes hat ihnen die alten reichen Jagdgründe genommen und sie aus ihrer bisherigen auf ein freies Jägerleben gerichteten Lebensweise herausgeworfen. Ohne Erfahrung im Ackerbau, zu schlicht und ehrlich, um der berechnenden Klugheit und dem Unternehmungsgeist der Kolonisten gewachsen zu sein, ist das einst so kühne und kräftige Jägervolk vielfach in die unwürdige, abhängige Lage armer Bettler geraten und fristet in der Nähe der größeren Städte und Kolonien ein ziemlich kümmerliches Dasein. 

Natürlich hat auch ihr sittliches und religiöses Leben darunter sehr gelitten, da die junge Generation ohne Schule und Kirche aufwächst. Die einzige Rettung für Métis wie Indianer liegt darin, dass sie einer sesshaften Lebensweise sich zuwenden und Ackerbau und Gewerbe zu treiben beginnen. 

Aber wer hilft ihnen diesen für sie so schwierigen Schritt tun?
Hier haben nun wieder die Oblaten der Unbefleckten Empfängnis, welchen Kanada so viel verdankt, mit helfender Hand eingegriffen, indem sie die Métis, ähnlich wie dies zum Teil schon mit den Indianern geschehen ist, in festen Mittelpunkten sammeln und diese nach Art der alten Reduktionen organisieren. Eine solche Métis-Reduktion ist z.B. in St. Paul des Métis gegründet worden. Mit einer Anzahl Familien wurde hier, wie P. Therien O.M.I. meldet, der Anfang gemacht.
Unter Leitung der Missionäre werden die Leute im Landbau und verschiedenen Gewerben unterrichtet.
Die bisherigen Erfolge sind recht ermutigend. Bereits zählt St. Paul 50 Familien und besitzt eine Schule mit 45 Kindern. Eine Sägemühle und Kornmühle ist in vollem Betrieb. Eine große Anzahl anderer Familien hat sich angemeldet.
Mit einem verhältnismäßig geringem Kapital ließe sich hier ein großes Problem lösen.

(Aus: die katholischen Missionen, 1900)

Mittwoch, 9. Januar 2013

Der „rote Papst“ schreibt an die katholischen Missionen

Willem Kardinal Van Rossum CSSR

Früher wurde der Präfekt der Propaganda Fide (Heute Kongregation für die Evangelisierung der Völker) wegen seiner weitreichenden Vollmachten auch „der rote Papst“ genannt. "Von jeher haben die Päpste daher die tüchtigsten und erlesensten Männer auf diesen Posten berufen", so die katholischen Missionen im Jahrgang 1918.
Von 1918 bis zu seinem Tod im Jahr 1932 hatte dieses Amt der holländische Redemptorist Willem Marinus Kardinal Van Rossum inne.
Nachfolgend ein Brief an 
die katholischen Missionen. Der aktuelle Präfekt (seit 2011) ist übrigens Fernando Kardinal Filoni, wohl eines der weniger bekannten Mitglieder des Kardinalskollegiums.




An die Redaktion und den Verlag der Zeitschrift „Die katholischen Missionen“

Sehr verehrte Herren!

War die großartige und gediegene Arbeit, welche die „Katholischen Missionen“ vor dem Krieg geleistet haben, schon überaus lobenswert, so verdienen sie noch viel, sehr viel mehr unser Lob, unsere Anerkennung und unseren Dank für das, was sie während des Krieges getan haben und besonders jetzt in den traurigen Umständen, in denen sich das deutsche Volk zur Zeit befindet.

Dass der Eifer für die Missionen erhalten bleibt, wie er früher in glücklicheren Zeiten war, ist zu einem großen Teil der tiefen, prinzipiellen Belehrung zu verdanken, welche die „Katholischen Missionen“ schon fast fünfzig Jahre lang den Katholiken Deutschlands über die wichtigsten Missionsfragen gegeben haben. Dass darum die Redaktion und der Verleger auch jetzt noch die Herausgabe der so hochinteressanten Zeitschrift fortsetzen, ist eine Tat, deren Verdienstlichkeit für die Missionssache und für die katholische Sache überhaupt nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.
Für den heldenmütigen Eifer und die Selbstlosigkeit, die hierzu von Ihnen gefordert wurden und die Sie in dieser Sache bewiesen haben, möchte ich Ihnen hiermit meinen innigstgefühlten Dank aussprechen.

