Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier

Samstag, 28. Dezember 2019

Große Missionsbischöfe: der einsamste Missionar – Ehrwürdiger Ovide Charlebois O.M.I., Apostolischer Vikar von Keewatin



Ovide Charlebois wurde am 17. Februar 1862, dem Tag der päpstlichen Anerkennung der Oblatenmissionare, in Oka in Quebec geboren. Der Ort Oka war Schauplatz einer der frühesten und bedeutendsten Indianermissionen in der Gegend von Montreal, wodurch schon seine Geburt unter dem Zeichen seiner Berufung zum Indianermissionar stand. Wie viele Quebecer damals waren die Charlebois fromme Katholiken und 5 der 13 (nach manchen Quellen 14) Kinder ergriffen den Priester- oder Ordensberuf.

Ovide selbst trat 1882 in das Noviziat der Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria ein und wurde nach seiner Priesterweihe durch den Ehrwürdigen Vital-Justin Grandin O.M.I. im September 1887 in die Indianermission von Le Pas (Provinz Manitoba) gesandt, die zeitlebens das Zentrum seines apostolischen Wirkens unter den Ureinwohnern des kanadischen Nordwestens bilden sollte.

Das Leben des Missionars bedeutet häufig die zeitliche Trennung von den Mitbrüdern, doch bei Ovide Charlebois waren es ganze 16 Jahre, die er allein auf dem Missionsposten verbrachte. Während seines gesamten Lebens als Missionar, auch bis ins hohe Alter, unternahm er tausende Kilometer weite Reisen zu Fuß und mit dem Kanu, bei denen er zahlreiche Male im Freien schlief.

Mit der Ernennung zum Bischof und Apostolischen Vikar von Keewatin im Jahr 1911 unterstand ihm ein Gebiet, das die Nordhälften der Provinzen Saskatchewan und Manitoba umfasste und im Norden an die Hudson Bay und die Polargebiete mit seiner Inuitbevölkerung stieß.
Im Zusammenhang mit der Inuitmission steht ein Ereignis, durch das Bischof Charlebois auch auf die weltweite Missionsbewegung der Kirche einwirkte. Als der Diener Gottes kurz davorstand, die bis dahin erfolglose Mission im Chesterfield Inlet zu schließen, erhielt sein dortiger Missionar, der spätere Bischof Arsène Turquetil, zwei mysteriöse Pakete aus Frankreich, wovon eines eine Lebensbeschreibung der hl. Theresia vom Kinde Jesu, das andere Erde aus ihrem Grab enthielt. Nachdem P. Turquetil unbemerkt etwas von dem Staub auf einige nichtsahnende Inuit gestreut hatte, stellten sich die ersten Bekehrungen unter den Ureinwohnern ein, die zuvor nichts als Spott und Verachtung für die Missionare übrighatten. Nach diesen wunderbaren Bekehrungen entschied sich Msgr. Charlebois, eine Petition an den Heilige Vater mit der Bitte einzureichen, er möge die Heilige von Lisieux zur Patronin der Weltmissionen ernennen, der sich 226 weitere Missionsbischöfe anschlossen. Am 14. Dezember 1927 erfüllte Papst Pius XI. diesen Wunsch.

Der demütige Msgr. Charlebois liebte die apostolische Armut und war ein glühender Verehrer der allerseligsten Jungfrau, was auch in seinem bischöflichen Motto Ad Jesum per Mariam (Zu Jesus durch Maria) zum Ausdruck kam. Er beherrschte die Indianersprachen Chipewyan und Cree fließend und setzte sich besonders für die Bildung der indianischen Bevölkerung und gegen deren Entsittlichung durch weiße Siedler ein. Besonders in den letzten Jahren seines Lebens verurteilte er wiederholt den Kommunismus.

Bei einem Treffen der kanadischen Bischöfe in Quebec City erkrankte Ovide Charlebois und starb nach seiner Rückkehr nach Le Pas am 20. November 1933. Sein Nachfolger eröffnete seinen Seligsprechungsprozess; am 29.11.2019 wurde dem Diener Gottes von Papst Franziskus der heroische Tugendgrad zuerkannt.



