Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier

Donnerstag, 14. April 2022

Das allerheiligste Altarssakrament, Kraftquelle der Missionare

Missionsbenediktiner im Gebet vor dem Allerheiligsten

Für die Missionare […] ist die Gegenwart Jesu im heiligsten Sakramente die Quelle ihrer Kraft, der Treue und des Trostes. An ihrem Meister, der in der heiligen Hostie das arme Missionsleben mit ihnen teilt, haben sie stets das ergreifendste Vorbild des höchsten Seeleneifers vor sich. Seine Gnade macht sie stark, seine Nähe gibt Zuversicht und Mut, sein Segen ist ihr Trost, seine Liebe ihr Lohn. Nur der einsame Missionar, der inmitten hundertfacher Entbehrungen als einzigen Freund und Schatz den Heiland im Tabernakel besitzt, kennt das tiefe, heilige, vollkommene Glück der wahren Gegenwart Jesu im heiligsten Sakramente.

(Aus: Beispielsammlung aus der Heidenmission für den christlichen Unterricht, P. Hermann Fischer SVD)

Donnerstag, 7. April 2022

„Welches Glück, das Missionsideal zu schauen“ – P. Titus Maria Horten O.P.



Der Dominikanerpater Titus Horten war eines der frühen Opfer der nationalsozialistischen Kirchenverfolgung. Nach einem „Devisenprozess“ wurde er inhaftiert und starb kurz nach seiner Entlassung im Januar 1936. Er war der Generalprokurator der Chinamission der deutschen Dominikaner und zeichnete sich durch besonderen Missionseifer aus. Sein Seligsprechungsprozess ist eingeleitet und sein heroischer Tugendgrad wurde bereits festgestellt. Hier ein Nachruf aus der Zeitschrift Priester und Mission aus dem Jahr 1936:

Am 25. Januar 1936 wurde P. Dr. Titus M. Horten, Generalprokurator der Chinamission der Dominikaner, kaum 50 Jahre alt, in die Ewigkeit abberufen. Erst mit 27 Jahren – nach Vollendung des juristischen und sprachwissenschaftlichen Studiums – trat er in den Dominikanerorden ein und empfing 1915 zu Rom die heilige Priesterweihe. Fast 20 Jahre wirkte er in der Niederlassung des Ordens zu Vechta. Einen großen Teil seiner Lebensarbeit widmete er der Chinamission der deutschen Ordensprovinz. Wie ein Vater sorgte er in der Heimat für diejenigen, die an der Front des Reiches Gottes kämpften. Fast sein ganzes Vermögen in Höhe von 140.000 Mark stiftete er vor Erreichung des Priestertums für soziale Zwecke. Vielen unbemittelten Studenten eröffnete er den Weg zum Priestertum sowie zu Stellungen im Staatsdienst und im gewerblichen Leben.

Von seiner idealen Auffassung der Missionsarbeit zeugen einige der letzten Worte, die er vor seinem Tode niederschrieb und die uns allen etwas zu sagen haben, das sie in schwerster Prüfungsstunde verfasst wurden [wohl in der NS-Haft]: „Arbeit, Liebe, Opfer für die Missionen muss beständig die Heiligung unseres ganzen Lebens bewirken, erhalten und fördern! Was sind wir dann reich, freudig, gnadenvoll! Kinder unseres himmlischen Vaters, der uns ernährt mit dem Brot seines heiligen Evangeliums. Sind wir so nicht die Reichsten, die immer spenden können, unvergängliche, göttliche Schätze, die kein Rost und keine Motten zernagen? Welches Glück, das Missionsideal zu schauen und an sich täglich mehr verwirklichen zu dürfen! Jeder kann Missionsförderer sein: die Ärmsten sind die Berufensten, die Kranken die Bevorzugten. Heiligkeit des christlichen Lebens, starke lebensvolle Glieder am mystischen Leibe Christi, engste Verbindung mit dem Haupte Christus, getrieben von seinem Heiligen Geiste und durchflutet von seinem Erlöserblut, im Herzen ein Heiligtum der allerheiligsten Dreifaltigkeit. Hier können wir stillschweigend anbeten, hier gewinnen wir neue Kraft zu vollerer Hingabe. Wir kennen kein Nachlassen; denn Christi Fleisch und Blut sind unsere tägliche Stärkung und wahre Wegzehrung.“ – Und zum Schlusse ruft er noch einmal auf „zur Besinnung, Vertiefung und Verinnerlichung der Missionsarbeit und damit zur Verwirklichung des Heilandswortes an uns selbst: „Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber an seiner Seele Schaden leidet!“ (Matth. 6, 26) „Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, und alles andere wird euch hinzugegeben werden.“ (Matth. 6 22)

Mittwoch, 6. April 2022

Neues Buchprojekt über Pius XI., „den Missionspapst“

 


Zum diesjährigen 100. Jubiläum der Wahl Pius’ XI. habe ich mich entschieden, ein kurzes Buch über Pius XI. als „Missionspapst“ zu schreiben. Den Lesern dieses Blogs ist dieser Aspekt des Pontifikats von Achille Ratti sicherlich nicht unbekannt, ich denke aber, dass er in der Öffentlichkeit eine größere Aufmerksamkeit verdient. Hier eine kurze Leseprobe aus dem Kapitel über die Missionsenzyklika Rerum ecclesiae. Das Buch kommt voraussichtlich im Frühsommer auf den Markt.


„Die Bedeutung der Enzyklika für das katholische Missionswesen kann kaum überschätzt werden; sie zementiert das Fundament der neuen Missionsära, die mit dem Rundschreiben Maximum illud von Benedikt XV. eingeleitet wurde, die Epoche der einheimischen Kirche. Diese Entwicklung soll in den folgenden Kapiteln näher beleuchtet werden. Auch Pius XII. verwendet für die Analyse des Fortschritts der Missionen Rerum ecclesiæ als Ausgangspunkt, als er im Jahr 1951 zum 25. Jubiläum der Veröffentlichung dieser Enzyklika seine eigene Missionsenzyklika Evangelii præcones an die Kirche richtet und dabei auf die großen Fortschritte zurückblickt, die die letzten 25 Jahre in den katholischen Missionen geprägt hatten und die zu einem bedeutenden Teil noch in die Regierungszeit Pius’ XI. fielen. Pius XII. hebt dabei hervor, dass Rerum ecclesiæ ebenso wie Maximum illud lehrt, dass das Endziel der Missionsaktivitäten die Errichtung der kirchlichen Hierarchie ist. Hierin besteht wohl der bedeutendste und weitreichendste Aspekt der Missionslehre von Pius XI.: Er klärt die Frage des wahren Missionsbegriffs: „Was ist, so fragen wir, der Zweck der Missionen, was anders, als dass durch sie in der großen, weiten Welt die Kirche Christi eingeführt und fest gegründet wird?“. Indem er der Kirchengründung den Vorrang gegenüber der Einzelbekehrung gibt, steht Pius XI. im Einklang mit den Lehren der Missionswissenschaft des frühen 20. Jahrhunderts sowie mit namhaften Theologen wie Augustinus, Thomas von Aquin, Suarez und Bellarmin.[1] Mehr noch: durch seine Forderung nach einem einheimischen Episkopat sollte er das Erscheinungsbild und die Struktur der Weltkirche bis auf den heutigen Tag prägen.“


[1] Freitag, P. Dr. Anton S.V.D.: Die neue Missionsära. Steyler Verlagsbuchhandlung, Kaldenkirchen, 1953