Ich hege die feste Hoffnung, dass Sie bei den großen Opfern, welche Sie für die Weiterführung Ihrer so nützlichen Arbeit bringen müssen, von den Katholiken Deutschland, die ja immer so große Liebe für die Missionen an den Tag gelegt haben, kräftige und dauernde Unterstützung erhalten bis zu dem Tag, wo bessere Zeiten Ihre Arbeit wieder erleichtern werden.

Ich segne Sie, hochverehrte Herren, und bitte den allmächtigen Gott, Er möge Ihnen den Beistand Seiner Gnade schenken, auf dass die Früchte, welche die „Katholischen Missionen“ in den Seelen hervorbringen, verdoppelt und verzehnfacht werden.



Rom, Palast der Propaganda, den 6. November 1919 

 W.M. Kardinal van Rossum 
Präfekt.

(Aus: die katholischen Missionen, 1920)

Montag, 7. Januar 2013

Fest des heiligen Johannes Nepomuk Neumann

St. Johannes Neumann
Heute ist das Fest eines (leider wenig) bekannten heiligen Missionars und Bischofs, St. Johannes Nepomuk Neumann C.SS.R, Bischof von Philadelphia (1811-1860) und einer der vier heiliggesprochenen Redemptoristen. Eine englische Biographie ist hier zu finden.


Heiliger Johannes Neumann, bitte für uns!

Sonntag, 6. Januar 2013

Die Wahrheit über die katholische Mission in der Südsee



Als Nachtrag zu diesem Artikel noch ein Zitat über die Tätigkeit der katholischen Missionare auf Samoa, wo man sich wie fast überall in der Südsee mit einer starken oder zahlenmäßig gar überlegenen protestantischen Gemeinde konfrontiert sah. Auf Samoa wurden die einheimischen Bräuche von den Protestanten, nicht von den katholischen Missionaren verboten:

(…)Die englischen und amerikanischen Sekten, denen alle nichtkatholischen Samoaner angehören, haben durch übertriebene Strenge mehr geschadet als genützt. Der in Polynesien so beliebte harmlose Trank aus dem Saft der Kava-Wurzel, die kunstvolle Tätowierung des Mannes, der Blumenschmuck im Haar der Jungfrau — alles kam in den Kirchenbann. Unschuldige Tänze und andere harmlose, mit dem Volksleben verwachsene Gebräuche suchte man auszurotten.(…)“

(aus: die katholischen Missionen, 1919, S.175)

Samstag, 5. Januar 2013

Die katholischen Missionäre und die Sprachen der Einheimischen


Es sind viele Sprachen auf der Welt, und keine davon ist ohne vernehmbare Laute. Wenn ich nun die Bedeutung der Worte nicht kenne, so bin ich dem Sprechenden ein Fremdling, und der Sprechende ist mir ein Fremdling“ (1 Kor. 14, 10 f).

Diese Sätze des Völkerapostels richten sich auch an die Glaubensboten bei fremden Völkern. Die Kenntnis ihrer Sprache ist die notwendige Voraussetzung, um als Lehrer der Völker, als Herold der frohen Botschaft zu wirken. Und je vollkommener er sie besitzt, desto leichter wird er den Zugang zu den Herzen der Eingeborenen finden und in lebendige Fühlung mit ihrem Sinnen und Denken treten.
Daher wurde die Pflicht der Sprachenlernung in den die Missionen betreffenden Verordnungen der Päpste, der Missionssynoden und der Propaganda immer wieder betont. Aber längst vor Entstehung der Propaganda hatten die Orden selbst in ihrer Gesetzgebung diesen wichtigen Punkt gebührend unterstrichen. Das war beispielsweise in der Gesellschaft Jesu der Fall. Schon der Stifter des Ordens hatte die Bedeutung des Sprachenstudiums vollauf erkannt und in seinen Satzungen diesbezügliche Anordnungen getroffen (Constitutiones S.J.P. IV, c. 12, n. 2 B).
Die theologische Wissenschaft, so führt er aus, könne heutzutage der Kenntnis des Griechischen und Hebräischen nicht entraten. Daher sollten in den Ordensschulen entsprechende Professuren eingesetzt werden. „Aber auch für andere Sprachen“, so fährt er fort, „wie für die chaldäische, arabische und die indische, sollen, wo immer sie als notwendig und nützlich zum vorgesteckten Ziele erscheinen und die betreffende Landesverhältnisse zu ihrer Erlernung drängen, entsprechend Lehrer eingestellt werden.“
Das Sprachstudium soll zumal in jenen Kollegien und Universitäten eifrig betrieben werden, in welchen die zukünftigen Missionäre jener Länder ihre Ausbildung erhalten.