Gebet (mit Imprimatur) 

O Gott, Du hast Deinem Diener, dem Missionsbischof Ovide Charlebois, eine zarte Liebe zur unbefleckten Jungfrau Maria ins Herz gesenkt und ihm die Gaben der Stärke, Geduld und Demut verliehen, die wir in seinem so schwierigen Apostelleben bewundern, schenke uns, wir bitten Dich, die Kraft, seine Tugenden nachzuahmen und gib uns zu seiner Verherrlichung die Gnaden, um die wir Dich durch seine Fürbitte demütig bitten. Amen

Vater unser, Gegrüßet seist Du Maria, Ehre sei dem Vater.


Mittwoch, 25. Dezember 2019

Missionsgebet zum Jesuskind




Göttlicher Heiland Jesus Christus, Du bist das Kindlein von Bethlehem, das so unendlich viel Freude in die Welt gebracht hat. Wir danken Dir, dass Du uns aus der Heidenwelt zum wahren Glauben berufen hast. Als Du in der Krippe lagest, ließest Du einen Stern am Himmel aufgehen und beriefest durch ihn die Weisen aus dem Morgenlande. O lass diesen Stern niemals untergehen, nein, lass ihn hell aufleuchten unter den Völkern der Erde, damit die Heiden Dein Licht sehen und in Deinem Lichte leben! Sende die Boten Deines Lichtes hinaus in den Advent der Heidenwelt und verscheuche alle Finsternis! Lass alle Menschen, von Deinem Lichte erleuchtet, den einen wahren Gott erkennen und den frohen Tag des Heiles schauen, der ein Abglanz ist des ewigen Lichtes, in das Du uns alle gnädig führen wollest. Amen.



(Aus: Betet, Brüder! von Pater Otto Maas O.F.M.)

Dienstag, 17. Dezember 2019

Der selige Paolo Manna über das Wachstum der Kirche

Quelle: Eman Bonnici

Der selige Paolo Manna war Mitglied des Mailänder Missionsseminars und widmete sich, nachdem er krankheitsbedingt seine Mission in Birma verlassen musste, dem heimatlichen Missionswesen. Er gründete mit der Unterstützung des heiligen Guido Maria Conforti die Missionarische Vereinigung für Kleriker und warb in vielen bahnbrechenden Schriften für die Missionen.

Zu der Frage des Wachstums der Kirche sagte er:

„Die Weltbevölkerung befindet sich in dauernder Vermehrung, und die Völker, die sich zahlenmäßig nicht vermehren, verlieren Schritt für Schritt in ihrer entsprechenden Bedeutung. Wenn also die Katholiken in denselben Proportionen wachsen, in denen die übrige Welt wächst, so stellt das für uns keine Vorteile dar. Die absolute Bedeutung der katholischen Kirche kann nur dann wirksam werden, wenn es außer der natürlichen Vermehrung zu einem starken Wachstum der Bekehrungen kommt. Es gibt keine andere Alternative: wachsen oder sich damit abfinden, ständig zurückzugehen.“


Quelle: Il Problema Missionario e di sacerdoti, Rom, 1938

Donnerstag, 12. Dezember 2019

Pius XII.: Einsatz für die Weltmission ist Unterpfand für die religiöse Erneuerung der Heimat

Pius XII. bei der Weihe von Missionsbischöfen im Jahr 1939

„Einsatz für die Weltmission ist Unterpfand für die religiöse Erneuerung der Heimat. Wenn das übernatürliche Leben ein Leben der Liebe ist und durch Selbsthingabe wächst, dann muss die Kraft des katholischen Lebens in einem Volke an seinen Opfern gemessen werden, die es für die Weltmissionen bringt ...“

- Pius XII. in der Enzyklika Fidei Donum

Dienstag, 12. November 2019

Unsere große Sünde



Kürzlich hörte ich in einer Predigt, dass die Verehrung der Pachamama-Figuren in Rom eine Folge unserer Sünden sei. Ich fragte mich dann, ob nicht vielleicht eine spezielle Sünde, an die der Prediger wohl selbst nicht gedacht hat, vor allem die Ursache für derartige Verirrungen ist: Der Mangel an Missionseifer unter den Katholiken.

Bereits 1911 schrieb der erleuchtete Pater Hermann Fischer SVD:

„Ist nicht (…) zu fürchten, dass Gott der Christenheit schwer zürnt und harte Heimsuchungen über sie kommen lassen wird, weil sie zu wenig Eifer für Seine Ehre und für die Rettung der Heidenseelen an den Tag legt? Ja, ob nicht vielleicht die schweren Bedrängnisse, unter denen die Christenheit gegenwärtig seufzt: Irrlehren, Glaubenskälte, Entsittlichung, Anarchie, Revolutionsfieber, Religionshass usw. Strafen sind für die Lauheit in der Erfüllung des Gebotes Jesu Christi: „Lehret alle Völker!“? „Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, und alles andere wird euch zugegeben werden!“ Wenn wir diesen Willen Gottes tun, wird Er uns alles geben, was wir brauchen. Sein Schutz richtet sich nach unserem Eifer für Seines Reiches Größe. Wie aber muss Gott auf uns herniederschauen, wenn wir gleichgültig die halbe Welt im Heidentum liegen lassen? Heißt das Gottes Reich suchen? Darüber kann kein Zweifel sein, dass der Fortbestand des Heidentums in der Welt die größte Beleidigung Gottes ist, die es gibt.“

Es ist sicher gar nicht schwer, diese Sünde zu vermeiden. Wer täglich ein Missionsgebet betet, erfüllt sicher schon das Mindestmaß an Missionspflicht. Mehr zu diesem Thema findet Ihr unter dem gleichnamigen Tag „Missionspflicht“.

Donnerstag, 7. November 2019

Der heilige Guido Maria Conforti – Diözesanbischof und Missionsförderer

St. Guido Maria Conforti S.X.

Am 5. November war der 88. Todestag und gleichzeitig das Fest des heiligen Guido Maria Conforti, Erzbischofs von Ravenna und später von Parma und Gründers der Xaverianer-Missionäre.

Als Seminarist las er das Leben des heiligen Franz Xaver, dessen großes Ziel bekanntlich die chinesische Mission war, die er jedoch selbst nicht erreichen sollte. Guido Maria fühlte sich dazu angetrieben, sein Werk fortzusetzen. Sein Wunsch, als Salesianer oder Jesuit selbst in die Missionen zu gehen, sollte sich nicht erfüllen, doch gründete er am Festtag des heiligen Franz Xaver 1895 das Emilianische Seminar für die Auswärtigen Missionen, das genau drei Jahre später als Kongregation der Missionäre des hl. Franz Xaver bestätigt wurde. Zwei Jahre später wurden die erste Missionare nach China entsandt.

Guido Maria Conforti wurde 1902 zum Erzbischof von Ravenna ernannt und legte am Tag seiner Bischofsweihe neben den Ordensgelübden das Gelübde ab, sich ohne Vorbehalt der Heidenmission zu widmen.

Seine eifrige Ausübung der bischöflichen Pflichten in Ravenna und Parma zeigen, dass die Missionsunterstützung der heimatlichen Seelsorge nicht entgegensteht. Neben der Katholischen Aktion und der katholischen Presse förderte er neben Missionskonferenzen auch marianische und eucharistische Kongresse. Er soll maßgeblich verantwortlich für die große Missionsenzyklika Maximum Illud von Papst Benedikt XV. gewesen sein.

1928 besuchte er seine Missionare in China und starb 1931 als Bischof von Parma im Rufe der Heiligkeit. Auch das Wunder für seine Seligsprechung ereignete sich in den Missionen – im Jahr 1965 in Burundi.

Hier die Rundschreiben, die er an seine Missionare in China sendete (Englisch).

Freitag, 1. November 2019

Missionsgebet zu allen Heiligen



Glückselige Bewohner des himmlischen Reiches, ihr Engel und Heiligen Gottes! Schauet voll mitleidiger Liebe herab auf die vielen Millionen, die noch in den Finsternissen des Unglaubens und Irrglaubens begraben sind. Leget eure Fürsprache ein beim mildreichsten Herzen Jesu, dass alle diese unsterblichen, so teuer erkauften Seelen bald zum Lichte des wahren Glaubens und zur Hoffnung des ewigen Lebens gelangen. Gebenedeite Jungfrau Maria, gedenke, dass auch diese unglücklichen Seelen deine Kinder sind, dass du auch für sie die Mutter der Schmerzen geworden bist, und lass doch nicht zu, dass diejenigen verloren gehen, für die dein göttlicher Sohn sein Blut vergossen hat.