Wiederholt kommen die Generalkongregationen, der gesetzgebende Körper des Ordens, auf die Frage zurück. „Da die Kenntnis der Eingeborenensprachen“, so bestimmt z.B. 1593/94 die fünfte Kongregation, Dekret 67, „denen, welche in den indischen (überseeischen) Provinzen wirken, so notwendig ist, um das Heil der Inder zu wirken, und dies das einzige oder vorzüglichste Ziel ist, um dessentwillen sie von der Gesellschaft in jenen Weinberg des Herrn gesandt werden, so hat die Kongregation einstimmig beschlossen, sämtliche Obern und alle übrigen Patres und Fratres jener Gebiete angelegentlich zu ermahnen, sie möchten die von den Generälen wiederholt schon erlassenen Weisungen betreffend die Erlernung und Übung der einheimischen Sprachen, treulich befolgen.
Insbesondere aber sollen die Obern mit aller Sorge und allem Fleiße und, soweit die Verhältnisse es gestatten, auch durch ihr eigenes Beispiel das in den Augen Gottes so wohlgefällige Sprachestudium ehren und fördern.
Dem hochwürdigsten Pater General aber wird nahegelegt, über die praktische Handhabung dieses Sprachstudiums eine eigene Instruktion auszuarbeiten und solche Richtlinien anzugeben, wie er sie je nach der Natur und Eigenart der betreffenden Völker für die zweckdienlichste hält.“
(…) Entsprechend der ihnen von den Kongregationen gegebenen Weisung versäumten es die Ordensgeneräle nicht, die Pflicht und Bedeutung der Sprachenlernung nach Bedarf und Gelegenheit von Zeit zu Zeit wieder einzuschärfen. Hier seien aus vielen beispielsweise die bezüglichen Stellen aus der Instruktion des P. Aquaviva (1603) an die Mission von Paraguay angeführt.

„4. Wir haben schon wiederholt eingeschärft, dass keiner der Unsrigen zum Priester geweiht werden darf, der nicht zuvor gut die Sprache (des Landes) kennt, und dass, um die Erlernung zu erleichtern, während des dritten Probejahrs eine bestimmte Zeit dafür angewiesen werden soll. Sollte es vorkommen, dass man, um die günstige Gelegenheit zur Weihe nicht zu verpassen, einen weihen lässt, ehe er die Sprache kann, so soll man ihn nicht in die Seelsorge lassen, bevor er sie gelernt hat.(...)“


(aus: die katholischen Missionen, 1918)

Donnerstag, 3. Januar 2013

Quiz: wie viele Selige und Diener Gottes sind auf diesem Foto?



Wie viele Selige und Diener Gottes sind auf diesem Foto?



Die Auflösung: es sind 3 Selige und ein Diener Gottes. 

sitzend: 2. von links: Sel. Hryhory Khomyshyn, griechisch-katholischer Bischof von Stanislaviv, Märtyrer unter den Sowjets, Diener Gottes Andrej Sheptyzkyj O.S.B.M., Großerzbischof von Lviv (Lemberg), Sel. Nikita Budka, Weihbischof von Lviv, Märtyrer unter den Sowjets und Sel. Josaphat Kocylovskyj O.S.B.M., Eparch von Przemysl, Märtyrer unter den Sowjets. (nach einem weiteren Blick ist eventuell noch der Sel. Bischof Ivan Sleziuk [hintere Reihe, links] auf dem Bild; allerdings bin ich mir hier nicht sicher)


Sel. Hryhory Khomyshyn 

Diener Gottes Andrej Sheptyzkyj O.S.B.M.


Sel. Nikita Budka 

Sel. Josaphat Kocylovskyj O.S.B.M.






Mittwoch, 2. Januar 2013

Doku auf 3sat - haben die Missionäre den Einheimischen ihre Sprachen verboten?


Gestern habe ich auf 3sat kurz „Reisen in ferne Welten: die Marquesas“ geschaut. Zunächst glaubte ich, einen interessanten Film über Gottes schöne Südsee zu sehen, bis mir eine kleine missionsgeschichtliche "Lehrstunde" erteilt wurde, die mir die Laune ziemlich verdorben hat. 