Heiliger Erzengel Michael, heiliger Joseph, ihr heiligen Apostel und alle Heiligen, die ihr hienieden an der Rettung der Seelen gearbeitet habt, flehet unablässig zu dem dreieinigen Gott, dass er seiner Kirche die freie Ausübung ihrer göttlichen Sendung gewähre, alle Hindernisse des Missionswerks entferne und bald die glückliche Zeit herbeiführe, da alle den einen wahren Gott erkennen und den er gesandt hat, Jesus Christus, dem Lob und Anbetung sei in alle Ewigkeit! Amen.

B.: Alle Engel und Heiligen Gottes, helfet uns bitten,

A.: Dass bald ein Hirt und eine Herde werde.


(Aus: Betet, Brüder! von Pater Otto Maas O.F.M.)

Sonntag, 27. Oktober 2019

Messopfer und Mission

Messe in Japan, 16. oder 17. Jahrhundert


Wir trauern über die Unehre, die Gott durch das gottlose Heidentum zugefügt wird, über den Verlust an Verherrlichung, den Gottes Name erleidet. Aber ein einziges Messopfer bietet Gott mehr Ehre und Anbetung, als das ganze Heidentum ihm versagen kann. Darum wollen wir recht oft die heilige Messe aufopfern als Ersatz für den Raub an Ehre, den das Heidentum Gott zufügt.

Wir trauern über die Beleidigungen, die Gott durch den Götzendienst, diesen Kult der Dämonen, durch die Sünden, Frevel und Laster zugefügt werden. Im heiligen Messopfer können wir ihm wahre Genugtuung und Sühne leisten. Hier können wir würdige danken für die Heiden, die nie ihrem Schöpfer danken; hier können wir Gott Freude bieten für den Schmerz, den die Abkehr der heidnischen Völker ihm bereitet.

Wir trauern über die vielen Millionen Heidenseelen, die fern von den Segnungen des wahren Glaubens dahinleben und in großer Gefahr schweben, ewig verloren zu gehen. Im heiligen Messopfer fluten aber die Ströme der Erlösungsgnaden von Golgatha, und wir können sie über die dürre heidnische Welt dahingeleiten, sie befruchten mit den Leben erweckenden Wassern des Heiles. Das heilige Opfer ist und bleibt die nie versiegende Quelle des heiles für die ganze Welt. Öffnen wir seine Schleusen für die vielen, vielen unglücklichen Heiden.

Wir verfügen aber über die Reichtümer und Segensfülle des blutigen Kreuzesopfers, wenn wir selbst dem heiligen Messopfer beiwohnen, oder wenn wir heilige Messen lesen lassen. Vergessen wir doch inmitten dieser Ströme von Heilsgnaden die armen Heiden nicht. Schöpfen wir mit nimmermüdem Fleiß für sie Barmherzigkeit, Erleuchtung und Bekehrung; für unsere Missionäre aber Kraft, Mut, Ausdauer und Arbeitssegen.

(Aus: Hilf Seelen retten! Vollständiges Gebetbuch mit vielen Belehrungen für alle Missionsfreunde. Von Hermann Fischer, Missionspriester S.V.D.)

Dienstag, 22. Oktober 2019

Der heilige Franz Xaver – kein Freund des interreligiösen Dialogs



Als der hl. Franz Xaver, der große Apostel Indiens, nach Goa kam, da betrübte es ihn am meisten, dass er sah, wie niemand sich der armen Kinder annahm und diese in großer Unwissenheit aufwuchsen. Obgleich er nun mit Arbeiten ganz überladen war, nahm er sich doch täglich die Zeit, um mit einem Glöckchen in der Hand die Straße zu durchwandeln und die Kinder zum Religionsunterricht zu sammeln. Die von ihm unterrichteten Kinder wurden dann selbst Missionäre bei ihren Eltern und zerstörten deren Götzenbilder.

(Aus: die katholischen Missionen, 1875)

Samstag, 19. Oktober 2019

Zum Weltmissionssonntag: Zur größeren Ehre Gottes!

Franz Xaver tauft in Indien

„Lobet den Herrn, alle Völker, preiset ihn, alle Nationen!“ (Ps. 116, 1). So hat Gott schon vor dreitausend Jahren durch den Mund seines Psalmisten alle Bewohner der Erde zur Anerkennung seiner höchsten Majestät aufgefordert.

Und es ist billig und recht, dass mit der ganzen Schöpfung vor allem jede menschliche Kreatur Gott den Herrn preist und anbetet, dem sie die Erschaffung und Erhaltung, Erlösung und Heiligung verdankt, der allein ihr ewiges glückliches Endziel ist.

Aber schau umher; wie traurig sieht es um die Ehre des göttlichen Namens in der Welt auch heute noch aus. Schon neunzehnhundert Jahre fast wandern die katholischen Glaubensboten zu den Völkern der Erde, um sie zu Anbetern des wahren Gottes zu machen; aber trotzdem gibt es noch achthundert Millionen Heiden [Zahl von 1918], die Gott nicht kennen.

Welch ein Verlust ist das für die Ehre unseres Gottes. Alle diese vielen Millionen müssten mit uns niederknien und einstimmen in unseren Lobgesang: Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geist!

Aber stattdessen liegen die Heiden vor ihren Götzen und beten zu diesen Fratzen Satans. Sie denken nicht an den wahren Gott, danken ihm nicht für seine vielen Wohltaten, beten seine Majestät nicht an, lieben nicht seine ewige Schönheit und Güte.
Die armen Heiden wissen freilich nicht, was sie tun. Wir Christen aber, die Gott kennen und lieben, fühlen es, wie viel Ehre ihm durch das Heidentum verloren geht. Welch eine Verherrlichung unseres guten Gottes wäre es, wenn diese vielen Millionen irrender Götzendiener in Anbeter des wahren Gottes umgewandelt würden!
Das aber ist es, was das heilige Missionswerk anstrebt. Und je mehr es gefördert wird, um so mehr schwindet das Heidentum und gewinnt die Verehrung des wahren Gottes an Ausbreitung.

Welch ein rührend schönes Schauspiel ist es doch, dass von den Missionären jedes Jahr Hunderte neue christliche Altäre in der heidnischen Wildnis erbaut werden, auf denen das unbefleckte Opfer des Neuen Bundes zum Preise des wahren Gottes gefeiert wird. Dadurch wird immerfort an der Verwirklichung jener herrlichen Verheißung gearbeitet, die Gott durch den Propheten Malachias gegeben hat: „Vom Aufgang bis zum Niedergang wird mein Name groß werden unter den Völkern, und an allen Orten wird meinem Namen geopfert und ein reines Speiseopfer dargebracht werden.“ (Mal. 1,11).

Und um diese Altäre des wahren Gottes versammelt der Missionär die Kinder der Wildnis, die Indianer Amerikas, die Neger Afrikas, die braunen Söhne Australiens, die gelben Inder, Chinesen, Japaner und wie die heidnischen Völker alle heißen. Und sie hören die frohe Botschaft des heiligen Evangeliums und fangen an mit den christlichen Gebeten und Gesängen den dreieinigen Gott zu preisen und anzurufen: Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geist!

Wer möchte an einem solchen Werke nicht helfen, das so entschieden wie kein anderes die herrliche Parole auf seine Fahne geschrieben hat: „Zur größeren Ehre Gottes!“

(Aus: Hilf Seelen retten! Vollständiges Gebetbuch mit vielen Belehrungen für alle Missionsfreunde. Von Hermann Fischer, Missionspriester S.V.D.)

Freitag, 11. Oktober 2019

„Hätte ich fünfzig solcher Väter, alle fünfzig wollte ich hingeben um Afrika“ – zum Fest des hl. Daniele Comboni



Heute ist das Fest des hl. Daniele Comboni, Missionsbischofs im Sudan und Gründers einer Missionsgesellschaft, die heute als Comboni-Missionare bekannt sind.