Es wurde die Behauptung aufgestellt, die französischen Kolonialherren (glaube ich gerne, gibt es auch Anhaltspunkte im Netz) und allen voran die katholische Kirche (wie man auf S. 91 von Jahrgang 1904 der katholischen Missionen erfährt, kamen Beamte und Missionare wegen des Antikatholizismus der ersteren wohl nicht so gut miteinander aus) 
hätten den Einheimischen verboten, Ihre eigene Sprache zu sprechen und gewisse Bräuche wie Tätowierungen zu pflegen.
Die Behauptung, dass Missionäre den Einheimischen ihre eigene Sprache verboten hätten, ist so ungeheuerlich, dass sie hier eine längere Gegendarstellung verdient.
 Wie viele Menschen glauben so etwas einfach, weil es im Fernsehen auf einem „Intellektuellensender“ wie 3sat kommt? Vor unserer Konversion hätte wohl jeder in meiner Familie so etwas ohne weiteres auch geschluckt. 


Nun zur Widerlegung:

Unter den Aussätzigen auf Molokai war die Umgangssprache laut diesem Artikel „kanakisch“, d.h. hawaiianisch.
Wieso sollten die Missionäre der Kongregation der Heiligsten Herzen, die sowohl auf Hawaii als auch auf den Marquesas gewirkt hat, bei den mit den Hawaiianern verwandten Marquesanern eine so von der global üblichen Missionsstrategie völlig abweichende Methode angewandt haben?
Bereits früher wurde auf diesem Blog hervorgehoben, dass die katholischen Missionare in Bezug auf die exotischen (und exotischsten) Sprachen ungemeine Verdienste erworben haben. 


Und auch auf den Marquesas wurde die Sprache der Einheimischen von den Missionären erlernt. Hier einige Beispiele aus der "verpönten" Marquesas-Sprache (die katholischen Missionen, Jahrgang 1887, S.196):

"(...)P. Simon Delmas (...) wurde Anfangs Sommer [sic] vorigen Jahres als Neopresbyter nach den Marquesas-Inseln geschickt und blieb mehrere Monate in Taiohae bei dem Apostolischen Vikar, um sich mit der Sprache und der Lebensweise der Eingeborenen vertraut zu machen.(...)"

Es wird nun eine kirchliche Feier geschildert:

"(...) Die Fenster füllten sich mit Neugierigen, und alle stimmten in 'mea kanahau!' — 'o, wie ist das schön!' überein. Zuerst war gemeinsames Gebet, hierauf folgte ein Lied in der Sprache der Eingeborenen (...) Freude strahlte auf aller Antlitz.(...)"


"'mea kanahau!' — " wie war das doch schön!", musste ich von jedem hören; und einer erzählte dem anderen zum hundertsten Male, was ihm am meisten gefallen (...)"



Bei der Überquerung eines Flusses gibt ein Eingeborener dem Missionar einen lebensrettenden Rat. Welcher ehemalige Kannibale würde sich wohl dafür interessieren, ob sein Unterdrücker, der ihm eine unerwünschte Religion aufgezwängt hat und ihm seine eigene Sprache und Kultur verbietet, im Fluss ertrinkt? Oder ist er doch eher ein frommer Katholik geworden?

"(...) als ich einen Eingeborenen hinter mir rufen hörte: 'Da nicht, da nicht!' Er kam näher und sagte mir: 'Sie wären unrettbar verloren, wenn Sie sich da ins Wasser hineinwagten.(...) 'Mea oko te vai' 'das Wasser ist sehr stark' (...) '"

Auf der französischen Wikipedia-Seite zum ersten Apost. Vikar der Marquesas, Msgr. Joseph Baudichon, steht folgendes:

Er lernte die Sprache des Landes, stellte ein Wörterbuch und eine Grammatik sowie einen Katechismus in der Sprache der Eingeborenen zusammen. Diese Kenntnis der polynesischen Sprache sowie der örtlichen Bräuche lies die Kanaken sagen: "Du bist ein Wilder wie wir." 


Hier noch  ein Verweis von der Seite des Saarländischen Rundfunks, aus dessen Produktion die Dokumentation wohl stammt.

auf die Sprache wurde ja schon genug eingegangen, zu den anderen Vorwürfen auf dieser Seite und im Film bezüglich des Verbots bestimmter Bräuche wie die Herstellung von "Tikis": Tikis sind Götzen, genau wie die Götzen, von deren Verehrung der heilige Bonifatius und seine Mitbrüder unsere Vorfahren in Deutschland abgebracht hat. Gott sei ewig Dank dafür! 


Wie viele Marquesaner sind wohl in den Himmel gekommen, weil ihnen von den Missionären gezeigt wurde, dass der wahre dreifaltige Gott sie liebt und nichts mehr wünscht als ihre Rettung, dass hingegen ihre Ahnengötter nichts sind als Dämonen?
Tätowierungen und Tänze waren auf anderen Südsee-Inseln erlaubt, sofern sie nicht unsittlich waren. 