In einem Artikel aus die katholischen Missionen im Jahr 1887 berichtet der heilige Steyler-Missionar Josef Freinademetz* eine Begebenheit aus dem Leben des späteren Bischofs, die dessen Eifer für die Missionen veranschaulicht:

„Der Vater des großen Comboni begleitete seinen Sohn, der nach Afrika abreiste, zum Bahnhof. ‚Daniel,‘ sagte der weinende Vater, ‚liebst du denn mich nicht, dass du mich verlässt?‘ ‚Vater,‘ erwiderte der scheidende Sohn, ‚du weißt, wie ich dich liebe; aber hätte ich fünfzig solcher Väter, alle fünfzig wollte ich hingeben um Afrika.‘“

*Der heilige Josef Freinademetz wurde zusammen mit Daniele Comboni und dem Steyler Ordensgründer Arnold Janssen heiliggesprochen.

Sonntag, 7. Juli 2019

Gebet zu Christus, dem Welterlöser



Göttlicher Heiland, Jesus Christus, Du bist unser Erlöser und Seligmacher. Du hat uns von dem Elend der Sünde befreit und aus der Finsternis des Heidentums gerettet durch Deine erbarmende Liebe und Deinen versöhnenden Opfertod. Wir danken Dir dafür, und wir verbinden mit diesem Dank die Bitte, lass auch jene, die dieses Glückes noch nicht teilhaftig geworden sind, bald daran teilnehmen.

Erbarme Dich unserer heidnischen Brüder und Schwestern, wie Du Dich unser erbarmt hast. Sende Deine Boten zu ihnen, damit sie ihnen das Licht des Evangeliums bringen. Erwecke heilige Missionare, Priester, Brüder und Schwestern, die mit der Liebe und dem Seeleneifer der Apostel hinausziehen in die fernen Länder, um den Armen die Reichtümer Deiner Gnade, den in Finsternis und Todesschatten Sitzenden das Licht Deiner beseligenden Lehre zu spenden. Verleihe ihren Worten Weisheit und Kraft, leite sie auf ihren gefahrvollen und mühsamen Wegen und segne alle ihre Opfer, damit sie reiche Ernte halten für Dich und Dein Reich. Amen.

(Aus: Betet, Brüder! Gebete für die Heidenmission. Von P. Dr. Otto Maas O.F.M., Laumann, 1937)

Sonntag, 23. Juni 2019

Gebet zur Bekehrung Japans

Kirche der sechsundzwanzig heiligen Märtyrer Japans in Nagasaki


O Maria, hellstrahlender Morgenstern, als du zuerst der Welt erschienest, hast du den nahen Aufgang der Sonne der Gerechtigkeit und Wahrheit angekündet, o leuchte milde den Bewohnern des japanischen Reiches, damit die Finsternis des Geistes bald verscheucht werde und sie den Glanz des ewigen Lichtes, Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Herrn gläubig erkennen. Amen.


(300 Tage Ablass, Pius X., 8. Juli 1909 – Quelle: Hilf Seelen retten! von Pater Hermann Fischer SVD)

Sonntag, 2. Juni 2019

Wie schön der Kampf gegen den Teufel ist – Msgr. Félix Ridel M.E.P.

Msgr. Ridel, Missionsbischof in Korea (gestorben 1884; Quelle: Koreanische Bischofskonferenz)





Nach zweijähriger Arbeitszeit in der koreanischen Mission schrieb der spätere Bischof Ridel: 

„Der Feldzug wird lang und schwer sein, um so besser! Ist der Soldat nicht am liebsten im Gefecht? Ich ergreife meine Waffen, mein Panzerhemd, meinen Stahlhelm. Nun soll der Teufel kommen! Mein Herz jubelt und kann die Freude nicht fassen. Wenn sie alle die Reize, all das Entzücken kännten, das man in diesem Kampf gegen die Hölle findet, in diesem Fischzug der Seelen, wie viele Priester würden sich dem Werke der Missionen weihen!“

Sonntag, 12. Mai 2019

Was kannst du für die Missionen tun?