Ob sie tatsächlich auf den Marquesas erst wieder in den 80er Jahren erlaubt wurden und welche kirchliche Autorität dieses Verbot erlassen und welche es wieder aufgehoben hat, dafür muss wohl 3sat/SR die Beweise liefern.


Dienstag, 1. Januar 2013

Der Eifer eines Pfarrers aus dem Allgäu für die Mission

Vermutlich Pfarrer Steins alte Pfarrei in Siggen, württembergisches Allgäu (Quelle: Richard Mayer)

Das Sammeln von abgestempelten Briefmarken und Postzeichen hat sich heute in weitesten Kreisen zu einer wahren Passion gestaltet; kein Wunder, dass sich der moderne Unternehmungsgeist dieselbe zu Nutze gemacht hat und aus dem Großverkauf dieser gesuchten Ware unglaubliche Gewinne zieht.
Welche Preise manche dieser scheinbar so wertlosen Papierstücke auf dem Markt erzielen, haben wir früher einmal unseren jungen Lesern erzählt und zugleich darauf hingewiesen, wie sich ihnen hier eine günstige Gelegenheit bietet, zur Unterstützung der katholischen Heidenmissionen wirksam beizutragen.
Eine Reihe von Missionsgesellschaften haben denn auch schon Sammelmittelpunkte eröffnet, wo die Markenspenden zusammenlaufen und in Geld verwandelt werden. 


Der bedeutendste Markensammler in Deutschland, der seit langen Jahren mit hingebendem Eifer sich „zum Besten armer Missionen und Loskauf armer Heidenkinder“ dieser mühseligen Arbeit unterzieht, ist der hochw. Herr Joseph Theodor Stein, Pfarrer in Siggen, Post und Station Isny, Württemberg, dessen Namen so oft und mit so reichen Beiträgen sich im Gabenverzeichnis dieser Blätter findet.
Dass er nicht umsonst gearbeitet hat, zeigt folgender Auszug aus einem Zirkular, das der hochw. Herr an seine Helfer und Förderer erlassen.

„Seit den ca. 18 Jahren in dieser Arbeit habe ich erlöst aus:

1. Ca. 75. Zentnern Postwertzeichen 20.296 Mark

2. Albums und Heften 16.283 Mark

3. Alten Münzen, Gold und Silbersachen 2.302 Mark

4. Gaben an Geld, ungebrauchten Briefmarken 21.197 Mark

5. Kirchensachen, Stoffen, Kleidern 5.098 Mark

Gesamt: 65.176 Mark

„Diese Summen wurden an über hundert arme Missionen der Welt verteilt und sind meist in den ‚Katholischen Missionen‘ bei Herder in Freiburg (Baden) quittiert; es wurden auch ca. 600 Heidenkinder losgekauft (in einer armen Mission allein nahezu 200).
Gott allein alle Ehre und ewig Dank für allen Segen und die oft wunderbare Hilfe!
Ein herzliches Vergelt’s Gott allen Mithelfern, die so treu und fleißig und oft unter schweren Opfern geholfen haben.“

„Mit Gottes und guter Menschen Mithilfe“ will Pfarrer Stein, solange er im Stande ist, in seinem mühevollen Geschäfte fortzufahren, bittet aber dringend um eine wirksame allseitige Unterstützung. „Nur in dem Maße, wie man mir hilft, kann ich anderen helfen.“
Diese Mitwirkung ist umso notwendiger, da die zu reinem Gelderwerb und aus Eigennutz betriebene Konkurrenz eine gewaltige ist und diese Hilfsquelle für arme Missionen in schwere Gefahr bringt.
Wir möchten darum alle unsere Leser auffordern, sich mit dem hochwürdigsten Herrn in Verbindung zu setzen und sein zur größeren Ehre Gottes und zum Heil unsterblicher Seelen unternommenes Werk zu fördern.
Dies geschähe am besten dadurch, dass sich möglichst zahlreiche Lokalsammelstellen bildeten, wo nach den von Pfarrer Stein in seinem Zirkular aufgestellten Grundsätzen verfahren würde.
Man bemühe sich besonders, alte, jetzt nicht mehr gebräuchliche Marken aufzusuchen, deren bei Beamten, in Fabriken, Kaufläden, Posten, Privathäusern nach Millionen herumliegen und von denen oft eine einzige ganze Ladungen anderer aufwiegt.
Wenn viele und nach einem Plan zusammenwirken, lässt sich hier eine reiche Einnahmequelle für unsere armen Heidenmissionen erschließen.“


(aus. Die katholischen Missionen, 1896)