Vor kurzem habe ich in St. Ottilien in der Dublettenkammer das Buch „Der weltweite Ruf“ von Klemens Tilmann und Eduard Dietl gefunden, das 1962 veröffentlicht wurde. Es wurde geschrieben, um Jugendliche für die Missionen zu begeistern. Neben einem Missionsquiz enthält es auch eine Liste mit dem Titel „Was kannst du für die Missionen tun?“. Von den 37 Punkten gebe ich einige wieder, die auch in der schwierigen kirchlichen Lage von heute realisierbar sind.

  • Täglich für die Missionen beten.
  • Dein Geldausgeben, dein Tun und Arbeiten mit dem Leben und Arbeiten der Missionare vergleichen. Was setzen sie ein, was du?
  • So leben, dass du dich vor einem Neubekehrten nicht zu schämen brauchst.
  • So leben, dass du für einen suchenden Heiden Anstoß zur Bekehrung sein würdest.
  • Dein Missionswissen erweitern.
  • Mit anderen über die Missionen reden.
  • Den Pfarrer um Missionspredigten bitten.
  • Missionsbücher anschaffen und verleihen.
  • Die einzelnen Bitten des Vaterunsers als Missionsbitten Gott vortragen.
  • Missionsgeschichte studieren.
  • Andere dazu ermutigen, in die Missionen zu gehen.
  • Wenn Gott es will, selbst in die Missionen gehen.


Mittwoch, 1. Mai 2019

Ein ernstes Wort

„Wer müsste größeres und lebendigeres Interesse nehmen an diesem herrlichen, weltumspannenden Werke (der Weltmission) als gerade der Klerus? Aber tut nicht oft die arme Dienstmagd, der schlichte Mann des Volkes mehr für die Missionen als der Herr Pfarrer und Kaplan?“

- P. Anton Huonder S.J., langjähriger Schriftleiter der katholischen Missionen in „zu Füßen des Meisters“, seinem Betrachtungsbuch für Priester.

Freitag, 12. April 2019

Zu den Aborigines in Westaustralien – Dom Columba Marmion wollte Missionar werden




Der selige Columba Marmion studierte vor seinem Eintritt in den Benediktinerorden in Rom am Irischen Kolleg sowie am Kolleg der Propaganda. Durch seinen Studienfreund François Moreau erfuhr er von dem Werk des Abtbischofs Rosendo Salvado OSB, der das benediktinische Leben in seiner Abtei New Norcia in Westaustralien mit der Mission unter den Ureinwohnern verband. Der Selige war sofort von diesem Apostolat begeistert – denn er fühlte sich sowohl zum Ordensleben sowie zur Mission hingezogen. Dies schrieb er auch im Jahr 1881 an den Bischof:

„Ich fühlte mich immer innerlich angesprochen, wenn ich etwas über die vielen Tausende von Menschen hörte oder las, für die Jesus sein Blut vergossen hat und die dahinleben, ohne ihn zu kennen. Als ich nun Einzelheiten über Ihre Missionstätigkeit las, erkannte ich, dass es genau das war, wozu ich mich berufen wusste. Es ging mein Wunsch in Erfüllung: Ich könnte Mönch werden, und dürfte zugleich an der Rettung verlassensten Seelen arbeiten, und zwar in Gehorsam.“

Sein Freund Moreau wollte zuerst zu Msgr. Salvado stoßen und trat zu diesem Zweck in Belgien in der Abtei Maredsous ein, um sich im benediktinischen Leben ausbilden zu lassen – derselben Abtei, von der Marmion später Abt wurde. Es ist nicht ganz sicher, wieso Columba Marmion nicht in die Missionen ging. Fakt ist, dass Moreau nach einem Jahr wieder austrat und so wahrscheinlich die Verbindung zu New Norcia einschlief. Doch bei seinem glühenden Seeleneifer ist es sehr wahrscheinlich, dass Columba Marmion dem Missionswerk weiter zugetan war.

Seliger Columba Marmion, bitte für die Missionen!


(Quelle: P. Raymond Thibaut: Columba Marmion. Ein Meister des Lebens in Christo. Buch-Kunstverlag Ettal)

Sonntag, 10. März 2019

Seliger Niels Stensen – Diasporabischof und Missionsfreund




Der größte Naturwissenschaftler des 17. Jahrhunderts, der selige Niels Stensen, war noch ein größerer Katholik. In Dänemark als Lutheraner geboren, bekehrte sich der große Wahrheitssucher bei seinem Aufenthalt in Florenz zum katholischen Glauben. Er wurde zum Priester und nur zwei Jahre später zum Bischof geweiht, um Apostolischer Vikar der Nordischen Missionen für Norddeutschland und Skandinavien  mit Sitz in Hannover zu werden – leider wird er in unserem Heimatland noch viel zu wenig verehrt.

Einer der Mitkonsekratoren bei der Bischofsweihe durch den heiligen Gregorius Barbarigo, der selbst großer Förderer der orientalischen Missionen war, war François Pallu, Chinamissionar und Mitbegründer des Pariser Missionseminars. Durch diesen erfuhr Stensen von den Nöten der auswärtigen Missionen. Er wurde der erste Kurator der großen Missionsstiftung des Paderborner Fürstbischofs Ferdinand von Fürstenberg und schrieb an seinen Gönner und Freund Großherzog Cosimo III., dass vor allem China und die Tartarei „unseres Interesses“ wert sei.

Er betrachtete die Erfüllung des Missionsbefehls Christi auch als Kennzeichen der wahren Kirche und schrieb, dass die Reformatoren sich nicht für die Heidenmission interessierten, die Katholiken hingegen „continuerlich biss auff diese Stunde das evangelium geprediget unter den Heiden und Millionen Seelen von Heidenthumb zur allgemeinen Kirchen gebracht in Afrika, India, China und America“.

Seliger Niels Stensen, bitte für die Missionen!

(Quelle: Bierbaum, Faller, Traeger: Niels Stensen, Anatom, Geologe und Bischof, Aschendorff Verlag)

Mittwoch, 6. März 2019

Erzbischof Lefebvre war der Gründer der Kirche in Französisch-Westafrika

Marcel Lefebvre am Tag seiner Bischofsweihe im Jahr 1947


„Erzbischof Lefebvre war der Gründer der Kirche in Französisch-Westafrika.“ So tönte es mir heute in einem Facebook-Kommentar enthusiastisch entgegen. Es ist nicht das erste Mal, dass Marcel Lefebvre eine derartige Tat zugeschrieben wird. Als geistiger Sohn des demütigen Franz Libermann hätte er wahrscheinlich vehement widersprochen, da es in keiner Weise der Wahrheit entspricht.

Er hatte bereits 10 Amtsvorgänger als Apostolischer Vikar von Dakar (später Erzbistum), als er 1947 den Bischofsstuhl in der senegalesischen Hauptstadt bestieg. Die selige Anne-Marie Javouhey führte bereits 1822 die ersten Schwestern in den Senegal. Gegründet wurde die Mission „Guinea“, ein weites Gebiet entlang der westafrikanischen Küste von Senegal bis herunter nach Gabun, schließlich von den ersten Spiritanermissionären, die Pater Libermann in den 1840er Jahren in die afrikanische Mission entsandte. Zu ihnen gehörte auch der heiligmäßige Bischof Jean-Rémy Bessieux, der die gabunesische Mission gründete, in der Msgr. Lefebvre als junger Priester wirkte. 

Und noch mehr: Es gab bereits in den 1850er Jahren einheimische Priester und Ordensfrauen im Senegal, also wohl noch vor der Geburt von Lefebvres Eltern. 

Montag, 28. Januar 2019

Video: Bischofsweihe des ersten asiatischen Bischofs in Malaysia



Dieses Video zeigt die Bischofsweihe des ersten asiatischen Bischofs in Malaysia, dem Pallottiner Dominic Vendargon, der auf Sri Lanka geboren wurde und als Kind nach Malaysia kam. Er bestieg nach seiner Weihe am 21. August 1955 den erzbischöflichen Stuhl von Kuala Lumpur. Msgr. Vendargon starb 2005 hochbetagt im Alter von 95 Jahren.